Politik | Schule

Ab Herbst keine Ausflüge mehr

Die Protestgruppen der Lehrpersonen im Vinschgau und Pustertal erhalten hohen Zulauf: Viele Schulen überlegen, im nächsten Schuljahr keine Ausflüge mehr zu organisieren.
Kinder, Seilziehen
Foto: Anna Samoylova/Unsplash
  • Auch wenn letzte Woche der Südtiroler Landtag einstimmig für eine Erhöhung der Lehrergehälter gestimmt hat, bleibt die Anspannung im Bildungsbereich hoch. Der Beschlussantrag des Freien Landtagsabgeordneten Andreas Leiter Reber, mitunterzeichnet von Bildungslandesrat Philipp Achammer (SVP), wurde mit keiner einzigen Gegenstimme genehmigt. „Das ist ein überraschender Meilenstein“, erklärt Andrea Perger, Lehrperson in Schlanders und Teil der Initiative „Qualitätsmarke Bildung Südtirol“

  • Die Protestaktion

    Trotzdem droht die Initiative gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft „Bildung am Abgrund“ im Pustertal, ab Herbst keine Schulausflüge mehr durchzuführen. Damit soll der Forderung nach einem neuen Kollektivvertrag für Südtirols Lehrkräfte Nachdruck verliehen werden. „Es zeichnet sich eine sehr breite Beteiligung durch das ganze Land ab. Viele Schule diskutieren derzeit, ob sie sich solidarisch zeigen“, so Perger. Welche Schulen sich am Protest beteiligen, muss das jeweilige Kollegium der Lehrpersonen entscheiden. Das hätte dann einen reduzierten Tätigkeitsplan an der Schule zur Folge. Bildungslandesrat Philipp Achammer hat bereits angekündigt, den Kollektivvertrag für Lehrkräfte anzupassen. 

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Re El Do., 15.05.2025 - 12:54

absolut richtig...man kann den Lehrern nur wünschen, dass sie hier zusammenhalten und ALLE gemeinsam den weg dieses protests gehen...ein kaufkraftverlust von 30% in den letzten 20 Jahren? das ist verrückt...wenn man da nicht endlich zusammenhält, wäre man am ende selber schuld.

Do., 15.05.2025 - 12:54 Permalink
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Thomas Strobl Do., 15.05.2025 - 15:12

Antwort auf von ergo

Schaun wir doch bei den Löhnen auch so reflexartig wie bei der Suche nach den ultimativen methodisch-didaktischen Anregungen ins befreundete Ausland: Österreich, Deutschland, die Schweiz (schluck!) usw. usf. Dass wir bei der Bezahlung zu den Schlusslichtern Europas gehören, sollte Ihnen bei funktionierendem Internetanschluss nicht entgangen sein. Keine Spielchen mehr.

Do., 15.05.2025 - 15:12 Permalink
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J V Do., 15.05.2025 - 15:41

Einseitige Proteste, so verständlich sie im jeweiligen Bereich auch sein mögen, bringen langfristig wenig. Nur ein gemeinsames Eintreten für faire Bedingungen in allen Berufsgruppen kann zu nachhaltigen Verbesserungen führen.

Do., 15.05.2025 - 15:41 Permalink
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Thomas Strobl Do., 15.05.2025 - 19:08

Antwort auf von Herbert B.

Das ist so wenig neu wie eine Masche. Andere Berufsgruppen und Branchen verlangen seit je mit größter Selbstverständlichkeit die Wahrung ihrer Interessen. Wenn wir Lehrer*innen jetzt endlich nachziehen, ist das nichts anderes als eine später Akt der Normalisierung.

Do., 15.05.2025 - 19:08 Permalink
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Thomas Strobl Do., 15.05.2025 - 21:11

Antwort auf von Herbert B.

"mit Leistungen kürzen bzw. erpressen" ist Ihnen zu Recht nicht bekannt, weil beide Formulierungen am wirklichen Sachverhalt vorbeigehen: Wir werden nur jene Zusatztätigkeiten ruhen lassen, die wir bisher bereitwillig erbracht haben, auch wenn sie für unsere Dienstgeber offensichtlich wertlos und jedenfalls nicht mit Geld aufzuwiegen waren. Weil uns diese Zusatztätigkeiten im Sinne unserer Schüler*innen selbst sehr am Herzen liegen, übten wir uns lange, zu lange in Geduld. Die Behörde missdeutete dies als Signal, uns auch noch den letzten Respekt versagen zu dürfen. Jetzt überdenkt sie möglicherweise diese Haltung.

Do., 15.05.2025 - 21:11 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch Fr., 16.05.2025 - 10:11

Antwort auf von Thomas Strobl

Werter Herr Strobl, es kann sein dass es sogar Ihnen als Lehrer nicht bekannt ist, aber der Rat der deutschen Rechtschreibung sieht im Regelwerk keine Sonderzeichen ( Sterne, Unterstrich, Binnen-I…) vor. Um eine einheitliche Rechtschreibung (Lesbarkeit, Sinnerfassung, leichtere Erlernbarkeit) zu gewährleisten sollte man meinen dass die Regeln des Rat der deutschen Rechtschreibung speziell in der Schule beherzigt werden oder ist die deutsche Rechtschreibung nun vollends der Beliebigkeit preisgegeben wo alle möglichen Sonderzeichen nach Gutdünken verwendet werden und ständig neu erfundene dazukommen können.
Ich frage für einen Freund.

Fr., 16.05.2025 - 10:11 Permalink
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Martin Sitzmann Fr., 16.05.2025 - 13:14

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Nun, Herr Milo Tschurtsch,
Ihr Beitrag ist zwar etwas "off-topic", aber sei's drum!
Eines ist, was der Rat der deutschen Rechtschreibung sagt. Das ist aber nicht die einzige Dimension von Schreiben und richtiger Schreibweise. Sonst müssten Sie die künstlerische Freiheit in der Rechtschreibung eines Norbert C. Kaser auch ablehnen, aber vielleicht tun Sie das ja ohnehin.
Eine gendergerechte, inklusive Sprache ist das, was mir persönlich in der Schule noch wichtiger ist, denn das ist sprachlicher Ausdruck von Werten, die in unserer Gesellschaft immer noch um Allgemeingültigkeit kämpfen müssen. Und seien Sie beruhigt: Eine korrekte Ausdrucksweise in Wort und Schrift kommt in meiner Prioritätenliste sehr bald danach. Dass Sie sprichwörtlich im Glashaus sitzen und selbst mit Steinen um sich schmeißen, zeigt sich daran, dass Sie in Ihrem Kommentar mindestens drei (nach meinem Sprachgefühl vier) Beistriche vergessen haben zu setzen...

Fr., 16.05.2025 - 13:14 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch Fr., 16.05.2025 - 14:28

Antwort auf von Martin Sitzmann

"zeigt sich daran, dass Sie in Ihrem Kommentar mindestens drei (nach meinem Sprachgefühl vier) Beistriche vergessen haben zu setzen..." .
Das kann doch nicht so schlimm sein, wenn man die deutsche Sprache (speziell in der Schule) ohnehin nur mehr "nach Belieben" verwenden kann, der Rat der deutschen Rechtschreibung also weniger Autorität hat als die "künstlerische Freiheit". Die Schüler wird es freuen.
Übrigens: Die "gendergerechte, inklusive Sprache" ist eine ideologische Erfindung, die behauptet Werte? zu repräsentieren, bei Abwägung aber viel Schaden aber keinen messbaren Nutzen erringt. Sie verschandelt nämlich ein natürlich gewachsenes Kulturgut, indem der Sprachfluss holprig und unterbrochen ist und die Lesbarkeit leidet. Wobei das Erlernen "nach gefühlten Regeln" ohnehin zur Farce wird.
Die Sprachwissenschaft unterscheidet nämlich zwischen dem generischen Geschlecht von Wörtern und Begriffen und dem biologischen Geschlecht von Personen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Das ist der Punkt, alles andere ist Ideologie.

Fr., 16.05.2025 - 14:28 Permalink
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Salto User
nobody Do., 15.05.2025 - 20:36

Die Alten hauen ab und Neue kommen kaum nach. Die Jungen kommen nach dem Studium nicht mehr zurück. In der Grundschule behilft man sich mit Quereinsteigern und allgemein halten Supplenten die Schule überhaupt am Laufen. Die Ära Kompatscher hat der Schule nicht gutgetan. In anderen Breichen der öffentlichen Bediensteten scheint es nicht besser zu sein. Bin kein Fan vom Durnwalder, aber mir scheint, er war der bessere Verhandler.

Do., 15.05.2025 - 20:36 Permalink
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Stereo Typ Fr., 16.05.2025 - 11:01

Antwort auf von nobody

Dass kaum neue Lehrkräfte nachkommen, hat auch mit der sinkenden Geburtenrate zu tun. Lehrer wurden in D, A und CH auch in der Vergangenheit deutlich besser bezahlt, ohne dass Südtirol einen Lehrermangel gehabt hätte. Es gab halt auch genügend ausgebildete Lehrkräfte, sodass ein gewisser Drain in die Nachbarstaaten verkraftet werden konnte. Heute ist die Situation eine andere, Fachkräftemangel betrifft alle Sparten, und die Situation wird sich zunehmend verschärfen, angesichts der schwindenden nachfolgenden Generation.

Fr., 16.05.2025 - 11:01 Permalink
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Stereo Typ Fr., 16.05.2025 - 01:43

Wird da wieder mal eine Misere auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen? Werden sie gar instrumentalisiert, um eine Gehaltserhöhung der Lehrpersonen mit Blick auf Österreich/Deutschland zu erwirken? Und müssten dann nicht alle Berufe nach österreichisch-deutschem Standard bezahlt werden? Warum nur eine Berufsgruppe?

Fr., 16.05.2025 - 01:43 Permalink
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Stefan S Fr., 16.05.2025 - 14:09

Antwort auf von J V

Der Vergleich mit den Nachbarstaaten ist weing zielführend. Obwohl wir in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum könnten die jeweiligen Steuersysteme nicht unterschiedlicher sein. Geht bei den Lebenshaltungskosten weiter, gepaart mit regionalen/persönlichen Verhältnissen. Wer z.B. Wohneigentum besitzt hat schon eine ganz andere Ausgangslage usw.

Fr., 16.05.2025 - 14:09 Permalink
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Thomas Strobl Fr., 16.05.2025 - 11:08

Antwort auf von Stereo Typ

Sie sehen das völlig richtig, es wurde viel zu lange die Misere auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen, ihren Lehrpersonen eine angemessene Entlohnung zu versagen, so dass jetzt auch die beharrlichsten Selbstausbeuter*innen unter ihnen an den Grenzen der Duldsamkeit angelangt sind. "Und müssten dann nicht alle Berufe nach österreichisch-deutschem Standard bezahlt werden?", fragen Sie dann noch mit aufrichtiger Anteilnahme und die Antwort kann nur sein: "Aber ja doch, herzlich gern!"

Fr., 16.05.2025 - 11:08 Permalink
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Elisabeth Garber Fr., 16.05.2025 - 07:38

Muss für das Rudel Pseudonyme unangenehm, dass auf ihre (billigen, sich wiederholenden, ungelöschten... u.z.T. völlig unsachlichen) Provokationen zum Thema Lehrer_innen niemand einsteigt.

Fr., 16.05.2025 - 07:38 Permalink
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Herta Abram Fr., 16.05.2025 - 08:23

Liebe LehrerInnen, ihr habt einen Beruf, bei dem neben euren Fachkompetenzen, auch eure Persönlichkeit, euer Welt- und Menschenbild, Kindern und Jugendlichen einen - oft lebenslangen- Eindruck hinterlässt.
Ein wichtiger Aspekt beim, "Lernen für das Leben" ist: Sich wehren zu dürfen, besser gesagt " sich zu wehren, bei Ungerechtigkeiten, beim Gefühl ausgenutzt, nicht wertgeschätzt zu werden ( finanziell, in der gesellschaftlichen/politischen Wahrnehmung),...
Fakt ist:
Selbstbewusste, um-sich-wissende, offene LehrerInnen mit Herz, Hand und Hirn sind das Beste was unseren Kindern passieren kann!
Darum: Setzt euch für euch ein! Zeigt den Kindern/ Jugendlichen wie wichtig Selbstwirksamkeit, Solidarität und ein bunter Strauß Konfliktlösunginstrumente sind und überzeugt sie davon, dass jeder sich für s/ei ne, ihre bessere Zukunft einsetzen kann.
Und das dies gesunder Egoismus ist!

Fr., 16.05.2025 - 08:23 Permalink