Erstes Klimagesetz: Wer ist schneller?

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Am 19. September 2025 trafen sich in Bozen Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Organisationen zum zweiten Workshop für ein Landesklimagesetz. Im Zentrum standen Klimagerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe. Anwesend waren nicht nur Organisationen, die Umwelt- und Klimaschutzgruppen repräsentieren, sondern auch Soziales, Gewerkschaften und Kultur.
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Laut einer im Vorjahr durch Eurac und ASTAT durchgeführten Studie halten 65 Prozent der Südtiroler Bevölkerung es für wichtig, dass Klimaschutzmaßnahmen soziale Gerechtigkeit stärker berücksichtigen. Die Verbände wollen mit ihrem Entwurf für ein Landesklimagesetz sicherstellen, dass alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen vom Klimaschutz profitieren und die soziale Ungleichheit durch Klimaschutzmaßnahmen nicht verschärft, sondern nach Möglichkeit abgebaut werden.
Auch die Landesregierung beschäftigt sich seit einigen Monaten mit der möglichen Verabschiedung eines eigenen Klimagesetzes auf Landesebene. „Wir sind dabei, uns Bespiele anderer Realitäten wie zum Beispiel Bundesländer in Deutschland, Wien oder die Lombardei anzuschauen“, erklärt Umweltlandesrat Peter Brunner auf Nachfrage.
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Vorschlag der Verbände
„Effizienter Klimaschutz braucht ein starkes Landesklimagesetz. Nur wenn Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft verbindlich zusammenarbeiten, können wir den Klimawandel nachhaltig bewältigen“, erklärt Roland Plank, Sachverständiger des Dachverbands für Natur- und Klimaschutz und Mitorganisator des Workshops. In den kommenden zwei Wochen haben alle beteiligten Organisationen die Möglichkeit, Änderungswünsche einzubringen. Danach wird der finale Entwurf den jeweiligen Vereinsausschüssen zur Abstimmung übermittelt.
Thomas Benedikter vom Heimatpflegeverband Südtirol, Koordinator der Arbeitsgruppe und Mitorganisator des Workshops unterstreicht die Bedeutung des Prozesses: „Unsere Vorschläge bieten eine solide Grundlage für ein gerechtes und wirkungsvolles Landesklimagesetz. Wir freuen uns darauf, sie in Kürze der Politik und der Öffentlichkeit vorzustellen.“
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