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Demanega: "Ist Herbert Dorfmann für die Home-Ehe"?

Setzt sich EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann entgegen der Interessen seine Landes und seiner Partei für Privilegien von Homosexuellen ein? Freiheitlichen-Generalsekretär Michael Demanga klagt an.

Er sorgt in diesen Tagen vor allem im katholischen Blätterwald für einige Aufregung. Der sogenannte Lunacek-Bericht, mit dem die österreichische EU-Parlamentarierin Ulrike Lunacek strategische Ziele formulierte, wie sich das europäische Parlament stärker für die Rechte und gegen die Diskriminierung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgender, Transsexuellen und Intersexuellen einsetzen kann. Zu mehr als 40.000 Protestmails, die die grüne Abgeordnete und erste offen lesbische Politikerin Österreichs in den vergangenen Wochen erhielt, und empörten Titeln zur Homo-Lobby in der katholischen Presse gesellt sich nun auch eine  kritische Stimme aus Südtirol.

In dem am vergangenen Dienstag vom EU-Parlament angenommenen Bericht geht es nicht um Maßnahme gegen Diskriminierungen, sondern um Privilegien für „LGBT-Personen“, meint der Freiheitliche Generalsekretär Michael Demanega. Europaweite Anerkennung der Homo-Ehe, Familienzusammenführung bei Homosexuellen, Sensibilisierungsarbeit in Schulen, aber auch für Polizisten, Justizbeamte, sowie Journalisten: Auch derartige Sondermaßnahmen könnten nicht dazu beitragen, homosexuelle Partnerschaften als etwas „Gewöhnliches“ aufzufassen, glaubt der Freiheitliche. Vielmehr findet er es „äußerst fragwürdig“, dass die Entwicklung in Brüssel in Richtung schrittweiser Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der traditionellen Ehe gehe.

Noch fragwürdiger ist für Michael Demanga, dass sich der Südtiroler EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann für den Lunacek-Bericht ausgesprochen hat. „Es darf angenommen werden, dass Dorfmann damit weder im Namen seiner eigenen Parteibasis, noch im Namen der Südtirolerinnen und Südtiroler und auch nicht im Sinne einer konservativen Partei spricht“, meint der Freiheitlichen-Generalsekretär. Er sieht in Dorfmanns Verhalten einen weiteren Beleg für die Doppelgleisigkeit der SVP: „Einerseits unterstreicht man die Rolle als konservative Partei, gleichzeitig paktelt man mit einem linken PD oder einem Links-Bündnis antritt und muss deshalb Inhalte mittragen, die nie und nimmer im Sinne Südtirols sind."