Economy | SAD
Ingomars Tablet
Foto: Provinz Bozen
Die Frohe Botschaft kam vor knapp zwei Wochen.
In einem internen Rundschreiben der Abteilungsleiterin Busdienste und Aufstiegsanlagen der SAD AG, Franca Gasparini, wird angekündigt, dass jeder Bedienstete auf Kosten des Betriebes ein Tablet bekommt. Man würde demnächst mit der Verteilung beginnen.
Wie sehr sich dabei das Unternehmen um seine Angestellten kümmert, kommt ganz am Ende des Schreibens zum Ausdruck.
Dort erklärt Gasparini, dass der Betrieb nur die Tablets verteilt, sich aber jeder Bedienstete selbst um eine Schutzhülle dafür kümmern muss. Diese Entscheidung wurde aber keineswegs aus Sparsamkeit gefasst, sondern aus bewundernswerter Großzügigkeit. „Der Betrieb zieht es vor, Euch die Auswahl über die Art der Schutzhülle, sowie deren Farbe zu überlassen. Auch als Respekt vor Eurem persönlichen Geschmack“, heißt es im Rundschreiben.
Liest man aber das gesamte Rundschreiben, so muss man sich ernsthaft fragen, ob die SAD-Direktion davon ausgeht, dass sich das Bildungsniveau unter den eigenen Angestellten auf der Ebene von Analphabeten bewegt.
Denn die Ausführungen dürften selbst für einen Volksschüler peinlich sein. Zuerst wird in der Dienstanweisung das neue Instrument beschrieben.
„Das Tablet ist ein tragbarer Computer mit dem man interagiert, in dem man den Bildschirm berührt. Es ist leicht zu handhaben, hat keine Tastatur, ist klein und wiegt wenig.“
Das Ganze klingt fast so als würden die SAD-Bus-Fahrer noch auf den Bäumen leben. Zudem sorgt sich die Betriebsdirektion ernsthaft darum, dass die Angestellten den Umgang mit der neuen Technologie so schnell wie möglich erlernen.
„Die Fahrer sind angehalten, das Tablet unmittelbar nach der Übergabe zu benutzen, um damit umgehen zu lernen“, steht im dem Schreiben.
Als Gründe für die technologische Aufrüstung werden in der Dienstanweisung die Möglichkeit angeführt, dass die Fahrer so schnell und direkt über Änderungen im Dienstplan oder im Fahrplan informiert werden können und zudem Zugang zum eigenen Postfach haben, um Dienstanweisungen einzusehen.
Außerdem können die Fahrer mit der Kamera im Tablet Fotos schießen, „die für den Dienstgebrauch nötig sind“. Was wohl darunter gemeint ist?
Es ist verboten das Tablet während der Fahrt zu benützen.
Dienstanweisung an die SAD-Busfahrer.
Zudem wird im Schreiben darauf hingewiesen, dass das Tablet weder für persönliche Zwecke gebraucht werden darf, keine persönlichen Daten darauf gespeichert werden dürfen, noch an Dritte weitergegeben werden darf.
Dann folgt ein Satz, den man sich auf der Zunge zergehen lassen muss. Demnach teilt man den Fahrern mit, dass ist es auch verboten sei, „dieses Zubehör während der Fahrt zu verwenden“.
Das Tablet sei ein Dienstgerät, das nur im Sinne des Betriebes genutzt werden darf „Es muss mit der Umsicht eines guten Familienvaters aufbewahrt werden“, heißt es im Schreiben wörtlich.
Ganz so wie sich die SAD um ihre Angestellten sorgt.
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....mächte nochmals jung,
....mächte nochmals jung sein, habe mir immer schon so einen kreativen Areitgeber gewünscht! (Ironie Ende)
"Dann folgt ein Satz, den man
"Dann folgt ein Satz, den man sich auf der Zunge zergehen lassen muss. Demnach teilt man den Fahrern mit, dass ist es auch verboten sei..." usw.
Wohl wahr... ;-)
Eine Dienstanweisung wie
Eine Dienstanweisung wie diese geht undifferenziert an die gesamte Mannschaft aller Buschauffere/innen.
Es kann durchaus sein, dass in der hyperdigitalisierten Welt von heute jemand noch kein Tablet besitzt.
Was hätte man schreiben sollen: "Wir stellen Euch ein Tablet zur Verfügung, um die Arbeitsabläufe zu verbessern" ?
Ebenso der Hinweis auf eine sachgemässe Aufbewahrung ("diligenza del buon padre di famiglia") und das Verbot der Benützung während der Fahrt ist in einem Rundschreiben an das Personal absolut korrekt.
Man kann es immer besser machen, aber ich finde dieses Rundschreiben in Ordnung.
Nachdem ich auch schon in
Nachdem ich auch schon in einem Bus gesessen bin, in dem der Fahrer während der Fahrt mit dem Handy telefoniert hat, finde ich den Hinweis, dass das Tablet während der Fahrt nicht benutzt werden darf, nicht sooo unangebracht.
Was ich mir allerdings wirklich nur schwer auf der Zunge zergehen lassen kann, ist der gesamte Artikel, den ich als reißerisch, zynisch und lächerlich empfinde! Billiger Journalismus! (Stehe Herrn Gatterers nicht nahe und nicht alles was er macht gefällt mir - Herr Franceschini schreibt hingegen offensichtlich mit persönlichem Groll und Antpathie.)
In reply to Nachdem ich auch schon in by Georg Peintner
Grüß Gott, Herr Peintner. Ich
Grüß Gott, Herr Peintner. Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Ich würde mich übrigens sehr über weitere Kommentare und Artikel ihrerseits freuen.
In reply to Grüß Gott, Herr Peintner. Ich by ludwig schmidt
Ihrerseits*
Ihrerseits*