Happy New Year
Die ZeLIG
Die ZeLIG-Schule für Dokumentarfilm, Fernsehen und neue Medien in Bozen ist seit eine gemeinnützige Ausbildungsstätte mit Schwerpunkt Dokumentarfilm. Gegründet wurde sie 1988. Seitdem teilten über 300 Lehrkräfte ihr Wissen mit ZeLIG-Schülern. Die Schule bildete über 1000 Studierende aus und ließ an die 650 Filme entstehen. Die rund 400 Festivalteilnahmen brachten über 140 angesehene Auszeichnungen und Anerkennungen.
Ein Großteil der Arbeit, die ZeLIG hinter den Kulissen leistet, bleibt – wie scheinbar beim Film üblich – von der Öffentlichkeit beinahe unbemerkt. Lokale und internationale Branchenexperten wissen jedoch um den Wert der Ausbildung der dreijährigen Schule, die sich fast ausschließlich auf das Dokumentarfilmschaffen. Der Unterricht findet dreisprachig (deutsch, italienisch und englisch) statt.
Happy New Year
„Wir drehten wir mit einer kleinen Crew, mussten vor allem bezüglich der Drehgenehmigungen achtgeben“, erinnert sich ZeLIG-Studentin und Regisseurin Desirée Marianini Torta an ihren Abschlussfilm Happy New Year, im Jahr 2016. Der Dreh – im Winter, im chinesischen Wuhan – „war anstrengend uns aufregend zugleich“, erzählt sie. Den Hauptprotagonisten kannte Marianini Torta bereits, da sie vorher „für zwei Jahre aus Studiengründen in Wuhan gewesen war.“
Der Film beginnt in der urbanen Peripherie. Gezeigt werden ein halbverlassenes, kleines Gebäude und sein einziger Bewohner. Dieser betrachtet die Welt mit Zynismus und Groll, auf seine Weise. Früher war das Haus ein lebendiges Experimentierfeld für Selbstorganisation innerhalb einer alternativen Lebensgemeinschaft gewesen. Doch die Zeiten haben sich geändert. „Wie alle kollektiven Projekte, wo mehrere Menschen zusammen leben und wirken, schlägt der eine oder andere, an einem gewissen Punkt, einen anderen Weg ein. Seinen Weg.“
Gemeinsam mit Laura Cesarini (Kamera), Michal Shanny (Schnitt) und Otis Buri (Ton) ist Desirée Marianini Torta mit Happy New Year ein mehrfach ausgezeichneter Film geglückt, der – so die Begründung der Jury beim One The Road Film Festival in Rom 2018 – „die extreme Poesie beim Erzählen des großen Geistes der Anarchie und Resilienz“ dokumentiert, für Menschen, die in einer Welt, die „keinen Raum für Träume lässt“, nicht aufgeben wollen. Vor allem aber die Geschichte „eines Individuums aus einer anderen Zeit, das gegen seine eigene Zerstörung kämpft“.
Happy New Year!