Sollte die italienische Regierung die Quarantäneregelungen für Kindergärten und Schulen bis zum morgigen Mittwoch nicht überarbeiten, will Südtirol diesbezüglich eine eigene Verordnung erlassen; in beiden Fällen tritt die Maßnahme ab Donnerstag in Kraft. Dies gab Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung am Dienstag bekannt.

Geplant ist eine Verkürzung der Quarantänezeiten sowie eine Überarbeitung jener Vorschriften, die die Auslösung der Quarantäne in Kindergärten und Schulen veranlassen. Wie Kompatscher erklärt, sei dies vor allem deshalb nötig, da die momentanen Regelungen aufgrund der hohen Fallzahlen zu chaotischen Zuständen für Kinder und Eltern führten und kaum anwendbar seien.

Im Moment plant die Landesregierung deshalb, die Quarantänedauer für Schul- und Kindergartenklassen von zehn auf sieben Tage zu reduzieren. Diese Maßnahme sei als Minimum an Lockerungen zu verstehen, die auf der Grundlage von Daten und technischen Berichten aus dem Gesundheits- und schulischen Bereich getroffen worden sei, so Kompatscher. Sollte die italienische Regierung die Quarantänedauer aber - wie in einigen Medienberichten gemutmaßt wird - auf fünf Tage reduzieren, wird auch Südtirol diese Maßnahme übernehmen.

Zudem soll der Präsenzunterricht in Kindergärten und Grundschulen bei bis zu vier Infizierten aufrecht erhalten bleiben. Erst ab dem fünften Infizierten kommt eine Klasse in Quarantäne beziehungsweise in den Fernunterricht. In den Mittel- und Oberschulen sowie in den Berufs- und Fachschulen, tritt der Fernunterricht erst dann ein, wenn mehr als 50 Prozent der Klasse infiziert sind. Somit soll der Präsenzunterricht für Kinder und Jugendliche solang wie möglich gewährleistet werden.

Die geplanten Maßnahmen sind laut Kompatscher als “Mindestlockerungen” zu verstehen, die auf jeden Fall ab Donnerstag gelten werden. Sollte die italienische Regierung am morgigen Mittwoch eigene Maßnahmen für den Schul- und Kindergartenbereich beschließen, so werden diese in Südtirol nur dann übernommen, wenn sie die geplanten Lockerungen erfüllen oder darüber hinausgehen. Ansonsten wird Südtirol diesbezüglich eine eigene Verordnung erlassen.