Politik | Meran

„Akt der Selbstdarstellung“

Die Meraner SVP distanziert sich von den Aussagen Diego Cavagnas, die neue Garde will von einem Pakt nichts wissen und spricht vom Versuch einer bewussten Schwächung.
Meran
Foto: Othmar Seehauser
Richtigstellungen auf dem offiziellen Papier einer politischen Partei haben meistens dieselbe Aussagekraft wie das Verteilen einer Bibel in einem Bordell.
Am Freitag verschickte der Pressesprecher der Neuen Meraner SVP und Neogemeinderat Reinhard Bauer ein „Richtigstellung“ an die Medien. Es geht dabei, um die Aussagen von Diego Cavagna, die die Meraner SVP in diesen Tagen arg in die Bredouille bringen.
In der geharnischten Stellungnahme wird der Kopf des Koalitionspartners „Civica per Merano“ Diego Cavagna frontal angegriffen. Vor allem aber weisen Katharina Zeller & Co jede welche Kenntnis eines geheimen Anti-Rösch-Paktes von sich.
 

"Befremden und Kopfschütteln"

 
Die SVP Meran schreibt:
 
Mit Befremden und Kopfschütteln haben wir das Video, auf der Plattform OSKOWEB-TV mit Enzo Nicolodi und Diego Cavagna zur Kenntnis genommen. Im Video ist auch SVP-Ortsausschuss Mitglied Michael Guarise zu sehen, der versuchte, die unsagbaren Aussagen einzuordnen.
Was wir im Video zu sehen bekamen war ein Akt der Selbstdarstellung eines Akteurs, der offenkundig über ein ausgeprägtes Geltungsbedürfnis verfügt. In süffisanter Weise wird ein manipulatives Bild vermeintlich politscher Hintermänner gezeichnet.
Wir distanzieren, mehr noch, wir verwehren uns inhaltlich wie auch in der Art von derartigen politischen Possen und verurteilen sie aufs Schärfste. Politik muss offen und transparent betrieben und gelebt werden, nicht unter vorgehaltener Hand oder im stillen Kämmerchen.
Die SVP hat sich Anfang des Jahres rundum erneuert, sämtliche Altlasten abgestreift und einen umfassenden Neustart gewagt. Das war kein einfaches Unterfangen – aber notwendig. Ziel der Erneuerung war es, sich auf die Wurzeln der Sammelpartei zu bekennen. Transparenz, Bürgernähe und politische Integrität bilden dabei den Pfeiler unserer Identität. Und diese leben wir!
 
 
Was wir im Video zu sehen bekamen war ein Akt der Selbstdarstellung eines Akteurs, der offenkundig über ein ausgeprägtes Geltungsbedürfnis verfügt
 
Es gab niemals einen Pakt oder eine Absprache zwischen #DieNeue und einer anderen Liste!
Das Video bezieht sich auf ein angebliches Treffen im Jahr 2019, bevor wir uns politisch eingebracht hatten. Freilich, was vor unserer Zeit war, können wir nicht beeinflussen. Wir wurden noch vor der Erneuerung mit derartigen Gerüchten konfrontiert und sahen auch darin einen Anlass, eine bessere, offenere und transparentere Politik zu betreiben. Unter anderem aus diesen Gründen wurde die Erneuerung der SVP Meran überhaupt in die Wege geleitet.
Tatsache ist: #DieNeue verfügt über eine rundum erneuerte Führungsriege, die derartige Aktionen rigoros ablehnt.
Eine mögliche Absicht dahinter, ist neben der Selbstdarstellung des Akteurs, die politische Schwächung unserer Partei.
Unklar die Absicht dieser fragwürdigen Aktion. Die Auswirkung geht allein zu Lasten der SVP, da dieser immer wieder derartige Abmachungen unterstellt wurden. Daraus schlussfolgernd liegt eine mögliche Absicht dahinter, neben der Selbstdarstellung des Akteurs, die politische Schwächung unserer Partei.
In der Stichwahl wurde weder eine Empfehlung für Paul Rösch, noch für Dario Dal Medico abgegeben. Dies mit dem Hintergrund, da wir über eine eigenständige Identität verfügen und uns bereit erklärt hatten, eine konstruktive Zusammenarbeit mit beiden Listenbündnissen anzustreben.
 
 
Es gab niemals einen Pakt oder eine Absprache zwischen #DieNeue und einer anderen Liste.
In Zeiten von Schubladen- und schwarz-weiß- denken sind derartige Aussagen Wasser auf die Mühlen von Menschen, die der Politik ohnehin skeptisch gegenüberstehen und tragen mit Sicherheit nicht zu einer höheren Wahlbeteiligung bei.
 
Wie heißt es doch bei den Brüdern Grimm so schön.
Wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß.