Politik | Sanität

Andreas Fabi: "Das ist kein Maulkorb"

Generaldirektor Andreas Fabi sieht sich im Recht. Das Schreiben an die Angestellten im Sanitätswesen sei "höflich" gewesen.

Am 13. Jänner flatterte allen MitarbeiterInnen in Südtirols Krankenhäusern und der Sanitätsverwaltung ein Schreiben auf dem Tisch. Andreas Pöder beschrieb es am 26. Jänner als Drohung, "nach außen hin sollen die MitarbeiterInnen jede Kritik vermeiden und sie nur mehr intern äußern."  Sonst würden Disziplinarmaßnahmen folgen.

Im Interview mit der Tageszeitung Dolomiten am 28. Jänner hält Fabi an seinen Schreiben fest. "Man spuckt nicht in den Teller aus dem man isst." Es könne nicht angehen, "dass Angestellte, Führungskräfte usw. in den Medien schlecht über den Betrieb (...) reden." Kein Betrieb könne so etwas akzeptieren, weder in der Privatwirtschaft noch einer, der mit öffentlichen Gelder gespeist wird.

"Man spuckt nicht in den Teller aus dem man isst."

Angst vor medialer Aufmerksamkeit?, wird Fabi gefragt. "Nein gar nicht, nur sollen Medien die richtigen Infos bekommen." Fachlich kompetente eben, so wie letzthin sich "jeder zur Komplementärmedizin äußert, ob er sich auskennt, oder nicht", könne nicht angehen. Das Fass zum Überlaufen brachten dann Äußerungen zur onkologischen Zertifizierung, Fabi setzte sich an den Schreibtisch, verfasste das umstrittene Dokument, das er selbst als "höflich" bezeichnet. Wenn schon Kritik, dann "möchte ich diese nicht aus der Zeitung erfahren."

Nicht folgen hat Folgen
Fabi bleibt dabei, wer sich nicht an die Regeln hält muss mit Konsequenzen rechnen. "Zuerst eine mündliche Verwarnung, dann eine zeitlich begrenzte Gehaltsreduzierung, aber ich hoffe wir brauchen das nicht."
Eigentlich will Fabi den Dialog, doch Dialog und Strafen passen nicht zusammen. Das meint auch Andreas Pöder, der wissen will, was die neue Sanitätslandesrätin Martha Stocker denkt. "Ob sie Fabis Vorgangsweise für angebracht hält und die im Schreiben getätigten Aussagen teilt"?

 

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gorgias Di., 28.01.2014 - 09:39

oder von Interesse für die Leitung der Sanitäter?
Ich finde als erstes den Vergleich mit der Privatwirtschaft als unangebracht schließlich finanzieren sich Unternehmen aus der Privatwirtschaft nicht mit Steuergelder. Und zweitens wie soll in Zukunft verhindert werden dass Missstände nicht unter dem Tisch gekehrt werden in einem öffentlichen Bereich mit den höchsten Ausgaben und der alle Bürger früher oder später persönlich betrifft.

Di., 28.01.2014 - 09:39 Permalink
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Maximilian Ben… Di., 28.01.2014 - 09:45

als Buerger werde ich sehr wohl meine Meinung zur Sanitaetspolitik in Suedtirol aeussern. In einem extrem hirachischem Entscheidungssystem, wo politischen Interferenzen Verzerrungen bewirken und die Manager mehr auf ihr Immage achten, koennte Information uns vor groben Fehlentscheidungen bewahren. Stichwort Informatisierung des Sanitaetsbetriebs... ich wuensche mir einen Kosten/Effizienzvergleich mit der Provinz Trient und dann betriebliche Folgen. Wenn man konstant interne Allarmglocken ueberhoert, dann bleibt halt nur Kontrolle und Drohungen.

Di., 28.01.2014 - 09:45 Permalink
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Rupert Gietl -r Di., 28.01.2014 - 10:06

Ich habe mit Andreas Fabi schon einmal während einer Bürgerversammlung "diskutiert".
Tut mir Leid das sagen zu müssen, aber er ist ein Wortverdreher.
(und er hat das sicher in einem von uns bezahlten Rhetorikkurs gelernt)

Di., 28.01.2014 - 10:06 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Di., 28.01.2014 - 10:33

Im schreiben von Herrn Fabi sind "gewerkschaftliche und politische Funktionen" vom Verbot ausgeschlossen. Wenn diese auch konkret nutzbar sind um öffentlich auf Misstände hinzuweisen, finde ich es durchaus korrekt dass man die öffentliche Kritik am eigenem Arbeitgeber regelt. Ich muss auch was die "fachliche Kompetenz" anbelangt Herrn Fabi recht geben, man lese nur die ganzen Kommentare auf Südtirols Informationsportalen um zu sehen wie viele möchtegern Experten immer alles besser wissen wollen.
Last but not least: eine kleine anonyme Email an die verschiedenen Redaktionen bleibt immer noch möglich, dann liegt es an der Verantwortung des Journalisten seinen Job gut zu machen und ordentlich zu recherchieren bevor er in der Zeitung jemanden anschwärzt.

Di., 28.01.2014 - 10:33 Permalink
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lucia von mörl Di., 28.01.2014 - 11:22

Fabis Brief ist erschreckend, wie weit einer gehen kann. Er ist diktatorisch und sollte sich schämen, auch wegen seines Gehalts! Wenn Ärzte etwas kritisieren, verstehen sie sehr wohl was davon! Ich hoffe Frau Stocker interveniert, am besten sie entlässt ihn, wenn sie das kann. An Herrn oder Frau Menschärgeredichnicht (siehe Leserkommentar): Sie bleiben anonym und raten zu anonymen Briefen an Redaktionen? Ich rate Ihnen Ihre Identität zu zeigen, vor was haben Sie Angst? Solche wie Sie, brauchen wir nicht. Feig sein untermauert genau diese System!

Di., 28.01.2014 - 11:22 Permalink
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Profil für Benutzer Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdi… Di., 28.01.2014 - 11:47

Antwort auf von lucia von mörl

Ja ich bin und bleibe gern anonym, das ermöglicht es mir meine Meinung frei zu äußern ohne Stellungnahmen wie die ihre allzu persönlich zu nehmen. Diese sind im Internet leider sehr verbreitet, überhaupt wenn jemanden die Gegenargumente fehlen, kommt da noch was, oder bleibt es dabei dass ich ein Feigling bin?
Und bevor sie antworten nehmen sie sich die Zeit und sehen sie es sich bis zum Ende an: http://www.youtube.com/watch?v=d-diB65scQU

Di., 28.01.2014 - 11:47 Permalink