Politik | Stichwahl Meran

Grüne mit Regierungsanspruch

Die Grünen überlegen eine Empfehlung für die SVP-Bürgermeisterkandidatin auszusprechen. Allerdings nur, wenn Katharina Zeller verspricht, sie in die Regierung zu holen.
Katharina Zeller
Foto: Andy Odierno/SALTO
  • Diesen Sonntag bestimmen die Meranerinnen und Meraner, wer für die kommenden fünf Jahre die Geschicke der Stadt bestimmen wird. Die Grüne Stadtliste will Katharina Zeller (SVP) in der Stichwahl gegen Dario Dal Medico (Alleanza/Civica/Bürgerliste) nur dann unterstützen, wenn sie sich bereits vor dem Wahlergebnis klar zu Mitte-Links bekennt. Das teilt die Liste in einer Presseaussendung heute morgen mit. 

    „Katharina Zeller und die Südtiroler Volkspartei haben in den letzten Tagen mehrmals angekündigt Alleanza per Merano (6 Mandate) in die Stadtregierung holen zu wollen“, so die Grüne Stadtliste. Damit würde eine Rechtspartei als stärkste italienischsprachige Kraft innerhalb der Regierung zukünftig auch den Vizebürgermeister der Stadt Meran stellen. „Ein Exponent einer Rechtspartei würde damit eines der wichtigsten Ämter der Stadt bekleiden.“

  • Ulli Ceresara: Die Bürgermeisterkandidatin erhielt im ersten Wahlgang 3.530 Stimmen, Katharina Zeller 5.005. Foto: Andy Odierno/SALTO
  • Die Grüne Stadtliste fordert daher von der SVP in Meran ein klares Bekenntnis zu Mitte-Links ein. „Wir können für Katharina Zeller als Bürgermeisterkandidatin nur die Hand ins Feuer legen, wenn sie den Menschen vor der Stichwahl glaubhaft macht, dass die Grünen auf Augenhöhe in der Stadtregierung vertreten sein werden und eine Rechtspartei nicht den Vizebürgermeister stellen wird“, so ihr Gemeinderat Florian Mayr. Zeller habe bisher nur wissen lassen, dass sie mit jenen Parteien als erste Gespräche zur Bildung einer Regierung führen wird, die sie in der Stichwahl unterstützen. Eine Mitarbeit in der Regierung wurde hingegen nicht in Aussicht gestellt.

    Der Meraner Gemeinderat hat 36 Sitze. Davon stellt die SVP 11 und die Unterstützerliste von Katharina Zeller (Mutiges Merano Coraggiosa) ein Mandat. Gemeinsam mit Mittelinks (5 Grüne, 2 PD, 1 Linke und 1 Team K) würde sich eine Mehrheit von 21 Sitzen ergeben und damit „die Voraussetzungen für eine stabile und verlässliche Regierung für die kommenden Jahre“. Der neue Gemeinderat der Grünen Bruno Montali erklärt: „Damit wir glaubhaft Wahlkampf machen und unsere Stammwähler für Katharina Zeller gewinnen können, muss sich die SVP für eine Grüne Regierungsbeteiligung verbürgen.“ 

    Die Süd-Tiroler Freiheit mit Gemeinderat Hannes Widmann teilt indessen mit, keine Wahlempfehlung für die Stichwahl abzugeben. „Jeder soll frei und eigenverantwortlich nach dem eigenen Gewissen entscheiden, wem er das Vertrauen schenkt“, so die Partei.  

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Hans Punter Mo., 12.05.2025 - 14:35

Wie immer eine Zeller- Regierung zusammengesetzt sein soll, zu vermeiden ist allemal, dass sich der italienische Wähler am Ende unterrepräsentiert fühlen muss. Heisst, dass man wenigstens eine der italienischen Zentrumslisten hereinnimmt.

Mo., 12.05.2025 - 14:35 Permalink