Politik | Landtag
Die Klima-Debatte
Foto: upi
Es ist eine Streitfrage: Macht es Sinn im Südtiroler Landtag über die großen globalen Themen zu debattieren? Die Regierungsmehrheit goutiert solche Debatten selten. Doch jetzt wird sie sich nicht entziehen können.
15 Landtagsabgeordnete haben im Landtag einen Antrag zu Abhaltung einer aktuellen Debatte eingebracht. Dabei geht es um ein Thema, das uns alle angeht: Die Erderwärmung und die drohende Klimakatastrophe.
Vor zwei Wochen hat der Weltklimarat IPCC den neuen Klimabericht vorgestellt. In dem Sachstandbericht warnen die Experten vor einer deutlich rascheren globalen Erwärmung als bislang angenommen. Die Erde werde sich bei der derzeitigen Entwicklung bereits gegen 2030 um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmen - und damit zehn Jahre früher als noch 2018 prognostiziert, heißt es in dem in Genf veröffentlichten Bericht.
Das ist dann auch der Ausgangspunkt für die Südtiroler Debatte.
Im Antrag, der am Dienstag im Landtags eingebracht wurde, heißt es:
„Gerade in diesem Sommer mit verheerenden Extremsituationen auch in Europa wird der Ernst der Lage wohl allen bewusst. Die Erderwärmung kann nicht mehr auf wirtschaftliche oder ökologische Teilbereiche eingegrenzt werden. Es geht um das Überleben des Planeten und der Menschen, die ihn bevölkern. Die Klimakatastrophe wird im Bericht als umfassende Krise gezeichnet. Diese Sicht erfordert auch ganzheitliche Herangehensweisen, um ihre Auswirkungen zu bekämpfen.
Auch Südtirol muss hierzu seinen Beitrag leisten. Wohnen, Ernährung, Mobilität bilden das Dreieck, in dem Klimaschutz gestaltet wird, oder eben auch nicht. In diesen strategischen Bereichen erwarten sich die kommenden Generationen klare Vorgaben für die Veränderung. Sonst bleibt Enkeltauglichkeit zwar ein schönes, aber auch hohles Wort.
Der derzeitige Klimaplan stammt aus dem Jahr 2011. Der CO2-Fußabdruck von Südtirol ist kaum besser als der der umliegenden Regionen. Durchschnittlich emittiert jede in Südtirol lebende Person knapp 7,4 Tonnen CO2 im Jahr. Bis 2050 sollen diese auf 1,5 t gesenkt werden – ein Ziel, das Anstrengungen erfordert.
Darüber muss im Land eine Debatte angestoßen werden. Die Uhr läuft, es gilt, keine Zeit mehr zu verlieren.“
Den Antrag unterschrieben haben Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba, Hanspeter Staffler (Grüne), Sven Knoll, Myriam Atz-Tammerle (Südtiroler Freiheit), Paul Köllensperger, Maria Elisabeth Rieder, Franz Ploner, Alex Ploner, Peter Faistnauer (damals alle noch Team K), Josef Unterholzner (Enzian), Andreas Leiter Reber, Ulli Mair (Freiheitliche), Sandro Repetto (PD) und Diego Nicolini (M5S).
Die Debatte soll in der Oktobersession des Landtags abgehalten werden. Laut Geschäftsordnung können die Fraktionssprecher auch die aktuelle Fragestunde für eine aktuelle Debatte nutzen. Jedes Thema darf dabei nur einmal im Jahr behandelt werden. Die Höchstdauer der Debatte darf dabei 180 Minuten nicht übersteigen. Am Ende wird kein Beschluss gefasst.
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"Der Südtiroler Bürger" hat
"Der Südtiroler Bürger" hat weder ein Chalet, noch hat er den Bau des BBT entschieden! Also bitte nicht Sch.... schreiben.
Und dumm sind Menschen, die einfach mal so alle in einen Topf werfen und aburteilen.
“ Laut Geschäftsordnung
“ Laut Geschäftsordnung können die Fraktionssprecher auch die aktuelle Fragestunde für eine aktuelle Debatte nutzen. Jedes Thema darf dabei nur einmal im Jahr behandelt werden. Die Höchstdauer der Debatte darf dabei 180 Minuten nicht übersteigen. Am Ende wird kein Beschluss gefasst.”….schon interessant. Wenn das so ist bräuchte man über Covid auch nicht mehr reden.
180 Minuten/Abgeordnete…soll ma noch was hinzufügen?
Die Themen Klimaerwärmung,
Die Themen Klimaerwärmung, Naturschutz und Nachhaltigkeit verlangen eine breite Diskussion zur Sensibilisierung und Meinungsbildung. Daher ist es wichtig, dass der Landtag damit anfängt!
Warum will die Mehrheit nichts von einer Debatte wissen? Wie will Kompatscher und seine Landesregierung ohne Diskussion seine/ihre groß verkündeten Ziele erreichen, wenn nicht mit dem Volk?!
Antwort auf Die Themen Klimaerwärmung, von Sepp.Bacher
Volle Zustimmung zu einer
Volle Zustimmung zu einer breiten Debatte zum Klimaschutz (klarerweise ach im Landtag) und dazu verschiedene Formen der Partizipation der Bürger*innen bei den Entscheidungen wie der Klimaschutz konkret vorangebracht werden kann. Veraltete Feindbilder wie "die Politiker" -, "die Anderen" werden uns da nicht weiterbringen.
Für das Klima ist es z. B.
Für das Klima ist es z. B. mit Sicherheit alles andere als förderlich, wenn Italien für Fernsehgeräte, welche vor dem 22.12.2018 (das sind nicht mal 3 Jahre!!!) gekauft wurden, eine Verschrottungsprämie einführt ...
Antwort auf Für das Klima ist es z. B. von G. P.
Das passt wohl kaum in den
Das passt wohl kaum in den PNRR-Rahmen. Ob da wer bei der Regierung nachfragt, ob, wo und wie das Recycling organisiert wird? Und wie das mit den nächsten Geräten aussehen wird, die jetzt gekauft werden...