Gesellschaft | Corona-Screening

Der Massen-Appell

Alpenverein, Bauernbund, HGV und VSS rufen ihre Mitglieder auf, sich am Corona-Screening zu beteiligen. Auch die Hochschülerschaft sh.asus nimmt Stellung.
Corona-Teststation
Foto: LRV Weißes Kreuz

Die Aufrufe, an den Corona-Massentests am Wochenende und den Tagen davor und danach teilzunehmen, mehren sich. Nach Unternehmerverband, lvh und Gewerkschaften appellieren die größten Verbände des Landes und auch die Südtiroler Hochschülerschaft an ihre Mitglieder und die Bevölkerung.

Bereits vergangene Woche hat der Südtiroler Bauernbund SBB in seiner Verbandszeitung “Der Landwirt” einen Aufruf an die Mitglieder veröffentlicht. Eine weitere, öffentliche Stellungnahme, soll folgen, bestätigt SBB-Obmann Leo Tiefenthaler auf Nachfrage von salto.bz.: “Wir werden mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, darauf hinweisen, dass es sehr wichtig ist, sich nun testen zu lassen. Das Screening ist eine Notwendigkeit, um so schnell wie möglich aus diesem Dilemma herauszukommen.”

“Je mehr Menschen den Antigen-Test durchführen, desto früher können die Infektionsketten durchbrochen werden, der Druck auf das Gesundheitswesen reduziert und die Einschränkungen für das gesellschaftliche, wirtschaftliche sowie kulturelle Leben wieder zurückgefahren werden. Für die Gastronomie und die Hotellerie und die in diesen Reihen tätigen Betriebe, Familien sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von den wirtschaftlichen Einschränkungen bisher am meisten betroffen sind, ist dies besonders wichtig, schreibt der Hoteliers- und Gastwirteverband HGV an seine Mitglieder.

Der Verband der Sportvereine Südtirols VSS hat eine Rundmail an Vereinspräsidenten und Sportfunktionäre verschickt. Darin heißt es: “Es wäre ein starkes Zeichen des Südtiroler Sports, wenn sich so viele Funktionäre*innen, Athleten*innen, Trainer*innen und Betreuer*innen wie möglich an den Test beteiligen würden. Wir sind überzeugt, dass die Sportgemeinschaft damit auch dazu beitragen kann, wieder neuen Spielraum für sportliche Aktivitäten zu schaffen. Wie im Sport gilt auch hier: Nur gemeinsam können wir erfolgreich sein, also lassen wir uns testen. Gehen wir mit gutem Beispiel voran und nehmen wir die gesamte Sportfamilie mit.”

Der Südtiroler Alpenverein AVS bzw. dessen Präsident Georg Simeoni, wendet sich mit einer Stellungnahme an seine Mitglieder und appelliert “an die Verantwortung und Solidarität der Bergsteigergemeinde:

 

Solidarität fordert auch die Südtiroler HochschülerInnenschaft sh.asus ein: “Auch wenn es nicht mehr so cool ist wie im März, unterstützen wir die Aufrufe, sich am 20. bis 22. November SOLIDARISCH und VERANTWORTUNGSVOLL zu zeigen: Ja zum Covid-Test! Wie lange wurde gefordert, dass mehr getestet wird, um ein besseres Bild der Lage zu erhalten? Für uns ist es da unverständlich, dass viele Südtiroler*innen jetzt gegen die anstehenden ‘Massentests’ wettern, um nicht zu sagen: hetzen. Sich testen zu lassen, ist ein starkes Signal gegen die populistische und unwissenschaftliche Kleinrederei der aktuellen Lage. Wer die Massentestung als Ausdruck einer ‘Corona-Diktatur’ sieht, dem sei gesagt: In einer Diktatur würde man nicht aufwändig testen, sondern die Virusgefahr leugnen und sich um die Gesundheit der Bürger*innen nicht scheren. Wer also aus Prinzip nicht hingeht, sich aber dann über ‘Lockdowns’ beschwert, der muss sich leider Inkonsequenz vorwerfen lassen!”

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Sebastian Felderer Mi., 18.11.2020 - 12:19

Wir hätten da auch noch die Schützen, die Feuerwehren und die Musikkapellen, um für die Tests zu werben. Ich würde einfach alle Verbände und Vereine, welche vom Land Beiträge erhalten, verpflichten, für den Wahnsinn Überzeugung zu leisten. Die einzige Wirkung, welche die Massentests haben werden, ist das Loch in der Sanitätskasse, das wir morgen dann stopfen können. Da wird aber die Taskforce nicht mehr sein und auch Kompatscher nicht mehr. So wie heute eine Martha Stocker nicht mehr greifbar ist, die uns jahrelang mit Einsparungen in der Sanität das Leben zur Hölle gemacht hat. Wenn einem Land die Logik abhanden gekommen ist, dann ist es nicht mehr zu retten. Ich wundere mich außerdem, dass wir in Südtirol nicht schon lange einen "Stäbchen"-Skandal haben. Komisch, hat das der Zerzer wirklich hinbekommen?

Mi., 18.11.2020 - 12:19 Permalink