Gesellschaft | Aktives Altern

Rentner sind mehr als nur "altes Eisen"

Die steigende Lebenserwartung verändert die Rolle der älteren Mitbürger in der Gesellschaft. Das aktive Altern als Herausforderung für die Politik.

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  • Mit 1. Mai beginnt die Zusammenarbeit zwischen SALTO und der Rentnergewerkschaft des AGB/CGIL. Es ist unser Ziel, jenem Viertel (bald einem Drittel) der Gesellschaft, die sich im Ruhestand befindet oder diesen bald antreten wird, eine zusätzliche Stimme zu geben. In unserer jugendbetonten Welt ist es für die ältere Generation nämlich nicht immer leicht, Gehör zu finden.

    Allzu oft wird man nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben zum „alten Eisen“ gezählt. Auf diese Weise wird die steigende Lebenserwartung allzu oft als eine gesellschaftliche und soziale Belastung dargestellt, anstatt einer positiven Entwicklung für den Einzelnen.

    Da die Alterung der Gesellschaft eine unausweichliche Tatsache darstellt, möchte man eigentlich meinen, dass sich die Gesellschaft und die Politik auf diese Herausforderung bereits heute vorbereiten. Davon merkt man jedoch immer noch sehr wenig, außer den anhaltenden Warnungen vor der Zukunft. So droht dem Rentenwesen anscheinend der Kollaps und das Gesundheitswesen scheint in Zukunft nicht mehr finanzierbar zu sein. Es wäre Aufgabe der Politik, diesbezüglich ab sofort geeignete Maßnahmen zu setzen, anstatt die Menschen zu verunsichern. Dabei ist jede Herausforderung auch eine Möglichkeit. 

    Leider wird dem aktiven Altern immer noch wenig Aufmerksamkeit zuteil. Neuere Studien ergeben, dass man heute nicht nur von einer dritten, sondern auch von einer vierten Lebensphase reden kann. Man wird zwar älter, bleibt aber auch länger in einer relativ guten gesundheitlichen Verfassung. Viele ältere Mitbürger sind noch aktiv, gehen ihrem Beruf nach, betreuen die Enkel oder die Eltern, halten sich durch Wellness körperlich fit, unternehmen Reisen und beleben die Kunststätten und besuchen die kulturellen Veranstaltungen.

    Dies auch, weil sich die Pflegebedürftigkeit, statistisch gesehen, verschoben hat und immer später eintrifft. Ältere Menschen sind ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Faktor und schaffen Arbeitsplätze für junge Menschen oder helfen, diese zu erhalten. Daher tragen auch die älteren Menschen zur Steigerung des BIP bei. 

    Es gilt, das Bild der Seniorinnen und Senioren in der Gesellschaft neu zu vermitteln. Ihre Erfahrung sollte zugunsten der Gesellschaft positiv eingebracht werden, so wie es in der Vergangenheit üblich war. Es ist Aufgabe der Politik, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, dass aus einem angekündigten Problem eine Opportunität für die Gesellschaft entsteht. Nicht zuletzt ist das Einfordern unsere Rechte auch eine Garantie für zukünftige Generationen, denn was wir heute verlieren, ist schwierig wiederzuerlangen.

    Es ist unser Ziel, durch die Zusammenarbeit mit SALTO unterschiedlichen Personen durch ihren Beitrag die Möglichkeit zu geben die Rolle der älteren Mitbürger in der Gesellschaft zu überdenken. 

    Alfred Ebner