Wirtschaft | Innovation

Kluge Köpfe gekürt

Die letzten Tage standen ganz im Zeichen junger Erfinder und Tüftler. Zahlreiche innovative Projekte wurden prämiert.
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Foto: Vivius

Ein Fahrradsitz zur Schmerzprävention für das Gesäß, eine Kinderbetreuungs-App oder eine Wärmebildkamera für den Schutz von Rehkitzen? Was sich anhört wie Erfindungen namhafter Start-Ups oder Denkfabriken, sind in Wahrheit Einfälle Südtiroler SchülerInnen.

Im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Imagine the future“ des Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) der Handelskammer Bozen, erweckten Jugendliche ihren Erfindergeist und ließen sich innovative Geschäftsideen einfallen, die nicht nur den Alltag vereinfachen und etablierte Produkte verbessern, sondern auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen sollten.  

Trotz schwieriger Umstände im Fernunterricht nahmen acht Schulen mit 14 Klassen und 52 Projekten am Ideenwettbewerb des WIFO teil. Fünf Juror/innen nahmen die eingereichten Projekte unter die Lupe und bewerteten diese nach Kreativität, Machbarkeit, Nachhaltigkeit und Qualität der Unterlagen.

Hoffentlich sehen wir in Zukunft die eine oder andere der diesjährigen Ideen auf dem Markt. Michl Ebner

Der mit 1.500 Euro dotierte erste Platz ging an die 2B der Wirtschaftsfachoberschule „Franz Kafka“ Meran mit dem Projekt „BiPaddlerrace“. Mit ihrem neuartigen Fahrradsitz aus zwei getrennten, sich synchron mit dem Treten der Pedale bewegenden Teilen aus recyceltem Material, soll Schmerzen am Steißbein künftig vorgebeugt werden.

 

Der zweite Platz ging ebenfalls an eine Klasse aus dem Burggrafenamt, die 4TS4 der Fachschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie“ Meran mit „Kimmit“, einer App zur Kinderbetreuung durch Senioren. Den dritten Platz sicherten sich die Schüler der 3B VFM der Wirtschaftsfachoberschule Bruneck mit dem Projekt „Bambi“, das den Schutz von Rehkitzen durch eine an Mähmaschinen montierte Wärmebildkamera zum Ziel hat.

 

Schüler planen neuen Treffpunkt

 

An ein Projekt etwas größerer Dimension wagten sich in den letzten acht Monaten sechs Teams der Fachoberschule für Bauwesen „Peter Anich“ Bozen. Für die Wohnsiedlung „Obere Gand“ in Eppan, galt es ein kleines Gebäude als zukünftigen Treffpunkt für Jung und Alt zu gestalten. Initiiert wurde das Vorhaben von VIVIUS, dem Innovationscluster für nachhaltiges Bauen im alpinen Raum. Deren Vorgaben orientierten sich an der Umsetzbarkeit, den technischen Details und vor allem auch der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit.

 

Obschon alle eingereichten Vorschläge durchwegs von hoher gestalterischer und technischer Qualität seien, überzeugte das Projekt des Siegerteams, bestehend aus Simon und Lukas Brunner, durch seine markante Dachform mit Pavilloncharakter, den barrierefreien Zugang mittels Rampe und durch großzügige Fensterflächen, die laut Jury zum Verweilen einladen und für eine ausgewogene Lichtstimmung sorgen.

Für die Fachoberschule für Bauwesen war diese Idee von Anfang an ein willkommenes Konzept, um die Schüler in ein konkretes Projekt zu involvieren. „Die Jugendlichen haben hiermit die einmalige Möglichkeit erhalten, ihr erworbenes theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und ihre innovativen und zukunftsorientierten Ideen einzubringen“, freut sich die Direktorin der Fachoberschule für Bauwesen Peter Anich, Ingrid Keim.