“Dovrebbe tornare Mussolini”
Das Meer, zwei Menschen, ein Kuss. Es ist eine denkbar harmlose Szene, die sich am Montag am Strand Poetto in Cagliari abgespielt hat. Doch einem jungen Bozner wurde sie zum Verhängnis. Shahzeb Altaf arbeitet als Krankenpfleger in Bozen. Gerade weilt er auf Sardinien im Urlaub. Gemeinsam mit seinem Partner. Die beiden beschließen, sich am Poetto-Strand abzukühlen und steigen ins Meer. Dort küssen sich die beiden Männer, umarmen sich. Als sie aus dem Wasser steigen und an den Strand zurückkehren, werden sie beleidigt, beschimpft und beinahe tätlich angegriffen. Nur das Eingreifen der Badegäste verhindert Schlimmeres. So erzählt Shahzeb Altaf die Szene nach, die ihm am Tag seines 26. Geburtstages passiert ist.
Die Attacken seien von einer Familie ausgegangen – ein Mann, eine Frau, ein junger Mann und ein Kind. “Il giovane mi ha detto ‘frocio di m…, che c… fai, c’è un bambino di cinque anni’”, berichtet Altaf dem Online-Portal Castedduonline. Auch die Frau habe das Wort ergriffen und gemeint: “Dovrebbe tornare Mussolini e farvi sparire dalla faccia della terra.” Er habe dagegen gehalten, so Altaf, der Frau gesagt, sie sei eine ignorante Person. Dann sei er mit seinem Partner zum Liegeplatz am Strand zurückgekehrt.
Kurz darauf sehen sie den jungen Mann auf sich zukommen, in der Hand eine Sonnenschirm-Stange. Mit der habe er ihn schlagen wollen, sagt Altaf. Eine junge Frau habe den Angreifer daran gehindert. Auch andere Badegäste greifen ein, rufen die Polizei. Inzwischen kriegt Shahzeb Altaf mit, dass es dem Kind der Familie, die ihn angegriffen hat, nicht besonders gut geht. Der Krankenpfleger bietet seine Hilfe an. “Ma la donna mi ha risposto: ‘persone come te non tocheranno mai mio figlio’.”
Nachdem die Polizeibeamten am Strand Zeugenaussagen gesammelt haben, werden Shahzeb Altaf und sein Partner nun Anzeige erstatten. Danach wollen sie ihren Urlaub fortsetzen – auch wenn das Erlebte Spuren hinterlassen hat, wie der Bozner auf Castedduonline gesteht: “Vivo a Bolzano, una realtà piccola ma dove non ho mai avuto problemi, e ho girato per l’Europa e per il mondo. Non era mai accaduto nulla di simile.”
Leider ist Homophobie auch
Leider ist Homophobie auch hier in Südtirol noch gang und gäbe. Als kürzlich in einem Vorfall am Brunecker Graben eine mental kranke PoC randalierte und daraufhin von Einheimischen als "schwuler Neger" beschimpft wurde, wurde nach anfänglichen Aufschreien von den üblichen Tiroler Rassist*innen von den Carabinieri gegen die buchstäblich schlagfertigen Einheimischen ein Ermittlungsverfahren wegen rassistischer Äußerung (das N-Wort) aufgenommen.
Der defamatorische und homophobe Gebrauch des Wörtchens "schwul" wurde hingegen weder von den Medien noch von LGBTQI- Organisationen der Provinz wahrgenommen bzw. kritisiert.
So weit, wie wir immer tun, ist es mit den Freiheiten auch in Südtirol nicht (ich spreche nicht nur von Recht auf Leben ohne rassistische, sexistische und anderweitige Unterdrückung, sondern auch von Freiheit auf das Ausleben der eigenen Sexualität).
Homophobie hat viele
Homophobie hat viele Gesichter. Aber sie sind alle hässlich.
so kürzlich erlebt wo jemand meinte, besonders tolerant sein zu müssen:
"Lieber schwul als ignorant wie du"
als wäre ersteres was schlimmes..