„Nicht überbewerten“
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Als allerletzter Mann kommt Peter Spornberger vom Eis runter. Der 25-Jährige gehört regelmäßig zu den Letzten, die das Training beenden. Nach Jahren in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) – zuletzt bei den Schwenninger Wild Wings – läuft der Rittner zum ersten Mal für eine italienische Profimannschaft auf. Morgen erwartet die Füchse schon das zweite Derby der Saison: In der Eiswelle kommt es zum Showdown zwischen Bozen und Asiago (die bisher nur einen Punkt einsammeln konnten), der nächste Prüfstein für die Füchse, die bis dato einen makellosen Saisonbeginn hinlegten mit vier Siegen in vier Spielen – nur die Grazer haben die gleiche Bilanz.
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SALTO: Herr Spornberger, der HC Bozen hatte einen praktisch perfekten Saisonstart. Wie würden Sie das beurteilen?
Peter Spornberger: Wir haben zwölf von zwölf Punkten geholt. Mehr kann man nicht erreichen. Wir haben aber noch ein paar Dinge im Spiel, die wir verbessern müssen im Laufe der Saison. Wir haben noch nicht gegen alle Top-Teams gespielt wie Salzburg, Klagenfurt oder Graz. Deswegen wissen wir noch nicht genau, wo wir wirklich sind. Es war ein guter Start, aber wir dürfen es auch nicht überbewerten.
Wie haben Sie sich ins Team eingelebt?
Gut, bis jetzt. Ich habe zum Glück schon viele aufgrund der Nationalmannschaft gekannt. Deswegen war es ziemlich leicht für mich. Ich kenne die meisten Leute im Verein.
Wie ist die Stimmung in der Kabine?
Sie ist gut. Aber wir müssen schauen, auf dem Boden zu bleiben. Wir hatten vier Spiele, es sind noch 44 übrig. Jeder weiß, die reguläre Saison zählt auch, aber danach kommt die wichtige Zeit. Deswegen dürfen wir es nicht überbewerten.
„Es war ein guter Start, aber wir dürfen es auch nicht überbewerten.“
Sie waren jahrelang in Deutschland. Wo sehen Sie die Unterschiede der ICE im Vergleich mit der DEL und DEL 2?
Vom Niveau her ist die ICE sicher nicht weit entfernt von der DEL und ein Stück besser als die DEL 2. Wir haben zehn Ausländer. Bei uns gibt es viele Doppelstaatsbürger. Deswegen haben wir eine hohe Qualität in der Mannschaft und ein ziemlich ausgeglichenes Team. Die Topteams der ICE wie Salzburg würden in der DEL sicher keine schlechte Figur machen. Mitspielen könnten sie auf jeden Fall.
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Was haben Sie aus Deutschland mitgenommen? Was waren Ihre Take-aways?
So früh von zu Hause auszuziehen, macht einen sehr selbstständig. Man lernt viel dazu, wenn man im jungen Alter allein leben muss, wie man sich mit Schule und Hockey organisiert. Das hat mir viel gebracht, auch sportlich. Der Konkurrenzkampf in Deutschland ist einfach größer. Sie haben mehr Spieler. Ich würde nicht sagen, dass die Trainer viel besser sind, es herrscht mehr Konkurrenz. Dadurch ist das ganze System professioneller als bei uns hier. Davon habe ich profitieren können und die gute Infrastruktur, die sie haben, genutzt. Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung getroffen habe.
Wie war es, wieder nach Südtirol zurückzukehren?
Schön. Bei uns ist es auf jeden Fall schöner als in Deutschland. (lacht) Das weiß jeder. Es ist ein schönes Erlebnis, diese Saison hier zu sein. Dann schauen wir, wie es weitergeht.
Und für das anstehende Spiel, was erwarten Sie sich gegen Asiago?
Derby-Stimmung. Gegen Pustertal war es schon „bärig“. Gegen Asiago werden nicht so viele Leute zuschauen kommen, aber sicher mehr als bei einem normalen Spiel. Für uns hat es auch etwas mit Ehre und Stolz zu tun, den Titel als beste italienische Mannschaft zu verteidigen. In der Vorbereitung haben wir gegen sie verloren. Das hat wehgetan, weil wir gut gespielt haben. Deswegen sind wir auf jeden Fall bereit und wollen ihnen zeigen, dass wir es besser können.
Was glauben Sie, wer sind die Hauptkonkurrenten in der laufenden Saison?
Salzburg und Klagenfurt. Auch Graz hat voll aufgerüstet und gute Spieler gekauft. Aber man darf niemanden unterschätzen. Auch die Mannschaften mit einem kleineren Budget haben gute Spieler geholt. Es gibt kein leichtes Spiel in der Liga. Aber diese drei Mannschaften sind die Titelfavoriten.
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Warum tragen Sie die Nummer 50?
Das war meine erste Nummer in der DEL. Ansonsten hatte ich oft die Zehn, aber die hat hier Gazley, also habe ich die 50 genommen.
Wie viel verfolgen Sie die NHL und zu wem halten Sie?
Ich verfolge nicht so sehr die Mannschaften, mich interessieren mehr die einzelnen Spieler. Vor allem die Verteidiger. Am meisten verfolge ich die, die aus dem Umkreis sind, wie die Deutschen, weil ich lange dort gespielt habe und auch gegen ein paar davon gespielt habe. Seider und Stützle [Moritz Seider, Verteidiger bei den Detroit Red Wings und Tim Stützle, Forward bei den Ottawa Senators, Anm. d. Red.] haben bei Mannheim gespielt, als ich draußen im Nachwuchs gespielt habe. Und ich hoffe, dass Damian Clara den Sprung schafft.
Haben Sie einen Lieblingsspieler?
Nein, nicht wirklich. Aber italienische Spieler, die Vorbilder sind, wie beispielsweise „Trive“, Alex Trivellato. Das sind die Spieler, die hier aufgewachsen sind und es weit gebracht haben.
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