Society | Mobilität
In die Pedale treten
Foto: Pixabay
Heute, am 3. Juni, wird der Internationale Tag des Fahrrads gefeiert. Der 1998 eingeführte Europäische Tag des Fahrrads wurde eingeführt, um auf die zunehmende Belastung durch den Automobilverkehr hinzuweisen und das Fahrrad als Alternative in den Fokus zu rücken. Vor vier Jahren machten ihn die Vereinten Nationen (UN) zum offiziellen UN-Tag. Insbesondere in Kombination mit dem öffentlichen Nahverkehr ist das Fahrrad eine günstige, klimafreundliche und gesundheitsfördernde Alternative zum Auto.
Im Verkehr benachteiligt
Allerdings sind Radfahrer:innen im Verkehr oft benachteiligt, da Straßenbau und Verkehrsordnung eher an Autos ausgerichtet sind. „Der Radfahrer bleibt somit ein Bürger zweiter Klasse“, schreibt der italienische Verband „Federazione Italiana Ambiente e Bicicletta“ bereits im Jahr 2013 in einer Stellungnahme zu der Verkehrssituation. Auch in anderen Ländern wie Deutschland oder Österreich werden diese häufig im Verkehr benachteiligt.
Die österreichische Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat nun eine Novelle der Straßenverkehrsordnung auf den Weg gebracht, um Fußgänger:innen und Radfahrer:innen mehr Sicherheit auf der Straße zu garantieren. So soll es beispielsweise beim Radverkehr möglich sein, nebeneinander zu fahren und bei Rot rechts abzubiegen. „Die Straßenverkehrsordnung gibt es seit Anfang der 60er Jahre und sie wurde damals aus Sicht des Autoverkehrs geschrieben“, sagt Christian Gratzer vom Verein „VCÖ – Mobilität mit Zukunft“ gegenüber Radio FM4.
Auch in Südtirol ist die Verkehrssituation für Radfahrer:innen nicht ideal: Laut einer 2021 durchgeführten Umfrage des Landesinstituts für Statistik (ASTAT) sind die Hauptgründe dafür die langen und mühsamen Wege, das unzureichende Radwegenetz, der Mangel an sicheren Abstellplätzen, überfüllte Radwege und die Gefahr, sich zu verletzen.
Radfahren als Trend
Trotz dieser Hindernisse konstatiert das ASTAT in dem Anfang Juni 2022 erschienenen Bericht „Mobilität und Verkehr in Südtirol - 2019“, dass die Nutzung des Fahrrades mittlerweile zu einem Trend geworden ist. Aufgrund seiner Emissionsfreiheit und des geringen Platzbedarfs spiele das Fahrrad auch in Südtirol eine wichtige Rolle bei den Bemühungen die Verkehrsprobleme zu lösen.
Die 2021 durchgeführte ASTAT-Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass das Auto bei der täglichen Nutzung mit 38 Prozent auf Platz Eins landet. Es folgen weit abgeschlagen das Fahrrad mit 15 Prozent, der Stadtbus mit 5 Prozent und das Elektrofahrrad und der Überlandbus mit jeweils 4 Prozent. Motorräder und der Zug werden von jeweils 3 Prozent der befragten Personen zwischen 14 und 80 Jahren täglich oder fast täglich benutzt. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie geben die Südtiroler:innen an, dass sie mehr Wege zu Fuß und mit dem Fahrrad und weniger mit dem Auto und den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen.
Radfahren in Südtirol
Als Freizeitverkehrsmittel und im Tourismus werde das Fahrrad in Südtirol schon seit Jahren viel genutzt; entsprechend wurde das Radwegenetz in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut. „In den größten Städten des Landes hat das Fahrrad auch eine große Bedeutung bei den zurückgelegten Wegen im Alltag. In ländlichen (Berg-)Gemeinden hat es sich als Alltagsverkehrsmittel hingegen noch nicht so durchgesetzt“, schreiben die Autor:innen des ASTAT-Berichts. Bei größeren Distanzen und steilen Straßen würden sich E-Bikes als Alternative zum Auto anbieten.
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