Politik | Koalition

Unentbehrliche Partner

Liliana Di Fede wird deutlich: Die PD-Sekretärin will die Ökosozialen geeint in der Bozner Regierung. "Wir dürfen unsere Werte nicht verraten."

Wer der Meinung war, es würde nun still um sie werden, hat geirrt. An ihren angekündigten Rücktritt als Parteisekretärin scheint Liliana Di Fede momentan nicht mehr zu denken. Sie hat ganz andere Sorgen. Deutlicher denn je meldet sich die abgewählte Leiferer Bürgermeisterin zu Wort. Am Sonntag Abend stellt sie einen Post auf ihre Facebook-Seite, einen Appell an den Bozner PD und Bürgermeister Luigi Spagnolli. Darin fordert sie eine klare politische Linie für die Koalitionsbildung im Gemeinderat der Landeshauptstadt: “Wir sind der PD und wir können unsere Werte nicht aus Eigennutz und Opportunismus verraten.” Eine Anspielung auf den zögernden Spagnolli und die SVP, die sich mehrheitlich gegen ein Bündnis mit den bisherigen Regierungspartnern ausspricht. Einzig die Arbeitnehmer der Volkspartei stehen für eine Koalition mit den Ökosozialen ein. Für Di Fede hingegen ist klar: “In Bozen muss das gesamte ökosoziale Lager für eine Allianz ins Boot geholt werden.” Die Ökosozialen – Grüne, Sel und die Linke von Luigi Gallo – seien “unentbehrlich” für den PD und Luigi Spagnolli. Sie in die Regierung zu holen sei der einzige Weg, Verantwortung und Geradlinigkeit zu zeigen, so Di Fede.

 

 

Ho letto stamattina con interesse le considerazioni del senatore Palermo sulla necessità di una strategia unitaria per...

Posted by Liliana Di Fede on Domenica 31 maggio 2015

 

Im Gespräch mit dem Alto Adige präzisiert sie ihre Aussagen. Vor allem die ablehnende Haltung der Grünen gegenüber dem Kaufhaus-Projekt ließ bisher eine Regierungsbeteiligung unmöglich erscheinen. Daraufhin angesprochen, zieht Liliana Di Fede beide Seiten in die Verantwortung: “Ja, es gibt unterschiedliche Ideen. Aber die Aufgabe des PD ist gerade diese: einen Punkt zu finden, wo man übereinkommen kann.” Und in Richtung der Grünen: “Sicher, wenn ein jeder auf seiner Position beharrt und sich nicht einen Millimeter rühren mag, dann kommt man nirgendwo hin. Aber wer eine solche Haltung einnimmt, wird dann auch die Verantwortung im Falle eines Scheiterns übernehmen müssen.”

Nun liegt es an Spagnolli. Mit den Grünen hat der Bürgermeister bisher nicht über ein eventuelles Revival der Regierungskoalition gesprochen. Er hat noch gut drei Wochen Zeit, um seine Stadtregierung zu präsentieren. Dabei kann Spagnolli auf die volle Unterstützung seiner Partei zählen, verspricht Di Fede: “Wir dürfen ihn jetzt nicht alleine lassen, sondern ihm mit allen verfügbaren Ressourcen zur Seite stehen.”