Chronik | Verkehrsunfall in Uttenheim

René Eppacher: Nun soll auf Facebook für Gerechtigkeit gesorgt werden

Seit Sonntag wird der Unfalltod von René Eppacher und die Rolle Hans Kammerlanders auch auf der Facebook-Seite „Gerechtigkeit für René“ diskutiert. Der Tenor: Ohnmacht, Wut und das Gefühl, dass "vor dem Gesetz nicht alle gleich sind". Und: Im Netz meldet sich nun auch erstmals Hans Kammerlander selbst zu Wort.

Update: Fast 5000 „Gefällt mir“-Angaben innerhalb von 24 Stunden für die Facebook-Seite „Gerechtigkeit für Renè“. Warum musste der 21-jährige René Eppacher sein Leben lassen, welche Rolle spielt dabei Hans Kammerlander und wie wird der Fall von Behörden und Medien behandelt? Die Fragen, die salto.bz bereits vergangene Woche aufgeworfen hat, werden hier nun von Freunden, Bekannten und Beobachtern des folgenschweren Unfalls in Uttenheim diskutiert.

„Fiar olla wos well, dass die wohrheit ans liacht kimp.. do rené konn sich nimma voteidign, itz sein mir dron, zi schaugn, dass die wohrheit aukimp“: Mit diesem Leitmotiv verdeutlichen die Promotoren am Tag nach dem Begräbnis des jungen Mannes aus Rein in Taufers, dass für sie viele offene Fragen bislang nicht ausreichend beantwortet wurden. Die Anfrage nach einem Interview von salto.bz beantworten sie mit einem höflichen „Kein Interesse“. Doch bereits die Kommentare selbst erzählen, worum es ihnen geht. Die allgemeine Tendenz? Nicht nur in den Medien würde dem Promi Kammerlander mehr Aufmerksamkeit gewidmet als einem Unbekannten, auch vor dem „Gesetz sind nicht alle gleich“. „Mir sein für die Groaßen in inson Land lei es Fußvolk dei immer schian still sein missn und für ihmene Sünden zohln terfn“, heißt es beispielsweise.  

Dementsprechend wird in den Posts auch angezweifelt, wie objektiv die Ermittlungen vor sich gingen bzw. was verdeckt würde. Eine der Fragen, die dabei aufgeworfen wird: Warum dauert die Auswertung von Blutproben in diesem Fall so lang? Dass Hans Kammerlander zum Zeitpunkt des Unfalls alkoholisiert war, wird in mehreren Posts explizit unterstellt. So schreibt ein User von einem Zeugen, der Kammerlander kurze Zeit vor dem Unfall bereits alkoholisiert in einer Bar gesehen haben will, wo er noch einmal „fünf Bier innerhalb von 20 Minuten getrunken hat“.

Doch neben Wut, Unverständnis und Anschuldigungen gibt es auch einige UserInnen, die diese öffentliche Form von Justiz verurteilen bzw. zumindest zur Mäßigung aufrufen. Stellvertretend dafür ein Kommentar: „Es gibt hier nichts zu verdecken und man soll die Behörden in Ruhe Arbeiten lassen... Sollte Hans Schuld sein, wird auch er eine gerechte Strafe bekommen und muss mit dieser Schuld sein Leben lang leben. Sicher, es macht Rene nicht mehr lebendig, aber was passiert ist, ist passiert. Hätte man auch soviel geschrieben und kritisiert, wenn nicht Hans sondern ein sagen wir mal normaler Bürger es gewesen wäre? Glaube nicht.“

Erste  öffentliche Stellungnahme von Kammerlander 

Im Forum von "Tageszeitung Online" gab es am Montag Vormittag eine erste öffentliche Stellungnahme von Hans Kammerlander selbst. Er zeigt sich vom Tod Eppachers "zutiefst erschüttert".  Neben der Anteilnahme und Worten für die Familie und Freunde des Opfers sowie die anderen Verletzten, wendet sich der bekannte Bergsteiger vor allem mit einer direkten Bitte an die Medien: „Ein junger Mensch hat sein Leben verloren, in dieser Situation sind Respekt, Einfühlungsvermögen und Feinfühligkeit gefragt", schreibt er. Gerade in solchen Momenten wäre ein Journalismus angebracht, der sachlich und objektiv vorgeht und der das Ergebnis der Ermittlungen abwartet. „Ein Journalismus, der die Gefühle der beteiligten Menschen nicht vergisst und der das Unfassbare – im Besonderen für die Angehörigen von René – nicht noch schlimmer macht."

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Kurt Herschel Mo., 02.12.2013 - 14:32

Ich habe nirgends gelesen, daß Kammerlander vorher Alkohol getrunken hat. Es sind lauter Unterstellungen und ist eine Rufschädigung bezüglich Kammerlander. Wenn ich Kammerlander wäre, würde ich diejenigen anzeigen, die solche Unterstellungen und Behauptung machen, auch die Medien sind anzuzeigen, die sehr oft, sogar meistens, gegen andere hetzen, daran haben sie Spaß, mehr können sie meistens nicht.

Der Unfall geht eigentlicht der Öffentlichkeit nichts an, sondern nur Kammerlander, der Familie des Verstorbenen und deren Nahestehenden und der Polizei und den Richtern.
Schaut auf eure Probleme selbst und hetzt nicht gegen Kammerlander und gegen die Sanität. Das gleiche gilt für die Medien, hetzt nicht gegen Kammerlander und auch euch geht das nichts an, sondern nur den Betroffenen und den Richtern und der Polizei selbst.

Mo., 02.12.2013 - 14:32 Permalink