Gesellschaft | Hofburggarten

Der Streit ums Paradies

Der Brixner Hofburggarten soll öffentlich werden – doch das millionenteure Kulturprojekt mit André Heller spaltet Brixen wie kaum ein anderes Vorhaben der letzten Jahre.
Heller Projekt
Foto: Gemeinde Brixen
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Walter Kircher Mi., 11.06.2025 - 07:53

Der André-Heller-Garten im Denkmal-geschützten Ambiente des 750-jährigen Hofburg-Ensembles in Brixen ist in der Tat - weltweit einzigartig! - Finanziert aus Steuergeldern des "niederen Volkes" (siehe 500 Jahre Michael Gaismair), - genehmigt von einer SogenanntenVolksPartei, zur Bedienung der Zahlen in Tourismus und Wirtschaft im Brixen von heute! - Die Bürgerschaft und internationale Fachwelt wurde nicht beteiligt.
- KULTUR? - Es zählen unübersehbar nur "die Zahlen" - durch Events und Klamauk!
Gar einige Brixnerinnen und Brixner kennen demgegenüber die wohlgepflegten, geschichtsträchtigen, offen u. durchgängig-zugänglichen Bundesgärten in Mitteleuropa! Siehe auch Tagungsberichte in:
(PDF) Jost Albert / Waltraud Kofler-Engl / Erika Schmidt (Hrsg./Curatori): Obstgärten / Frutteti. Das Brixner »Pomarium« im geschichtlichen und gartenbaulichen Kontext. Il »Pomarium« di Bressanone nel contesto storico dell’arte dei giardini. Mit Beiträgen von Jost Albert, Sanja Baric, Claudia Gröschel,...

Mi., 11.06.2025 - 07:53 Permalink
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Albert Pürgstaller Mi., 11.06.2025 - 08:38

Arch. March macht zurecht aufmerksam, dass das seinerzeitige ausgelobte Wettbewerbssieger-Projekt genau den Vorgaben der Ausschreibung entspricht. Diese Vorgaben waren wiederum Frucht einer Anhörung der Brixner Bürger*innen an einem Wochenende der "Offenen Tür im Hofburggarten", bei der sich sehr viele beteiligt haben, welche der damalige Stadtrat einstimmig aufgenommen und in der Ausschreibung festgeschrieben hat. Ob das Sieger-Projekt, oder jenes von Heller als ein Instagram-Tourismus-Hotspot -Projekt gilt, lassen wir am besten die Brixner Bürger*innen bewerten. Fakt ist, dass meine Nachfolger sich hauptsächlich der Tourismusgenossenschaft verpflichtet fühlten ein Event-Projekt umzusetzen, das noch mehr Touristen für die schönen Tage in die Stadt Brixen locken sollte, was in ihren Augen mit dem Wettbewerbssieger-Projekt nicht gesichert schien. Dafür ließ ich mich nicht verwenden (ich hatte ja dazu gelernt). Dass Andrè Heller als teures Aushängeschild dazu verwendet wird ist aus dieser Perspektive verständlich. Wie lange die Brixner*innen diese Touristenströme noch gutheißen, wird sich zeigen. Was die Kosten der jeweiligen Projekte anbelangt, bin ich gerne bereit, mich öffentlich einer Diskussion zu stellen, die bisher vermieden wurde. Allerdings wird dann vonnöten sein, dass alle Fakten und Kosten auf den Tisch kommen.
Ein Projekt dieser Größenordnung wäre bestens geeignet einer Volksabstimmung zuzuführen, wenn man eine Bürgerbeteiligung, für die auch die neue Stadtregierung wirbt, ernst nimmt.

Mi., 11.06.2025 - 08:38 Permalink
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Salto User
Cicero Mi., 11.06.2025 - 14:35

Antwort auf von Albert Pürgstaller

Hallo Herr Pürgstaller, wenn sich Ihre Nachfolger hauptsächlich der Tourismusgenossenschaft verpflichtet fühlen, wie erklären Sie dann die Genehmigungen der Hotelzonen My Arbo, Sanoner Aki und Ebner Tourdolomit, die unter Ihrer Ägide und Federführung erfolgt sind? Wem fühlten Sie sich „verpflichtet“? Danke für die Info. Ein interessierter Bürger.

Mi., 11.06.2025 - 14:35 Permalink
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Heinz Dellago Mi., 11.06.2025 - 13:58

Herr Pürgstaller, stimme dem zu 100% bei. Hier ist eine Volksbefragung nötig wenn das Thema so umstritten ist und sehr viel Steuergeld im Spiel ist.
So ungefähr wie bei der Volksbefragung zum Seilbahnprojekt, das aus meiner Sicht zwar toll war aber - wenn die Mehrheit der wählenden Bürger dagegen war - fallengelassen wurde. So funktioniert moderne Demokratie.
Als einer der wenigen übrig gebliebenen Bewohner der wirklich sehr schönen Altstadt graut mich vor noch mehr Tourismus

Mi., 11.06.2025 - 13:58 Permalink
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Profil für Benutzer Albert Pürgstaller
Albert Pürgstaller Mi., 11.06.2025 - 21:51

Herrn "Cicero" darf ich in Erinnerung rufen, -ihm müsste das ja auch noch präsent sein -,dass die BLP-Ausweisung für neue Betten in den genannten Zonen am Ploseberg deshalb erfolgt sind, da Herr Marzola diese als Bedingung für die Weiterführung seines Betriebes gestellt hatte. Viele weitere zusätzliche touristische BLP-Änderungen samt Durchführungspläne bzw. Änderungen auch für die beanstandeten Zonen, wurden allesamt von den nachfolgenden Verwaltungen genehmigt. Dies zu Ihrer Re- Information.

Mi., 11.06.2025 - 21:51 Permalink
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Salto User
Cicero Do., 12.06.2025 - 06:08

Antwort auf von Albert Pürgstaller

Das mag so sein und ist auch nicht verwerflich. Schwierig wird‘s nur wenn man als Politiker diese einschneidenden Ausweisungen von Tourismuszonen im Wesentlichen zu verantworten hat, sich dann aber als Ritter von der anti-touristischen Gestalt inszeniert und seinen eignen Nachfolgern, die nebenbei gesagt allesamt wesentlich bessere Wahlergebnisse eingefahren haben als man selbst, eine ungesunde Nähe zur Brixner Tourismusbranche unterstellt. Da wird die Optik für mich dann etwas schief…

Do., 12.06.2025 - 06:08 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Paul Pedevilla alias Verwunderlich
Peter Paul Ped… Do., 12.06.2025 - 14:06

lasst doch einfach südtiroler künstler ran. es sind einige ausserordentlich gute dabei. und zwar im und ausserhalb vom künstlerbund.

Do., 12.06.2025 - 14:06 Permalink