Keine Toleranz der Intoleranz
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Homophobie ist keine Meinung (HIKM) ist eine Gruppe von jungen Südtiroler Student:innen, die sich im Jahr 2021 dazu entschlossen hat, einen Post auf Instagram zu veröffentlichen. Der Post beinhaltete eine Kritik sowie Verbesserungsvorschläge und Aufklärung über den Artikel „Gelassenheit und ruhige Tage“, der von der Tageszeitung Dolomiten veröffentlicht wurde. Im Artikel wurde Homosexualität als „Schreckensnachricht“ bezeichnet. Seitdem macht es sich die Gruppe zur Aufgabe, homophobe Berichterstattung in der Südtiroler Medienlandschaft einerseits zu kritisieren, andererseits – und viel wichtiger – auf fehlerhafte Berichterstattung aufmerksam zu machen. Gleichzeitig soll ein Ort geschaffen werden, wo über das Thema LGBTQIA+ gesprochen und aufgeklärt wird. Bis jetzt war es vorrangig das Ziel, auf Homophobie zu antworten und zu zeigen, „dass es nicht in Ordnung ist“.
Nick Franceschi, Mitglied von HIKM, erklärt, dass sich die Mission nun ausgeweitet hat und über das bloße Kritisieren von Zeitungsartikeln hinausgehen soll. Die Gruppe möchte ihre Reichweite, die sie mit ihrem Instagramaccount angesammelt hat, dafür nutzen, darüber aufzuklären – teilweise in Form von Projekten –, was es bedeutet, in Südtirol queer zu sein.
Das erste Projekt, das die Gruppe in diese Richtung startet, ist „Arte queer/e Kunst Südtirol 2024“. Bis zum 10. Juli können Gedichte, Kurzgeschichten oder Bilder eingesendet werden. Von den eingeschickten Beiträgen werden 15 Gewinner:innen ausgewählt; diese werden schließlich in einer Anthologie veröffentlicht.
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Wozu eine Anthologie?
Die Anthologien werden an öffentlichen Orten, unter anderem Schulen und Bibliotheken, aufliegen und stehen nicht zum Verkauf, denn „sie sollen nicht Zuhause auf irgendeinem Schreibtisch verstauben“. Sie sollen dabei nicht nur zur Aufklärung über LGBTQIA+ dienen, sondern auf das Thema Queersein in Südtirol fokussieren.
Repräsentation der LGBTQIA+-Community ist ein Aspekt, der in Südtirol in den Medien noch fehlt, vor allem auch in deutscher Sprache. Mit Medien, die aus dem Ausland kommen, kann man sich als Teil der Community nicht immer und nicht auf allen Ebenen identifizieren, wenn man zum Beispiel Filme oder Serien aus dem US-amerikanischen oder deutschen Raum nimmt. Die gelebte Realität ist in Südtirol eine andere, bezogen auf die Kultur und auf die mehrsprachige Situation. Hier setzt das Kunstprojekt an: Es geht um eine Repräsentation der gelebten queeren Realität der mehrsprachigen Alpenregion Südtirol. Das Projekt will Menschen dazu anregen, über das Thema nachzudenken und „um einen künstlerischen und intellektuellen Ort zu schaffen, wo man seine Erfahrungen teilen kann und wo man sich miteinander austauschen kann", so Franceschi.
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Die Kriterien
Bis zum 10. Juli können Beiträge zum Thema „Was bedeutet es für dich, in Südtirol queer zu sein?“ eingesendet werden. Es können Gedichte, Kurzgeschichten, Zeichnungen, Songtexte in mehreren Sprachen sein. Von den eingereichten Beiträgen werden 15 ausgewählt und in einer gedruckten Anthologie mit einer Auflage von 75 Kopien erscheinen. 15 davon gehen an die Gewinner:innen. Zudem wird eine Online-Version erstellt, die kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
Sie können an die E-mail [email protected] gesendet werden.
Pro Person können maximal vier Beiträge eingereicht werden. Fotos und Bilder müssen im A4-Format darstellbar sein. Für Kurzgeschichten gilt ein Maximum von 600 Wörtern, für Gedichte maximal 30 Zeilen.
Der Wettbewerb wird am 20. Juni auf dem Dominikanerplatz 22 in Bozen um 19:00 Uhr vorgestellt. Es werden auch queere Südtiroler Künstler dabei sein, die ihre Tätigkeit vorstellen werden und über Kunst, Südtirol, und Queersein erzählen werden.