„Macht darf nicht missbraucht werden“

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Am gestrigen 12. Mai wurde im Palais Widmann die neue Kampagne „Respect“ vorgestellt, die vom Land Südtirol gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der Zivilgesellschaft getragen wird. Ziel der Initiative ist es, ein respektvolles und freundliches Miteinander sowie Zivilcourage zu fördern. An der Präsentation nahmen neben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Sicherheitslandesrätin Ulli Mair auch Marco Galateo, Landesrat für italienische Bildung, teil, der sich für einen respektvollen Umgang miteinander aussprach.
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Facebook-Seite des Landesrates: Galateo liefert sich einen heftigen Schlagabtausch mit einer Lehrerin. Foto: Marco Galateo/Facebook
Eben jener Landesrat steht derzeit erneut in der Kritik, weil ihm – mangelnder Respekt – vorgeworfen wird. Wie berichtet, nahm der verbale Schlagabtausch vergangene Woche während einer Landtagssitzung seinen Anfang, als Zeno Oberkofler, Landtagsabgeordneter der Grünen, im Rahmen der Autonomie-Debatte Galateo erneut wegen seiner Teilnahme am Fackelumzug im Gedenken an die Opfer des Foibe-Massakers unter Beschuss nahm. Die Retourkutsche folgte bei der Debatte über einen Beschlussantrag zur US-Zollpolitik und ihre Folgen für Südtiroler Export-Unternehmen (eingebracht vom Abgeordneten Sandro Repetto), als Galateo den Grünen Abgeordneten scharf angriff. In der Folge kam es zu einer weiteren Auseinandersetzung in den sozialen Medien mit einer Lehrerin, die Galateos Wortwahl kritisiert hatte. Der italienische Bildungslandesrat erklärte sinngemäß, es wundere ihn bei solchen Lehrern nicht, dass Kinder zu Menschen heranwachsen, die Wände mit Parolen gegen Ministerpräsidentin Meloni und den Polizeipräsidenten beschmieren. Zudem betonte er, dass dieses Problem gelöst werden müsse, und stellte klar, dass jemand, der von Hass und Intoleranz gegenüber der Demokratie getrieben sei, kein Lehrer sein dürfe. Darüber hinaus rief er dazu auf, ihm „schwarze Schafe“ unter den Lehrkräften zu melden. Die Reaktionen der Opposition fielen entsprechend heftig aus: Man sprach von einem „inakzeptablen“, „besorgniserregenden“ und „spalterischen“ Verhalten.
Landeshauptmann Kompatscher mahnt zur MäßigungDoch was sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher dazu, der sich übrigens bereits für Galateo rechtfertigen musste, als dieser am Fackelumzug zum Gedenken an das Foibe-Massaker teilgenommen hatte? Auf Nachfrage von SALTO erklärte der Landeshauptmann, man habe auch intern über das Thema diskutiert. Bereits in der Pressekonferenz am Vortag habe er betont, dass sich die Politik hier an die eigene Nase fassen müsse. „Denn wir geben im Landtag wie auch bei anderen Gelegenheiten nicht immer das beste Beispiel für einen gemäßigten Tonfall und jene Gelassenheit, die es in hitzigen Debatten braucht“, so der Landeshauptmann, schließlich mache der Ton die Musik. Es sei durchaus gerechtfertigt, auf Vorwürfe – wie etwa jene des Landtagsabgeordneten Zeno Oberkofler – zu reagieren, ohne dabei selbst aggressiv zu werden.
„Denn wir geben im Landtag wie auch bei anderen Gelegenheiten nicht immer das beste Beispiel für einen gemäßigten Tonfall und jene Gelassenheit, die es in hitzigen Debatten braucht.“
Kompatscher betonte, dies sei ein Thema, bei dem sich alle selbst reflektieren müssten. Man sei genauso gefordert wie alle anderen gesellschaftlichen Gruppen. Politik sei ein Spiegelbild der Gesellschaft, sollte aber auch als Vorbild dienen – und nicht lediglich als Abbild. Er sei überzeugt, dass sich auch Kollege Galateo dieser Verantwortung bewusst sei. Jeder habe das Recht, sich gegen als ungerechtfertigt empfundene Vorwürfe zu wehren – das gelte auch für Mandatare. Allerdings müsse jemand, der eine politische Funktion innehabe, die mit Macht verbunden sei, mit besonderer Sensibilität agieren: „Diese Macht darf nicht missbraucht werden – und ich bin sicher, dass dieses Bewusstsein vorhanden ist.“
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Frage mich jedenfalls schon lange, warum sich Sig. Compaccer von Galateo so vor sich hertreiben lässt.
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Aha, Galateo fordert sogar öffentlich zum Denunziantentum auf. Beschämend, wirklich erbärmlich der Herr.
Sig. Compaccer führt sich Galateo gegenüber seit Monaten auf wie das Kaninchen vor der Schlange.
Und wie war das nochmals mit der NS-Herrschaft und Denunziation ...?
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„Diese Macht darf nicht missbraucht werden – und ich bin sicher, dass dieses Bewusstsein vorhanden ist.“
so so
"Darüber hinaus rief er dazu auf, ihm „schwarze Schafe“ unter den Lehrkräften zu melden."
Dreiste Lüge Herr Kompatscher, der Herr G. gehört des Amtes enthoben.
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Erbärmlich ist, wie so oft, die Verharmlosung des absolut untragbaren Galateo durch den Landeshauptmann.