Fußball - das Strategiespiel
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Fußball ist ein Spiel - ein Strategiespiel. Mit taktischen Elementen - klar, wichtig. Was nun wichtiger ist, den Ausschlag gibt für Sieg und Niederlage - ob Strategie oder Taktik - das ist ein ständiges Spannungsverhältnis. Heute war das in Como ein eindeutiger Sieg der Strategie (Como) über die Taktik (FC Südtirol).
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Zwischenlinienraum. Immer dieser Zwischenlinienraum!
Wir haben es ja schon oft erwähnt in den Spielanalysen: Der 10er-Raum, die Zone zwischen dem gegnerischen Mittelfeld und der Abwehr, ist im Fußball von enormer Bedeutung. Können sich Spieler in diesem Raum mit Ball am Fuß Richtung gegnerisches Tor aufdrehen, wird es für die verteidigende Mannschaft sehr gefährlich. Viele Mannschaften entwickeln deshalb taktische Maßnahmen, um diese stategisch so wichtige Zone für die eigene Mannschaft zu öffnen und bespielbar zu machen. Wer erinnert sich noch ans Spiel Reggiana gg. Südtirol? Das Team von Alessandro Nesta spielte den Ball geradezu blind in den 10er-Raum und "überflutete" ihn dann mit eigenen Spielern. Como griff heute zu einem anderen Kniff, um den Zwischenlinienraum zu öffnen.
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Fabregas' Plan sah vor, die Innenverteidiger Südtirols zu "pinnen", sie zu binden, so dass sie nicht nach vorne, in die Zone vor ihnen, verteidigen konnten. In den sich öffnenden Raum vor der Abwehr bewegten sich dann Comos Außen, vor allem Strefezza - dies relativ unbedrängt wohlgemerkt. Der FCS versuchte zwar die eigenen Linien so eng wie möglich zusammenzuziehen ("kompakt" zu verteidigen), aber Como fand immer wieder das richtige Timing und die richtigen Ideen, um seinen Plan dennoch umzusetzen.
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In der Abbildung oben sehen wir eine der wenigen Situationen, wo es dem FCS gelang, Como aus dem Zentrum zu drängen und einen Rückpass zu provozieren. Das war allerdings nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Comos Angreifer setzten die Vorgaben ihres Trainers quasi perfekt um.
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Strategie > Taktik? Jein.
Was hätte Federico Valente dagegen machen können? Zweierlei!
- Das eigene MIttelfeld etwas anders anordnen, z. B. Arrigoni etwas tiefenversetzt spielen lassen (wie nach einer Weile gegen Reggiana).
- Öfter höher pressen.
Beides hätte sich auch perfekt kombinieren lassen. Wir müssen Valente natürlich zugute halten, dass er ab und zu sehr wohl höher pressen ließ (bei gegnerischem Abstoß beispielsweise), aber die Häufigkeit, mit der das geschah, nahm rapide ab. Zumal sich Como zu Beginn das ein oder andere Mal spielerisch befreien konnte. Aber warum nicht den ersten Punkt versuchen? Warum nicht Arrigoni etwas tiefer positionieren? Warum?
Vielleicht spielte der Spielverlauf dem FCS-Trainerteam einen Streich: Die Südtiroler kamen ja durchaus zu Torchancen (die beste hatte Raphael Odogwu nach 4 Minuten), aber die waren mehrheitlich auf individuelle Fehler des Gegners zurückzuführen. Und auf das hohe Pressing. Vermutlich dachten sich die Leute auf der Bank deshalb: "Klappt doch!". Es klappte aber nicht wegen der eigenen taktischen Ausrichtung, sondern trotzdem. Eine massive Fehleinschätzung, die dem FCS heute 3 Punkte kostete.