Politik | Sterbehilfe

Auf direktem Weg zum Referendum

Mehr als 500.000 Personen haben in Italien für ein Referendum zur Legalisierung von Euthanasie unterschrieben, 3.000 allein in Südtirol. Die erste Hürde wurde erreicht.
Eutanasia legale
Foto: Liberi fino alla fine

Genau zur Halbzeit wurden die nötigen Unterschriften fürs Referendum zur Legalisierung von Sterbehilfe in Italien erreicht. 430.000 Personen haben ihrer Überzeugung, ein Referendum zur Legalisierung von Sterbehilfe in Italien abzuhalten, an den Ständen zum Ausdruck gebracht. 70.000 Unterschriften wurden online gesammelt.

Wie die Initiatoren der Kampagne, die Associazione Luca Coscioni, am Montag bekannt gab, wurde damit die Schwelle von 500.000 Unterschriften noch vor dem Ende der Kampagne am 30. September erreicht und bereits überschritten. Allein in Südtirol konnten – seit dem Beginn der Unterschriftensammlung am 1. Juli – rund 3.000 Unterschriften gesammelt werden. Nun sollen weitere 250.000 Unterschriften gesammelt werden, um mögliche Komplikationen zu verhindern. “Wir wollen mindestens 750.000 Unterschriften sammeln, um das Ergebnis vor Fehlern bei der Unterschriftensammlung, Verspätungen der öffentlichen Verwaltung oder anderen gesetzlichen Schwierigkeiten abzusichern”, so die Associazione Luca Coscioni.

Nach dem Ende der Aktion werden die gesammelten Unterschriften dem italienischen Kassationsgerichtshof präsentiert, der die Legitimität des Referendums bestätigen muss. Das Referendum selbst sollte dann 2022 abgehalten werden. 

Ziel der Unterschriftensammlung ist die Abschaffung eines Teils von Artikel 579 des Strafgesetzbuches; jenem Artikel, der die aktive Sterbehilfe in Italien verbietet. Aktive Sterbehilfe vonseiten eines Arztes würde somit erlaubt. Im Moment ist in Italien nur die passive Sterbehilfe, die eine Unterbrechung von lebenserhaltenden Maßnahmen vorsieht, legal.