Culture | Film der Woche

Wasserläufe

Vor genau 70 Jahren wurde der Kulturfilm "Leben am Fluss" gedreht und in den Kinos gezeigt. Er erzählt ein Stück Etsch-Geschichte und führt von hoch oben ans Meer.
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Foto: Filmclub

Der Kulturfilm Leben am Fluss des Meraner Filmemachers Bruno Jori (1922-1970) war einer jener Filme, der beim ersten Filmfestival in Bozen (1987) gezeigt wurde. Gedreht wurde der sogenannte Kulturfilm Jahrzehnte vorher, im Jahr 1953. Als Kulturfilme wurden einst kurze Dokumentarfilme bezeichnet, die meist im Vorprogramm zum Hauptfilm in den Kinos gezeigt wurden. Sie bewegen sich in der Gestaltung zwichen Dokumentation und Lehrfilm. 
Der 1922 in Meran geborene Bruno Jori hat mehrere Kulturfilme gedreht. Sie zählen sozusagen zu seinem Frühwerk. Ab den 1950er Jahren begann Jori eine berufliche wie private Freundschaft mit den Meraner Filmemachern Karl Schedereit (1925-2011) und Mario Deghenghi (1925-2020). Gemeinsam realisierte das Trio mehrere Filmprojekte. Joris erfolgreichster Film war der 1963 gedrehte und 1964 mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm Bagnolo – Dorf zwischen schwarz und rot, der ihn über die Grenzen Südtirols hinaus bekannt machte. Sein vor mittlerweile 70 Jahren entstandener Kulturfilm – an der Kamera agierte sein Freund Mario Deghenghi – dokumentiert in beschaulicher Form den Weg des Etsch-Flusses, folgt dem Wasser vom Gletscher, am ersten Dorf vorbei, der ersten Mühle entlang bis zur Mündung.

Eine zeitgemäße Erkundung der Etsch unternahm hingegen das Schulprojekt Die Etsch-Quelle vor wenigen Wochen und dokumentierte einen Etsch-Ausflug in zahlreichen Bildern.

Salto.bz wünscht eine lehrreiche Unterhaltung mit beiden Formaten.
 

Leben am Fluss: Italien 1953, 10 Min., 35mm  / Quelle: Filmclub