Wirtschaft | Landeshaushalt

Keine Kürzungen im Sozialen

Der Dachverband für Soziales und Gesundheit warnt eindringlich davor, im nächsten Landeshaushalt im Sozialbereich den Rotstift anzusetzen. Die Folgen wären fatal.
Geld
Foto: upi
Für die wachsende Zahl an notleidenden Menschen, für Pflegebedürftige, für chronisch Kranke, für Familien und Alleinerziehende braucht es mehr und nicht weniger Unterstützung. Wenn hier das Geld fehlt, werden uns die Folgen teuer zu stehen kommen“, sagt Wolfgang Obwexer.
Der Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit fordert einen sozial ausgewogenen Landeshaushalt für das Jahr 2021. „Im Landeshaushalt muss unbedingt der steigende Bedarf für die Sicherstellung der sozialen Leistungen berücksichtigt werden. Corona hat nicht nur viele Betriebe in Schwierigkeiten gebracht, sondern es trifft einmal mehr mit voller Wucht jene, deren Leben sich ohnehin schon auf einer fragilen Basis abspielt“, so  Obwexer.
Der Dachverband warnt in einer Aussendung eindringlich davor, im nächsten Landeshaushalt im Sozialbereich den Rotstift anzusetzen. Die Folgen wären fatal. Vielmehr braucht es 2021 zusätzliche Mittel. Tatsache ist, dass Menschen ihre Arbeit verloren haben, dass Quarantäne und Ängste vor Infektion und möglichen Folgen viele Menschen massiv belasten und sich entsprechender Hilfsbedarf ergibt.
„Die Anzahl der betroffenen Personen steigt sichtbar. Wer sich wegen einer Krankheit oder einer Behinderung auf dem Arbeitsmarkt schwer tut, oder sich von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob durchhangelt, hat nun noch weniger Chancen. Wer Angehörige zu pflegen hat, auch untertags für die minderjährigen Kinder da sein muss und nebenher arbeiten sollte, kann nicht alles zugleich schaffen“, erklärt Obwexer.
 
 
 
Wenn in sozialen Einrichtungen und Diensten zur Vorbeugung von Corona auch 2021 aufwändige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und mehr Personal für die gleichen Dienste notwendig ist, muss das leistbar bleiben. Und auch die gemeinnützigen Organisationen müssen unterstützt und abgesichert werden. Weil sie durch Freiwilligenarbeit und mit Hilfe von Spendenaufkommen einen wesentlichen Beitrag für ein funktionierendes Gemeinwesen einbringen und dieses gerade auch in Krisensituationen aufrechterhalten. Geht ihre Funktion verloren, könnte die öffentliche Hand nie eine vergleichbare und bezahlbare Leistung für die hilfsbedürftigen Personen erbringen.
Aus diesem Grund warnt der Dachverband davor, im nächsten Landeshaushalt in den Kapiteln für essentielle sozialen Maßnahmen den Rotstift anzusetzen. „Vielmehr braucht es angesichts der absehbaren und zu erwartenden Notlagen ein zusätzliches Budget 2021. Wird dies nicht eingeplant, sind die Folgen dann noch verheerender und nochmals teurer in der Bewältigung“, betont Obwexer.
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alfred frei Mi., 09.12.2020 - 15:37

Vorschlag: mit Landesgesetz wird der Sozialbereich als systemrelevant eingestuft und die angemessene Finanzierung als obligatorischer Beitrag für ein funktionierendes Gemeinwesen erklärt. Gehört sozusagen zur "sozialen Marktwirtschaft", oder nicht ?

Mi., 09.12.2020 - 15:37 Permalink
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Walter Kircher Do., 10.12.2020 - 09:08

Dem Präsidenten des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit sprechen wir uns volle Solidarität aus!
Wir, das ist die Initiative für einen einfachen aber ganzjährig zugänglichen Hofburggarten in Brixen.
Seit lange vor Corona versuchen wir die Stadtgemeinde und die Diözesane Obrigkeit von der sündteuren Auftragsvergabe - zur Attraktivierung und zur kommerziellen Nutzung des als öffentliches Grün ausgewiesenen ehemaligen Bischof-Garten - an den Multimediakünstler André Heller abzubringen!
Die dafür vorgesehenen Gelder von Stadt und Land, Steuergelder die nun wirklich auf menschenfreundlichere Weise eingesetzt gehören!
Wir wünschen Dr. Obwexer und dem Dachverband das notwendige Gehör bei den Maßgeblichen des Landes Südtirol!

Do., 10.12.2020 - 09:08 Permalink