Umwelt | Moblität

Grünes Licht für Percha

Landesregierung sprach sich für Perchiner Umfahrungsprojekt und dazugehörige positive Umweltverträglichkeitsprüfung aus. Finanzierung muss noch sichergestellt werden.
percha
Foto: SALTO

Das Projekt der Umfahrungsstraße für Percha nimmt langsam final Form an. In der jüngsten Sitzung der Landesregierung gab es einstimmig grünes Licht für die 2020 durchgeführte Umweltverträglichkeitsstudie, sowie für das Umfahrungsprojekt selbst. Für Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider stellt dies einen wichtigen Schritt hin zu einer raschen Realisierung dar:

Die Umfahrung von Percha ist ein wichtiger Baustein unseres Gesamtkonzeptes für eine nachhaltige Mobilität im gesamten Pustertal. 
Damit wollen wir die Lebensqualität der Einheimischen erhöhen und die Verkehrsflüsse besser lenken.

Das schon länger debattierte Projekt ermögliche eine Verlagerung des Verkehrs aus dem Ortskern und trage somit zur Verkehrsberuhigung bei, sagt Umweltlandesrat Giuliano Vettorato. Das zustimmende Gutachten des Umweltbeirates für die rund 3,3 Kilometer lange, mehrheitlich durch einen Tunnel führende Umfahrung, beinhaltet auch einige Auflagen, wie Vettorato betont: „Es sind unter anderem ökologische und 
landschaftliche Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. Zudem gilt es während der Bauphasen verschiedene Auflagen einzuhalten.“
Konkret genannt werden zum Beispiel Aufwertungen der Lärchenweiden im „Oberwielenbacher Talele“ oder von Bereichen im Biotop „Rienz-Au“. 

 

Finanzierung als letzte Hürde

 

Über den aktuellen Stand der Planung gab es kürzlich einen Austausch zwischen Landeshauptmann Kompatscher, Landesrat Alfreider und dem Gemeindeausschuss Percha. Bürgermeister Martin Schneider zeigte sich erfreut über den Beistand der Landesregierung: „Sowohl Kompatscher als auch Alfreider stehen ganz klar hinter dem Projekt und hinter dem Fertigstellungstermin für Olympia 2026.“ Mit dem formalen Abschluss der Verträglichkeitsstudie sei aber noch nicht das letzte Wort in Sachen Finanzierung gesprochen. Die Herausforderung für die Landesregierung bestehe nun darin, die restliche Finanzierung binnen März zu fixieren, damit ein Baubeginn 2022 und somit auch eine fristgemäße Finalisierung bis 2026 möglich seien, so Schneider.

 

Ende 2019 gab es noch Änderungen am Bauleitplan, die Gesamtkosten für das Projekt wurden dementsprechend angepasst. Rund 86 Millionen Euro wurden für das Vorhaben damals genehmigt. Neben der Riggertalschleife ist die Umfahrung in Percha das größte Projekt der kommenden Jahre im Infrastrukturprogramm des Maßnahmenpakets für das Pustertal. Nach der Intervention Südtirols beim zuständigen Infrastrukturministerium im Rom wurde die Umfahrung Teil des Maßnahmenpaketes für die Olympischen Spiele 2026. Damit steuert der Staat mit rund 30 Millionen Euro, mehr als ein Drittel der Kosten für die Umsetzung bei.

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Sigmund Kripp Do., 04.03.2021 - 07:08

"Das schon länger debattierte Projekt ermögliche eine Verlagerung des Verkehrs aus dem Ortskern und trage somit zur Verkehrsberuhigung bei,.." sagt Vettorato. Dass es immer noch Menschen gibt, die glauben, größere Strassen tragen zur Verkehrsberuhigung bei! Der Auto-Verkehr wird nach der Umfahrung insgesamt mehr sein. Das ist garantiert! Wenn, bräuchte es kleine Dorfumfahrungen, die das Dorf entlasten, die Strecke aber insgesamt nicht attraktiver für den Autoverkehr machen. Und wie immer: 30 Mio € pro Tunnelkilometer! Was man mit so viel Geld im öffentlichen Verkehr machen könnte! Denn daneben fährt (fährt nicht) die Pustertaler Bahn, wo mit 86 Mio € (die sicher > 100 werden) bald die gesamte Strecke erneuert werden könnte. Es wird leider wahr, was viele vorausgesagt haben: die olymp. Spiele werden missbraucht, um Autoverkehr zu fürdern. Wieder einmal!

Do., 04.03.2021 - 07:08 Permalink
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Michele De Luca Di., 09.03.2021 - 00:39

Schön. Percha, 1522 Einwohner und 86 Millionen Euro, offensichtlich schon vor Jahren projektiert... Bozen, 107.000 Einwohner und und und... und keine Umgehungsstraße in Sicht. Sorry, die Hauptstadt muss im Verkehr ersticken, der Tunnel von Leifers wurde nie ausgebaut und die Politik... wo war sie in den letzten Jahren?
Wir haben einen Grund, hier in Bozen ein wenig wütend zu sein.

Di., 09.03.2021 - 00:39 Permalink