Politik | Muttersprache

Schulamtsleiterin außen vor gelassen

Debatte um den Muttersprachenunterricht am SVP-Arbeitstisch: Schulamtsleiterin Falkensteiner bestätigt nicht erfolgte Einbindung.
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Foto: LPA / Barbara Franzelin
  • Im vergangenen Herbst hat die Südtiroler Volkspartei (SVP) einen parteiinternen Arbeitstisch zum Thema Muttersprachenunterricht eingerichtet. Seitdem wurden Elternvertreter und Schuldirektoren angehört – nicht jedoch die Schulamtsleiterin der deutschen Schulen in Südtirol, Sigrun Falkensteiner. Das bestätigte sie gegenüber SALTO und zeigte sich überrascht über ihre Nichtbeteiligung. „Ich habe in meiner Funktion als Schulamtsleiterin immer versucht, partei- und politisch unabhängig zu bleiben – das gehört zu meinem Amt“, so Falkensteiner. Sie habe die Arbeitsgruppe als parteiintern wahrgenommen und habe daher darauf geschlossen, dass eine unabhängige Einbindung nicht vorgesehen sei. „Ich kenne weder ein Abschlussdokument noch einen Zwischenbericht – nur das, was in den Medien darüber berichtet wurde.“ Auch auf ihre Rückfragen hin habe sie keine Informationen zur Zusammensetzung der Arbeitsgruppe oder zu den hinzugezogenen Experten erhalten. „Wir in der deutschen Bildungsdirektion arbeiten ständig mit Fachleuten und Studien. Ein Abgleich wäre wichtig gewesen“, hält Falkensteiner fest.

  • Harald Stauder, Fraktionssprecher der SVP: Vor Kurzem hat der SVP-Arbeitstisch einen ersten Zwischenbericht vorgelegt, in dem der Vorschlag lanciert wurde, Vorschulklassen einzurichten, in denen gezielter Sprachunterricht stattfinden sollte. Foto: SVP

    Zum Vorschlag der Arbeitsgruppe, Vorschulklassen mit gezieltem Sprachunterricht einzuführen, äußerte sich Falkensteiner skeptisch: „Solche Klassen, die nur für bestimmte Kinder vorgesehen sind oder nach Sprachkenntnissen zusammengestellt werden, sind mit der aktuellen Gesetzeslage nicht vereinbar.“ Der gesetzliche Rahmen sehe ein für alle Kinder definiertes Alter für den Schuleintritt vor, ebenso gebe es geregelte Klassenstufen und keine vorbereitenden oder rückstufenden Klassen. „Die Idee, dass Kinder erst eine Vorschulklasse durchlaufen müssen, bevor sie in die erste Klasse dürfen, ist rechtlich nicht haltbar.“

    Was die Qualität des Muttersprachenunterrichts in Südtirol betrifft, warnt Falkensteiner vor einseitigen Darstellungen. „Vieles ist subjektive Wahrnehmung. Ich verstehe die Sorge der Eltern – jeder will das Beste für sein Kind. Aber es ist nicht hilfreich, Ängste zu schüren.“ Kinder hätten unterschiedliche Zugänge zum Lernen – unabhängig davon, ob sie in Bozen oder in einem Bergdorf aufwachsen. 

     

    „Vieles ist subjektive Wahrnehmung. Ich verstehe die Sorge der Eltern – jeder will das Beste für sein Kind. Aber es ist nicht hilfreich, Ängste zu schüren.“

     

    „Viele Kinder wachsen in Südtirol mit Dialekt auf – für sie ist Hochdeutsch oft die erste Fremdsprache.“ Manche hätten einen schnelleren Zugang zu mehreren Sprachen, andere bräuchten mehr Zeit. Deshalb sei es wichtig, wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen aus anderen Ländern ernst zu nehmen. „Sprachforschung zeigt: Man lernt Sprachen am besten, wenn man täglich mit ihnen in Kontakt ist und wenn eine grundsätzlich inklusive, nicht wertende Haltung allen Sprachen gegenüber da ist. Klassen nur nach Sprachkenntnissen zu bilden, ist kein sinnvolles Konzept.“ Ein Beispiel dafür sei die Grundschule in Franzensfeste, die erfolgreich mit einem mehrsprachigen Ansatz arbeite. 

  • Sigrun Falkensteiner, Schulamtsleiterin der deutschen Schulen: „Ich hoffe, dass die vorhandene Expertise im Land genutzt wird – etwa durch die EURAC oder die Fakultät für Bildungswissenschaften. Wenn Maßnahmen ausgearbeitet werden, sollten auch die Stimmen derjenigen gehört werden, die sich wissenschaftlich mit Sprache befassen.“ Foto: Sigrun Falkensteiner

    „Dort wird Deutsch klar als Unterrichtssprache vermittelt, aber andere Sprachen der Kinder werden nicht abgewertet, sondern bewusst aufgezeigt, gewürdigt und als Ressource genutzt.“ Es gebe keine Hinweise darauf, dass deutschsprachige Kinder in Bozen schlechter Deutsch lernen als Kinder auf dem Land. „Tatsächlich lernen sie vergleichsweise meist besser Italienisch als Kinder in peripheren Ortschaften – weil sie mehr damit in Kontakt kommen. Das bedeutet aber nicht, dass sie deshalb schlechter Deutsch sprechen“, stellt Falkensteiner klar. Auch in den deutschsprachigen Oberschulen in Bozen würden keine Unterschiede festgestellt, die etwa Jugendliche vom Land den Städterinnen und Städtern sprachlich deutlich überlegen zeigen würden.

    Falkensteiner hofft, dass bei konkreten Maßnahmen aus dem Arbeitskreis auch die deutsche Bildungsdirektion einbezogen wird. „Und ich hoffe, dass die vorhandene Expertise im Land genutzt wird – etwa durch die EURAC oder die Fakultät für Bildungswissenschaften. Wenn Maßnahmen ausgearbeitet werden, sollten auch die Stimmen derjenigen gehört werden, die sich wissenschaftlich mit Sprache befassen.“

    Das beinhaltet auch, dass man nicht jeden Fehler, den andere Länder gemacht haben, wiederholen müsse, sondern von guten Ansätzen aus dem Ausland lernen könne. Und Falkensteiner unterstreicht: „Es kommen Delegationen zu uns, um sich unser Sprachmodell anzusehen: Sprachenzentren, Sprachlehrpersonen, ein Fortbildungsangebot für verschiedene Zielgruppen – das zeigt, dass wir vieles richtig machen. Vielleicht reden wir zu wenig darüber und überlassen das Feld den Ängsten.“

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Salto User
nobody Do., 24.04.2025 - 12:52

Wen wunderts. Das Schulamt ist in dieser Angelegenheit nicht besonders aktiv gewesen, sondern eher als braver Empfehlsempfänger von oben aufgefallen. So wird weiterhin versucht, alles schön unter den Teppich zu kehren. Ah ja, und der AK kündigt noch dazu an, auch bei der Schule zu sparen. Na bravo.

Do., 24.04.2025 - 12:52 Permalink
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Hartmuth Staffler Do., 24.04.2025 - 13:26

Antwort auf von Arne Saknussemm

Als Muttersprache sind in Südtirol in den meisten, aber nicht in allen Fällen verschiedene Varianten der südbairischen Dialektvarietäten üblich, mit Einflüssen aus dem Alemannischen (Vinschgau) und dem Rätoromanischen (Lüsen, Villnöß, Kastelruth, Pustertal). Im städtischen Bürgertum und in der adligen Bevölkerung (letztere macht immerhin sechs Prozent der Südtiroler aus) war immer eine deutsche Standardsprache, natürlich mit Tiroler Akzent, üblich. Da gilt auch für den kirchlichen Bereich. Auch der kirchliche Volksgesang war seit Jahrhunderten immer in der jeweiligen Standardsprache. Es ist daher vollkommen falsch, den Dialekt (welchen ?) als die Muttersprache aller Südtiroler zu bezeichnen.

Do., 24.04.2025 - 13:26 Permalink
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Hartmuth Staffler Do., 24.04.2025 - 21:49

Antwort auf von Aloisius von Gonzaga

"Marginal" ist ein sehr vager Begriff. Das ändert aber nichts daran, dass es diesen Einfluss sehr wohl gibt, so wie auch noch manche andere. Ich habe zum Beispiel eine Reihe von Wörtern hebräischen Ursprungs in verschiedenen Südtiroler Dialekten festgestellt. Der Einfluss des Hebräischen, wahrscheinlich über das mit dem Jiddischen verwandte Rotwelsch in unsere vorwiegend südbairischen Mundarten gelangt, ist wohl als eher marginal zu bezeichnen, deswegen aber nicht weniger interessant.

Do., 24.04.2025 - 21:49 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 25.04.2025 - 07:45

Antwort auf von Arne Saknussemm

Dialekte sind nur sprachliche Systeme, keine eigenständige Sprachen. Eine einheitliche Schreibweise ist beispielsweise ein Kriterium, um eine Sprache als solche zu definieren. Das gibt es im Dialekt nicht. "Muttersprache" und "wie die Mutter spricht" sind zwei vollkommen verschiedene Ebenen.

Fr., 25.04.2025 - 07:45 Permalink
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Sigmund Kripp Fr., 25.04.2025 - 08:22

Antwort auf von Arne Saknussemm

Es wäre wohl korrekter, von Erstsprache zu reden, als immer von Muttersprache.
In Südtirol leben ca. 100.000 Menschen in zweisprachigen Familien.
Da gibt es wohl auch zwei Erstsprachen.
Interessant ist in der Diskussion seit langer Zeit, dass gerade hier in Südtirol die Erkenntnisse der Wissenschaft zum Spracherwerb von Kindern vielfach ignoriert werden!

Fr., 25.04.2025 - 08:22 Permalink
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opa1950 Do., 24.04.2025 - 14:10

Das beweist wieder einmal wie Schwach die SVP Landesregierung und der für das Schulwesen zuständig Landesrat Lachhammer sind. Aber der Schullandesrat hat ja momentan andere Probleme.

Do., 24.04.2025 - 14:10 Permalink
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K V Do., 24.04.2025 - 19:27

Ich denke Fr. Falkensteiner würde beim Wahlkampf der SVP nur stören und sobald die Wahlen vorbei sind, interessiert das Thema die Politik sowieso nicht mehr.

Do., 24.04.2025 - 19:27 Permalink
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nobody Do., 24.04.2025 - 22:37

Die Gewählten sorgen sich um ihre Diäten und um das Gehalt ihrer Erfüllungsgehilfen (sprich Ressort- und Amtsleiter). Bei allen anderen wird der Sparstift gezückt.

Do., 24.04.2025 - 22:37 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 25.04.2025 - 07:42

Antwort auf von Martin Piger

Sie hat sich bisher viel zu wenig zu diesem Thema geäußert. Falkensteiners Einlassungen sind nämlich die einzigen unpolitischen, weil sachlichen. Wenn man glaubt politisch motivierte Entscheidungen zum Sprachunterschied seien wissenschaftlich motivierten vorzuziehen, dann diskutiert man in 100 Jahren immer noch über das Thema sprachliche Entwicklung.

Fr., 25.04.2025 - 07:42 Permalink
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Salto User
evikeifl Fr., 25.04.2025 - 07:43

Als ehemalige Lehrerin tut es mir in der Seele weh, wenn der Ort, an dem unsere Kinder für ihre Zukunft fit gemacht werden (und diese Zukunft wird nicht leicht), wenn also der nach der Familie (oder manchmal sogar vorher) wichtigste Ort für die positive Entwicklung eines Kindes ständig von Zurufen gestört und irritiert wird. Die Südtiroler Schule ist eine der besten im europäischen Vergleich. Ich habe Enkel im Ausland und weiß, wovon ich rede. Und die Schulführungskräfte machen bei all dem Chaos, das die Gesellschaft ihnen in die Schule trägt, einen ausgezeichneten Job. Lasst die Schule arbeiten, sie weiß selbst am besten, wie die enormen Herausforderungen zu meistern sind. Das letzte was sie braucht, ist Einmischung durch nicht kompetente, Hetze und Hass verbreitende PolitikerInnen. SIE sind es, die ihren Job nicht verstehen, wenn ihnen für ihre Wahlwerbung nichts anderes einfällt, als die Gesellschaft noch mehr zu spalten. In Bozen wohl auch, um nach dem 4. Mai endlich mit den Rechten ins Bett zu steigen.

Fr., 25.04.2025 - 07:43 Permalink
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Sigmund Kripp Fr., 25.04.2025 - 08:34

Antwort auf von evikeifl

@Evi: Ich verstehe Deinen Ausruf, die Schule endlich in Ruhe arbeiten zu lassen, weil sie es ja tatsächlich ist, die am meisten davon versteht.
Andererseits wird dieses Argument sehr oft genau von jenen gebraucht, die etwas zu verstecken haben, wie wir in der Politk oft hören: "Ja, lasst sie amal arbeiten, sie sind ja gewählt!"
Ich finde diese Diskussion über den Spracherwerb von Kindern in der Südtiroler Realität höchst spannend! Sie zeigt nämlich auch auf, was wir schon gut können und wo unsere Stärken im Schulsystem liegen, auch im Vergleich zum Ausland, wie Du richtigerweise betonst. Ich möchte nicht dieses aufteilende Schulsystem wie in Österreich haben, wo mit dem 5. Schuljahr über die Zukunft der Kinder entschieden wird: Arbeiter oder Direktor! Und wenn Schulamtsleiterin Falkensteiner nicht zu einer Diskussion eingeladen wird, sagt das etwas aus. Aber auch sie kann dann umso mehr öffentlich reagieren.
Diese Diskussion zwingt uns letztlich dazu, noch mehr wissenschaftliche Erkenntnisse zu publizieren und somit allen zugänglich zu machen.
Ich denke, statt Segregation brauchen wir noch mehr Integration, auch von neu Hinzugekommenen, damit wir als deutsche Minderheit nicht noch weniger werden, als wir es eh schon tun.
Das Beispiel von 1 Kilometer Straßentunnel, der gleich viel kostet, wie z.B. 1.000 (!!) zusätzliche Lehrkräfte im Jahr, bleibt aktuell!

Fr., 25.04.2025 - 08:34 Permalink
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Stefan S Fr., 25.04.2025 - 12:26

Antwort auf von Sigmund Kripp

"wo mit dem 5. Schuljahr über die Zukunft der Kinder entschieden wird" Ist in D das Gleiche und wird Undurchdringlichkeit der sozialen Schichten genannt. Dieses wollte man vor ca. 10 Jahren halbherzig mit einer Gemeinschaftsschule eigentlich ein Stück weit reformieren was aber bisher gründlich daneben gegangen weil die 3 Haupt-, Real- und Gymnasium in Ihrer Form belassen wurden. Was sich in der Theorie zunächst gut und plausibel anhörte war in der Praxis ausreichend bis mangelhaft umgesetzt worden. In der Gemeinschaftsschule, welche von Ansatz, den schwächeren Schülern zu Gute kommen sollte in dem durch die stärkeren mitgezogen werden ist inzwischen wieder eine 2-3 Klassen Gesellschaft geworden weil man innerhalb der Gemeinschaftsschule auch wieder Leistungsstufen/klassen eingeführt hat.

Fr., 25.04.2025 - 12:26 Permalink
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Cornelia Brugger Fr., 25.04.2025 - 08:16

Es ist absolut inakzeptabel, dass ein derart sensibles und komplexes Thema wie Sprachbildung und Mehrsprachigkeit für parteipolitische Zwecke im Wahlkampf missbraucht wird. Die Instrumentalisierung der Schule und pädagogischer Entscheidungen durch politische Akteure ist verantwortungslos und gefährdet das Vertrauen in unser Bildungssystem.

Es ist eine Schande, dass fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zur Sprachförderung und Inklusion ignoriert werden, nur um kurzfristig Wählerstimmen zu gewinnen. Gute Bildungspolitik basiert auf Fachwissen, auf Erfahrung und auf den Bedürfnissen der Kinder, nicht auf populistischen Parolen.
Pädagoginnen und Pädagogen haben die Aufgabe, inklusiv zu arbeiten: Das bedeutet, alle Kinder in ihrer Vielfalt zu sehen und zu fördern, unabhängig von Herkunft, Sprache oder individueller Voraussetzung. Dazu braucht es Ressourcen, Vertrauen in die Profession und eine Politik, die Bildung nicht spaltet, sondern stärkt.
Bildung ist kein Wahlkampfthema. Bildung ist Zukunft.

Fr., 25.04.2025 - 08:16 Permalink
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Sigmund Kripp Fr., 25.04.2025 - 08:38

Antwort auf von Josef Ruffa

@Josef Ruffa: Nein, diplomatisch ist was anderes. Aber die SVP, die sich mit den starken italienischen rechten Männern zusammengetan hat, glaubt, jetzt selbst mit starken Männern aus ihren Reihen auftrump(f)en zu können. Wir sind gewählt - wir schaffen an!
Und wo starke Männer regieren, ist objektive Wissenschaft lästig.

Fr., 25.04.2025 - 08:38 Permalink
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Sigmund Kripp Fr., 25.04.2025 - 20:32

Antwort auf von Elisabeth Garber

Ich dachte nur, weil wenn Sie die Objektivität der Wissenschaft grundsätzlich anzweifeln, gibt es für Sie ja keinen einzigen Text, keine einzige Untersuchung, keine einzige Statistik, der Sie glauben können! Das heisst, Sie müssen sich alles, was Sie an Texten von sich geben, selbst erarbeitet haben! Alles Ihre Aussagen wären dann allein auf Daten basiert, die Sie allein und selbst erarbeitet haben und auch eventuell der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt haben. Natürlich frei von fremden Geldern. Das hieße wiederum, alle Menschen müssten sich grundsätzliches alles Wissen in den armen 50 Jahren, in denen man kognitiv halbwegs fehlerfrei agieren kann, neu und selbst erarbeiten!
Denn kein Lexikon, keine Literatur wäre vertrauenswürdig!
Wow! Eine neue Ära der Selbstevolution bricht an!
Schmeissen Sie alle Bücher zuhause weg: Sie könnten interessensgeleitet finanziert worden sein!

Fr., 25.04.2025 - 20:32 Permalink
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Salto User
nobody Fr., 25.04.2025 - 23:57

Es würde reichen, genügend geschulte Lehrpersonen (Deutsch als Zweitsprache) anzustellen, damit die Kinder möglichst bald dem Unterricht folgen können. Doch genau das scheint man nicht zu wollen. Damit bleibt Inklusion nur eine schöne Etikette (und die Politik scheint nicht wirklich daran interessiert zu sein).

Fr., 25.04.2025 - 23:57 Permalink
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Martin Piger Sa., 26.04.2025 - 00:24

Falkensteiners Einlassungen möhen vielleicht sachlich, dafür aber reichlich inkompetent zu sein. Auch diese blinde Wissenschaftsgläubigkeit trägt dazu bei. Uns wird lediglich die derzeit führende, leider wirklich ideologisch durchtränkte Wissenschaft präsentiert. Es ist ein Irrtum zu glauben, ed gäbe DIE Wissenschaft. Natürlich gibt es hinter jeder Forschungsmeinung eine Person dahinter mit einer persönlichen Geschichte, politischen Einstellung usw. Viele Forschungsergebnisse fussen auf Interpretationen von Sachverhalten und sind deshalb keine unumstösslichen Wahrheiten. Man muss deshalb aber nicht der Wissenschaft generell misstrauen. Aber wenn man bei Studien oder Forschungsergebnissen ein Unbehagen spürt, weil es zu sehr eigenen Erfahrungswerten widerspricht, sollte man sich auf die Socken machen und recherchieren: Curriculum des Wissenschaftlers, Art und Methode der Studie, benutzte Freferenzwerke usw. Eigentlich wäre das die Technik, die man an den Universitäten lernt, um Forschungsergebnisse auf ihre Güte zu überprüfen. Kein Generalmisstrauen, aber kritisches Denken. Dies fehlt leider anscheinend, sei es bei Frau Falkensteiner, als auch bei Dr. Achammer. In der Wissenschaft ist nucht immer Wissenschaft drinnen, wo Wissenschaft draufsteht. Das gilt auch für die EURAC.

Sa., 26.04.2025 - 00:24 Permalink
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Martin Piger So., 27.04.2025 - 09:58

Antwort auf von Sigmund Kripp

Lieber Herr Kripp. Ich beachte ihre Wortmeldungen stets mit Interesse, auch dort, wo ich eine andere Meinung zum Thema habe, weil ich sie als ehrliche Diskussionsbeiträge ohne polemische Untertöne sehe. Somit gehören sie für mich zu den Teilnehmern, die eine Diskussion voranbringen. Genau das versuche auch ich in meinen Beiträgen. Auf ihre Frage möchte ich Folgendes antworten: ich bin Student der Geschichtswissenschaften in Innsbruck. Schon in den ersten Vorlesungen und Übungen lernt man kontroverse Positionen kennen, aber auch unabdingbare Voraussetzungen wissenschaftlichen Arbeitens, damit es auch wissenschaftlich korrekt abläuft und die Forschungsergebnisse Bestand haben. Nachdem wir alle unweigerlich einen persönlichen (unwissenschaftlichen) Standpunkt haben, ist es Aufgabe des Wissenschaftlers, zu versuchen, so gut es geht, diesen nicht zu sehr in die Arbeit mit einfließen zu lassen. Ganz wird es nie gelingen. Wird es aber zuviel, kann die ganze Arbeit durch unsauberes Arbeiten invalid werden. Das kann auf sehr subtile Weise geschehen. Beispiele: Dem Objekt unangemessene Methode verwenden, Forschungssaussage entspricht nicht dem Kontext der ausgewählten Objekte, Vergleich von Birnen mit Äpfeln, Etikettenschwindel, usw.
Dies alles geschieht im Bereich der Wissenschaft: hier ist die institutionalisierte Wissenschaft, letztgültig durch die Universitäten gestützt, gemeint.
Im Übrigen halte ich überhaupt nichts von Wissenschaftsbashing, wie ein anderer User dies angedeutet hat. Ich habe nur etwas dagegen, wenn man unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit, Theorien unter die Leute bringt, die zu offenkundig (und auch nachweislich) ideologisch kontaminiert sind.
Zum Begriff Wissenschaft selber finde ich den Artikel in der deutschen Wikipedia sehr hilfreich.

So., 27.04.2025 - 09:58 Permalink
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Profil für Benutzer Thomas Strobl
Thomas Strobl Sa., 26.04.2025 - 12:30

Wollen wir uns eigentlich an dieses reflexartige und unbedarfte Wissenschafts-Bashing gewöhnen? Das wäre doch ziemlich blöd. "Wissenschaft" ist nichts anderes als unser Versuch, unser Handeln, Denken, Forschen, Sprechen bestimmten relativ transparenten, relativ nachvollziehbaren, relativ einheitlichen, relativ verifizierbaren und falsifizierbaren Regeln anzupassen. Darf man Wissenschaft also nicht kritisieren? Aber klar doch. Nur muss man dann akzeptieren, dass man sich damit auch selbst in die Arena begibt und das Niveau und die Stringenz der eigenen Kritik zur Diskussion stellt. Olè!

Sa., 26.04.2025 - 12:30 Permalink
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Thomas Strobl Sa., 26.04.2025 - 12:35

Antwort auf von Thomas Strobl

Und eine Ergänzung zum Titel: Dass die Schulamtsleiterin "außen vor" bleibt, ist nichts Neues. Dass sie es sich gemeinsam mit ihrem Bildungsdirektor "außen vor" irgendwie bequem gemacht hat, war leider von Anfang an der zwingende Eindruck. Und "leider" sage ich frei von jedem Sarkasmus - immerhin waren große Hoffnungen an beide geknüpft.

Sa., 26.04.2025 - 12:35 Permalink
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Profil für Benutzer Emil George Ciuffo
Emil George Ciuffo Sa., 26.04.2025 - 16:44

Antwort auf von Thomas Strobl

Sie kritisieren halt lieber die Wissenschaft an sich, was ja viel einfacher ist als sich konkret mit einer wissenschaftlichen Studie auseinander zu setzen. Sie lassen sich eben lieber von Animositäten und Gefühlen leiten. Leichter Fang für Politiker, die gerade damit ihr Brot "verdienen", solche Animositäten zu schüren.

Sa., 26.04.2025 - 16:44 Permalink
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Profil für Benutzer Sigmund Kripp
Sigmund Kripp Sa., 26.04.2025 - 17:59

Hab mir die Videos angeschaut. Aus den 50 Sekunden-clips aber etwas abzuleiten, war mir nicht möglich. Mir kam vor, er selbst kann sich nur schwer klar ausdrücken....

Sa., 26.04.2025 - 17:59 Permalink