Gesellschaft | Klimax

Von Greta zu Greta

Die Sorgen der anderen
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thunberg
Foto: upi

Keine Greta zu meiner Zeit hätte sich über das Klima je Gedanken gemacht. Man hatte andere Sorgen. Meine Gretas dachten daran, groß zu werden. Etwas zu zeigen quasi aus dem Nichts heraus. Und bei jedem Wetter. Das Wetter ist eben das, was es ist. Nebel, Blitz, im Glücksfall Sonnenschein oder Neuschnee. Unbestimmbar.

Und weil in Meran:

“Ich mache mir auch heute noch keine Gedanken über das Klima. Weil in Meran.

Ich lebe hier recht gut, mehr Sorgfalt könnte der sterbliche Leib kaum ertragen, der Balkon meines Zimmers ist in einen Garten eingesenkt, umwachsen, überwachsen von blühenden Sträuchern (merkwürdig ist die Vegetation hier, bei einem Wetter, bei dem in Prag fast die Pfützen gefrieren, öffnen sich vor meinem Balkon langsam die Blüten), dabei voll der Sonne ausgesetzt (oder allerdings dem tief bewölkten Himmel, wie seit fast einer Woche schon), Eidechsen und Vögel, ungleiche Paare, besuchen mich: Ich würde Ihnen Meran so sehr gönnen, Sie schrieben letzthin einmal vom Nicht-atmen-können, Bild und Sinn sind darin sehr nah und beides mag hier ein wenig leichter werden.”

Es geht um das “Nicht atmen zu können”. Weil die Luft fehlt.

Greta Thunberg macht sich Luft über das Klima. Das kann man kritisieren oder luftig sehen. Man zieht sich warm oder luftig an.

Und lacht dabei, im Notfall. Das ist nun wirklich nicht allzu schwer.

Jeder sollte sich Luft machen und dann sieht man weiter.