Politik | Wahlen 18 Elezioni

Südtiroler Export

Mit Michaela Biancofiore, Filippo Maturi, Maurizio Cattoi und Matteo Gazzini könnten vier italienische Südtiroler ins Parlament einziehen. Gewählt außerhalb Südtirols.
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Foto: upi
Es ist eine verkehrte Welt.
In Südtirol wurden am Sonntag zwei italienischsprachige Parlamentarier gewählt. Beide kommen von außerhalb. Maria Elena Boschi und Gianclaudio Bressa wurden vom Gespann SVP-PD nach Südtirol importiert. Ob sie zeitweise ihren Wohnsitz im Land haben oder nicht, zählt dabei wenig.
Gleichzeitig werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch vier italienischsprachige Südtiroler ins neue Parlament einziehen. Nur wurden sie nicht in Südtirol, sondern in Wahlkreisen außerhalb des Landes gewählt.
Michaela Biancofiore unterlag zwar im Kammerwahlkreis Bozen-Unterland gegen Maria Elena Boschi, sie wird aber trotzdem ein Mandat im Abgeordnetenhaus bekleiden. Gewählt wurde die Südtiroler Forza-Italia-Chefin im Verhältniswahlkreis Reggio-Parma-Piacenza. Auch der Brixner Lega-Exponent Filippo Maturi dürfte in den kommenden fünf Jahren in Montecitorio in der Nähe von Biancofiore sitzen. Maturi schaffte auf der Lega-Liste im Verhältniswahlkreis Lazio 2 den zweiten Platz. Die Erstgewählte Barbara Saltamartini hat insgesamt vier Wahlkreis gewonnen. Sie wird sich für einen Platz entscheiden müssen. Wählt Saltamartini einen anderen Wahlkreis als „Lazio 2“ - und vieles spricht dafür, dass sie das tut - rückt Maturi in die Abgeordnetenkammer nach.
 
Gewählt wurde aber auch der in Brixen geborene und aufgewachsene Maurizio Cattoi. Cattoi, der seit den Achtzigerjahren in den Marken lebt und vor wenigen Jahren als Kommandant der Forstwache Pesaro-Urbino in Rente ging, kandidierte für die 5-Sterne-Bewegung. Cattoi gewann den Einmannwahlkreis Fano und wird in den neuen Senat einziehen.
Gute Chancen auf einen Parlamentssitz hat aber auch noch Matteo Gazzini. Der gebürtige Bozner lebt in den USA und war im dortigen Auslandswahlkreis für die Lega angetreten. Noch ist nicht ganz klar, ob Gazzini den Sprung ins Parlament schaffte.
Dann hätten Südtirols Italiener wenigstens indirekt vier eigene Vertreter im neuen Parlament.