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Pandemie und Lockdown

6 Thesen zum Stand der Corona-Pandemie in Südtirol
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

1. Ein Blick zurück: Bis zum Ende des Jahres 2020 war die Corona-Politik des Landes Südtirol im internationalen Vergleich gut bis sehr gut. Die Entscheidungen in der Zeit von Anfang Jänner bis 7. Februar 2021 waren suboptimal.

2. Es braucht kaum prognostische Fähigkeiten, um schon heute sagen zu können, dass der harte Lockdown angesichts der Inzidenzzahlen auch im Monat März 2021 andauern wird oder andauern muss.

3. Der grundlegende Fehler liegt nicht in der autonomen Handhabung, sondern darin, dass man geglaubt hat, international anerkannte Kriterien – im Wesentlichen die Inzidenzzahl - nicht beachten zu müssen : statt eines einfach zu handhabenden Frühindikators hat man den Spätindikator der Krankenhaus- und Intensivbetten gesetzt. In Zukunft darf, wie international üblich, nur mehr die Inzidenzzahl als vorrangiges Kriterium gelten.

4. Wir befinden uns  in der größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg. Die Streitereien in der Südtiroler Landesregierung und SVP müssen angesichts dieser gewaltigen Herausforderung sofort aufhören, auch die Opposition muss einen erheblichen Qualitätssprung machen und konstruktiver auftreten. Politik hat Vorbild-und Orientierungsfunktion.

5. Es muss alles unternommen werden, um sobald wie möglich, wie versprochen, eine angemessene und schnelle finanzielle Unterstützung für alle Betroffenen auszuzahlen

6. Ohne gesellschaftlichen Zusammenhalt und Optimismus wird es nicht gehen. Verzichte müssen nicht unbedingt Verlust bedeuten, sondern ermöglichen Neues. Hier sehe ich die Medien in der Pflicht, intelligente und konstruktive Angebote zu machen. Auch die Zivilgesellschaft ist gefordert; die gesellschaftliche Mitte hat fahrlässig zu lange geschwiegen.