In der Bozner Gobettistraße 8 ist soweit alles bereit. Das Gebäude, das sich an dieser Adresse befindet, war bis vor einigen Jahren ein Alimarket. In Zukunft sollen dort Asylsuchende unterkommen. Und zwar jene, die der Provinz Bozen nicht über den nationalen Aufnahmeplan zugewiesen wurden, sondern auf eigene Faust ins Land gelangt sind und hier ihren Asylantrag gestellt haben. Seit längerem war der Ex-Alimarket als zusätzliche Flüchtlingsunterkunft neben dem Ex-Lemayr-Gebäude und der Halle nahe der Salewa im Gespräch. Mit der Immobilie in der Gobettistraße wird nun ein dritte Unterkunft in der Industriezone Bozens geschaffen. Bis zu 100 Personen sollen darin Platz finden. Bereits im Juli dieses Jahres hatte das Land Südtirol den leerstehenden Alimarket angemietet. 39.000 Euro im Monat zahlt die Provinz dafür an den Inhaber, Bauunternehmer Pietro Tosolini. “Immer noch günstiger als bei einem plötzlichen Flüchtlingsandrang Container oder Zeltstädte einzurichten”, hatte Abteilungsdirektor Luca Critelli die Entscheidung verteidigt als sie bereits im Mai bekannt wurde.

Heute (6. September) hat die Landesregierung beschlossen, die dreijährige Konzession der Immobilie kostenlos dem Weißen Kreuz zu überlassen. Dieses wird in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz die Unterkunft verwalten. Bisher hatten sich ausschließlich Volontarius und Caritas um derartige Strukturen gekümmert.

Das Weiße Kreuz wird auch für die ordentliche Instandhaltung aufkommen. Das Gebäude soll so eingerichtet werden, dass Asylsuchende hier bis zur Bearbeitung ihrer Anträge leben können. Darüber hinaus sollen hier im Winter kurzfristig Flüchtlinge auf der Durchreise untergebracht werden. Einrichtung wie Betten und Kleiderschränke stellt die Agentur für Bevölkerungsschutz zur Verfügung. Zusätzlich zu den Unterkünften für die Flüchtlinge bietet das Gebäude auch Lagerraum, um Material für den Katastrophenschutz des Landes unterzubringen.