Politik | Olympia 2026

Opposition nicht in Feierlaune

Politiker und Funktionäre haben am Samstag stolz die Ringe der Winterspiele 2026 in Rasen-Antholz enthüllt. Drei Gemeinderäte und die AVS-Ortsstelle distanzieren sich von der Zeremonie.
Enthüllungszeremonie in Rasen-Antholz, Olympia 2026
Foto: LPA/Fabio Brucculeri
  • Am vergangenen Samstag (28.09.2024) fand in Rasen-Antholz die Enthüllungszeremonie der olympischen Ringe statt. An dem ersten offiziellen Event für die Vorbereitung der Winterspiele 2026 Mailand-Cortina nahmen Landeshauptmann Arno Kompatscher, Bürgermeister Thomas Schuster, der Geschäftsführer der Stiftung Mailand-Cortina, Andrea Varnier, Regierungskommissär Vito Cusumano und der Präsident des Südtiroler CONI, Alex Tabarelli, teil. Auch mehrere ehemalige Sportgrößen wie Isolde Kostner, Gustav Thöni und Armin Zöggeler waren dabei. 

    In der Südtirol Arena von Rasen-Antholz werden die Biathlon-Wettbewerbe stattfinden. „Nach 50 Jahren Weltcuperfahrung und der Austragung von sechs Weltmeisterschaften, hat sich Antholz diese Ehre wahrlich verdient. Südtirol ist Heimat vieler großartiger Sportlerinnen und Sportler, dass wir jetzt auch die Olympischen Spiele beheimaten dürfen, ist ein großes Privileg“, erklärt Tabarelli. 

  • Alex Tabarelli: „Dass wir jetzt auch die Olympischen Spiele beheimaten dürfen, ist ein großes Privileg.“ Foto: LPA/Fabio Brucculeri

    Die Enthüllung der olympischen Ringe in Rasen-Antholz fand zeitgleich mit dem autofreien Tag auf der Straße zum Staller Sattel statt. Ab dem Biathlonzentrum war die Straße für den Verkehr einen halben Tag lang gesperrt. „Leider finden beide Veranstaltungen am selben Tag statt und wurden auf einem Flyer veröffentlicht und beworben und es entsteht der Eindruck einer zusammengehörenden Veranstaltung“, erklärt die Ortsstelle AVS Antholzertal in einer Mitteilung an die Medien. Sie distanziere sich von der Enthüllungszeremonie und kritisiere den Ausbau des Biathlonzentrums für Olympia.

    Ebenso drei Gemeinderäte der Gemeinde distanzieren sich von der Veranstaltung: „Wir weisen darauf hin, dass es uns ausschließlich um die politische, nicht um die sportliche Dimension der Olympischen Spiele in unserer Gemeinde geht“, so Alexander Messner, Rita Hellweger, Reinhold Alton.

    Land und Staat hätten ihr Versprechen, nachhaltige Sportwettkämpfe mit nur geringen Umbauten und Investitionen durchzuführen, nicht eingehalten und insgesamt 52 Millionen Euro in den Aus- und Umbau des Biathlonstadions investiert. Zusätzlich wird ein Speicherbecken gebaut, was einen großen Eingriff in die außergewöhnliche Naturlandschaft bedeute. 

    Kompatscher betonte bei der offiziellen Veranstaltung, dass die Anlage in Rasen-Antholz für Olympia nicht neu gebaut und nur angepasst werden müsse. Dennoch sei die Kritik der Opposition und der Umweltverbände legitim. 

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Günther Stocker Mo., 30.09.2024 - 10:42

"Kompatscher betonte bei der offiziellen Veranstaltung, dass die Anlage in Rasen-Antholz für Olympia nicht neu gebaut und nur angepasst werden müsse."

Ich schlage eine Volksabstimmung im Stile Flughafenausbau vor ...

Oder Herr Kompatscher ... ihr Wort gilt!

Mo., 30.09.2024 - 10:42 Permalink
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Franz Pattis Mo., 30.09.2024 - 11:54

Rein vom Sportlichen her bin ich auch erfreut, dass Antholz bei dieser Olympiade mit von der Partie ist!
Wenn ich aber an das riesige Speicherbecken für die Erzeugung von Kunstschnee denke und wofür so viel wertvolle Natur geopfert werden muss, läuft es mir eiskalt über den Rücken!
Und was dann noch in Cortina für den Bau der Bobbahn für nicht mal 40 Teilnehmer abgeht, ist geradezu ein Umweltverbrechen und macht mich sehr wütend!!

Mo., 30.09.2024 - 11:54 Permalink