Gesellschaft | Klima und Mensch

Seien wir mutig ...

... und nennen wir die zwei wichtigsten Werkzeuge im Wettlauf gegen die Klimakatastrophe: Verzicht und Verhütung.
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Kondom
Foto: https://theplatypusnews.com/2020/04/28/mother-earth-creates-giant-condom-slow-population-growth/

Die Klimakatastrophe kommt. Daran lassen Wissenschaftler keinen Zweifel. Wie hart die Menschheit gefährdet wird, hängt auch von dieser selbst ab.  Damit endlich gehandelt wird, soll und kann jeder Einzelne Druck auf Politiker und Wirtschaftstreibende aufbauen.* Die Ziele sind gegeben, mögliche Schritte, um diese Ziele zu erreichen, sind bekannt. Aber nie wird angesprochen, was unsere verwöhnte und stinkreiche* westliche Gesellschaft nicht gerne hört, aber unumgänglich ist und am effizientesten wäre: Verzicht und Verhütung.

Natürlich werden wir "verzichten" müssen. Auf ein Leben in Saus und Braus auf Kosten all jener, die ein solches gerne leben würden, aber nicht können.  Das muss aber nicht zu einer Verbotsgesellschaft führen, sondern zu einer Gesellschaft, in der es alte Angebote einfach nicht mehr gibt und sich dafür neue Perspektiven auftun. Zum Beispiel kann es Flugreisen wie Atomkraft einfach nicht mehr geben, weil sie nicht mehr angeboten werden. Dafür wird die Welt wieder so richtig schön groß. Ein ähnlicher Perspektivenwechsel ist für fast alle Bereiche machbar. Wer sich nun auf den "freien Markt" beruft, irrt. Den gibt es nicht: Steuern, Subventionen, Gesetzgebung, Zölle, usw. usf. sind alte Werkzeuge. Der Markt ist nicht frei. Jedes Angebot unterliegt Regeln. Jedes Angebot ist daher bedingt. Verzicht auf Vorhandenes kann Vorfreude auf Neues sein.

Und natürlich sollten wir Verhüten. Wir sind zu viele Menschen. Wir mögen noch mehr ernähren können, wir mögen Platz haben für noch mehr, aber es können auf keinen Fall noch mehr Menschen so viele Welten mehr verbrauchen, als wir es hier im Westen und Norden tun. Mehr als ein eigenes Kind pro Paar ist spätestens seit dem allgemeinen Wissen über Überbevölkerung, Ressourcenverbrauch, ökologischem Fußabdruck und Klimawandel das Gegenteil von solidarischem Handeln - mit welchem gerade derzeit für das Impfen geworben wird. 

Die Klimakatastrophe verlangt laut Wissenschaft rasches Handeln. Eine Ein-Kind-Solidarität würde mit dem Ableben der ersten Generation in ca. 60 Jahren den Status quo wieder herstellen und dann zu einer Reduzierung der Bevölkerung führen**. Als sofortige Maßnahme zu spät, aber langfristig sicherlich der altruistischste Akt zum Schutze der Menschheit. Im Umkehrschluss: Wer bei uns mehr als EIN eigenes*** Kind in die Welt setzt, sollte das Wort Solidarität nicht bemühen.

Verzicht und Verhütung. Weder Wissenschaftler noch Demonstranten wagen es diese negativ angehauchten Begriffe laut auszusprechen. Zu gering ist die Akzeptanz dafür innerhalb einer komplett verwöhnten Gesellschaft. Wie kann man sich von der Politik daher mehr erwarten? Mehr als nur leere Versprechen und "BlaBlaBla"****? Man kann nicht. Im Gegenteil. Europa und Südtirol werden von PolitikerInnen geführt, die jede Solidarität mit übergroßem, privatem Kinderglück ad absurdum führen und sich stets auch noch vor den Karren der (alt)wirtschaftlichen Interessensverbände spannen lassen. Dabei sind es heute alle Eltern mindestens ihren eigenen Kindern gegenüber schuldig, für eine lebenswerte Zukunft und ein Überleben der Menschheit überhaupt zu handeln. Ohne Wenn und Aber.

*http://www.raibz.rai.it/de/index.php?media=Ptv1633378800

**Beispiel: 4 25jährige Paare haben jetzt je 1 Kind = aus 8 wird 12; nach 25 Jahren wird aus 12 14, nach weiteren 25 Jahren aus 14+1 (Kind) -8 (erste Generation stirbt) wird 7. (Geburt stets bei 25 Jahren, Lebenserwartung 80-100).

*** Wenn es nicht um Egoismen ginge, müsste spätestens nach dem ersten eigenen Kind jedes weitere Kind adoptiert werden.

****Zitat Greta Thunberg