
Educate your sons
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Es wäre ja fast zum Lachen, was letzte Woche in Italien passiert ist, wären die Folgen nicht so weitreichend. Weitreichend im doppelten Sinn: schlimm und fern vom Heute, an das Mittelalter erinnernd.
Wieder bringt ein Mann seine Ex-Partnerin um, weil er nicht akzeptiert, dass sie die Beziehung für beendet erklärt. So traurig für Opfer, Familie und Gesellschaft, Femizide sind vorhersehbar! Denn, das sagt die WHO und untermauert es mit Zahlen: Häusliche Gewalt ist weltweit das größte Risiko für Gesundheit und Leben von Frauen und ihren Kindern.
Alle Expertinnen sind sich einig in der Feststellung, dass endlich etwas geändert werden muss, dass wir als Gesellschaft dieser männlichen Gewalt entgegenwirken müssen. Sie sind sich sogar einig im WIE wir das tun sollen, nämlich mit Sexual- und Gefühlskunde an Schulen als einem der wichtigsten und ersten Schritte. Dabei lernen Kinder und Jugendliche die eigenen Gefühle zu erkennen und auszudrücken, Grenzen zu setzen und zu respektieren, die Bedeutung von Konsens, Empathie und vieles mehr. „Don't protect your daughters – educate your sons“ ist folglich nicht nur ein cooler Spruch auf Demos wie dem Frauen*marsch in Bozen.
Just während also der 71te Femizid in Italien im Jahr 2025 begangen wird (dazu kommen über 60 versuchte Femizide und einige noch nicht eindeutig zuweisbare Fälle) bringt die Lega ausgerechnet in der Commissione Cultura (!) eine Änderung am eh schon inhaltlich grenzwertigen DDL Valditara an.
Diese regressive und repressive Politik ist für Frauen und Mädchen gefährlich. Lebensgefährlich.
Sexualunterricht wurde nun auch an der Mittelschule gestrichen - nach Kindergarten und Grundschule. Unter großem Beifall der No-Choice Bewegung ist es ab sofort keinem Kind mehr vergönnt, an diesen wertvollen Präventionsprojekten teilzunehmen. Damit wird eine dringend notwendige flächendeckende und verpflichtende sexuelle Bildung an Südtirols Mittelschulen mit ausgebildeten Sexualpädagoginnen und Fachkräften – wie sie umntrer anderem das Kollektiv Frauen*marsch 2023 von der Landesregierung gefordert hatte – per Gesetz verboten.
Gefordert wurden finanzielle Mittel für sexualpädagogische Projekte, um eine ideologiefreie, unabhängige sexuelle Bildung an unseren Pflichtschulen sicherzustellen. Warum diese Art der Prävention so wichtig ist, könnt ihr im Podcast CI VOGLIAMO VIVE! PREVENIRE I FEMMINICIDI in Episode 6 nachhören.
Es erstaunt nicht, dass dieser rückwärtsgewandte Schachzug der Rechten an der Macht jetzt erfolgt. Es schmerzt aber, denn fest steht, dass diese regressive und repressive Politik für Frauen und Mädchen gefährlich ist. Lebensgefährlich.
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Unglaublich, dass 2025…
Unglaublich, dass 2025 Sexualunterricht, überhaupt noch in Frage gestellt wird!!
Welche Welt wollen die Rechten den kommenden Generationen hinterlassen? - Lassen wir uns soviel Rückwärtsgewandtheit, Dummhaltungsversuche und Unreife nicht gefallen!
Machen wir das Richtige:
Ob im Elementarbereich oder in der Grundschule – Kinder haben viele
Fragen zu Sexualität, Anatomie, Biologie angefangen von Veränderungsprozessen im eigenen
Körper in der Pubertät bis hin zu Sex, Liebe und Verliebtsein oder Aufgaben-
und Rollenzuschreibungen von Mädchen* und Jungen*. Kinder sind neugie-
rig und offen, sie haben großes Interesse an der Thematik und ein Recht da-
rauf, dass ihre Fragen und Interessen im Unterricht aufgegriffen werden.
Studien haben gezeigt, dass für die meisten Kinder und Jugendliche der Ort für die Beschäftigung mit Fragen rund um das Thema Sexualität in erster
Linie die Schule und nicht das Elternhaus ist, was die große Bedeutung von
Sexueller Bildung unterstreicht.
Antwort auf Unglaublich, dass 2025… von Herta Abram
Wenn Sexualkunde bereits in…
Wenn Sexualkunde bereits in Kindergärten angeboten wurde, wie implizit aus dem Artikel hervorgeht, dann ist eine übers Ziel hinausschießende Gegenreaktion nicht wirklich überraschend. Außerdem ist die Frage, wie Sexualkunde gestaltet sein soll, welche Themen sie umfassen soll und wie das Thema angegangen wird schon immer eine sehr kontroverse Frage gewesen. Ist es wirklich Aufgabe des Sexualkundeunterrichts über alle möglichen noch so bizarren Fetische aufzuklären oder sollte der Fokus auf den biologischen Grundlagen gekoppelt mit Aufklärung über das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper liegen? Zusätzlich wäre aus meiner Sicht heute auch die Aufklärung vor den von Internetpornografie ausgehenden Gefahren für das Nervensystem wichtig.
Antwort auf Wenn Sexualkunde bereits in… von Oliver Hopfgartner
Eben um solche…
Eben um solche uhhhVorstellung wie die Ihren, nicht weiter wuchern zu lassen, brauchts Profis:
https://www.kindergartenakademie.de/fachwissen/sexualpaedagogik-in-der-…
- Wissen und Verstehen empowert Kinder!
Was ist der Unterschied…
Was ist der Unterschied zwischen Gewalt und "männlicher" Gewalt?
Was ist von folgender These zu halten? "Ein 'männlicher' Mann würde nie auf die Idee kommen, einer Frau gegenüber gewalttätig zu werden, wenn sie ihn ablehnt."
Wie bereits öfters schon angesprochen, wird dieses Thema aus meiner Sicht falsch angegangen: Die zu Recht thematisierten Missstände sind nämlich keine Folge von einem Überschuss an Männlichkeit sondern werden von einem Mangel an Männlichkeit verursacht.
Antwort auf Was ist der Unterschied… von Oliver Hopfgartner
....ja Ihre Sicht 🥱
....ja Ihre Sicht 🥱
Antwort auf Was ist der Unterschied… von Oliver Hopfgartner
Ich finde auch, wenn unsere…
Ich finde auch, wenn unsere Gesellschaft wieder männlicher würde, gäb's weniger Übergriffe gegenüber Frauen.
Antwort auf Ich finde auch, wenn unsere… von Stereo Typ
Jetzt wäre noch zu klären…
Jetzt wäre noch zu klären was die zwei Herren unter "Männlichkeit" genau verstehen.