Chronik | Wintergeschichten

Brunecker Schneeschauflerstreit

Die Brunecker Bürger wollen gerne schneesaubere Höfe und Gärten haben. Und schaufeln den Schnee auf die Straße. Dafür kommt der erhobene Zeigefinger von der Gemeinde. Jetzt schießen die Grünen zurück und verweisen auf die dichte Verbauung in der Rienzstadt.

Schnee gibt es in Bruneck derzeit nicht so viel, den meisten hat es weggeregnet. Doch der, der liegt, sorgt für Kälte in der Gemeindestube.

Brunecker Schaufelmethoden
Eine Rüge hagelte es diese Woche von Hannes Oberhammer, Leiter des Bereiches öffentliche Arbeiten im Brunecker Rathaus. Schneeschaufeln: gerne, liebe Brunecker. Aber macht euren Haufen im Garten, nicht auf der Straße. Empört gab sich auch Umberto Olivotto. Gegenüber der Südtiroler Tageszeitung schimpfte der Leiter des Stadtbauhofes: „Zuerst schaufelt man den Schnee auf die Straße und dann besitzen manche Bürger auch noch die Frechheit bei uns anzurufen und sich zu beschweren, dass die Straßen nicht geräumt sind.“

Das lassen die Brunecker Grünen nicht auf sich sitzen. Anstatt sich "nur zu beschweren", sich "schulmeisterlich zu geben", sollte die Gemeindeverwaltung klarer sagen, was sie will. "Wo soll der Schnee abgelagert werden? Wie sich verhalten mit dem Schnee, der zum Freimachen der Garagenzufahrt geräumt wurde?" möchte Hanspeter Niederkofler wissen. Und er giftelt zurück: "Die immer dichtere Verbauung hat in vielen Fällen die privaten Grünflächen und damit die Möglichkeit zur Schneeablagerung eliminiert."

"Die immer dichtere Verbauung hat in vielen Fällen die privaten Grünflächen und damit die Möglichkeit zur Schneeablagerung eliminiert."

Schuld an der Schaufelmisere
Selber schuld also, die liebe Stadtgemeinde, meint Niederkofler. Nicht nur, dass die Gemeinde Tür und Tor allen möglichen und unmöglichen Bauvorhaben öffnet, nein, es gibt ja auch die Hecken. "Schlecht zugeschnittene Hecken" würden mit den Schneekäppchen oben drauf ein Problem nur verschärfen, das es schon vorher gab, meint der Grüne Brunecker. Die Stadtpolizei könnte doch rechtzeitig damit beauftragt werden, "den Besitzern eine Aufforderung zukommen zu lassen", die Hecken zu schneiden. Anstatt im Nachhinein die BürgerInnen an den Pranger zu stellen.

Und zwischen Hecken, schneefreien Gärten und schneevollen Straßen fordert Niederkofler: "Wir wünschen uns eine wachsame, aufmerksame aber auch hilfsbereite Stadtverwaltung, die ein bisschen weniger schulmeisterlich agiert."