Fenster auf, Virus raus
Wie kann der Schulbetrieb trotz bzw. mit Corona so gut wie möglich funktionieren, wie die größtmögliche Sicherheit für Schüler und Lehrer garantiert werden? Mit dieser Frage hat sich, im Hinblick auf das unmittelbar bevorstehende Schuljahr, neben Verantwortlichen aus Politik und Bildungswelt auch der Konsumentenschutzverein Robin. Ehrenamtlicher Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins mit Sitz in Margreid ist der ehemalige Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Walther Andreaus.
Bei Robin verweist man auf die Bedeutung, die das richtige Lüften für die Reduzierung des Infektionsrisikos mit dem Coronavirus hat – auch in der Schule. Dass es um die Luft im Klassenzimmer bereits vor Corona nicht gut bestellt war, hat eine Erhebung der Freien Universität Bozen und Agorà bestätigt, die im Juni 2020 veröffentlicht wurde. In einer Aussendung erinnert der Konsumentenschutzverein: “Bei ungenügender Belüftung steigt die Anzahl der Keime und in der Folge die Ansteckungsgefahr für Krankheiten sowie die Belastung durch eventuell vorhandene Luftschadstoffe. Der korrekte Luftaustausch kann sowohl die CO2-Belastung als auch die Konzentration der Virenbelastung verringern, auch wenn sie nicht korrelieren.”
Eine zentrale Rolle bei der Übertragung des Coronavirus spielen Aerosole, winzige Partikel, die beim Atmen, Husten, Sprechen und Niesen entstehen und sich insbesondere in geschlossenen Innenräumen schnell im gesamten Raum verteilen. Der Verein Robin verweist nun auf aktuelle Empfehlungen des deutschen Umweltbundesamtes (UBA), eine Ansteckung mit Corona in Innenräumen zu vermeiden (diese gelten nicht nur für Klassenzimmer, sondern auch für Büros und Wohnungen):
- Fenster gekippt zu halten, reicht in stark belegten Räumen nicht aus
- bei Fensterlüftung ist eine Querlüftung optimal: über möglichst gegenüberliegende weit geöffnete Fenster Raum- schnell gegen Frischluft austauscht
- beim Lüften darauf achten, dass es nicht zu einer Verbreitung von Aerosolen in andere Räume kommt
- wirksam ist auch eine Stoßlüftung bei weit geöffnetem Fenster
- nach jedem Niesen oder Husten sofort eine Stoßlüftung durchführen
- Räume, in denen Sport getrieben wird, sollten deutlich häufiger gelüftet werden: fünf Mal pro Stunde oder öfter
- in jeder Pause intensiv bei weit geöffnetem Fenster lüften – spätestens nach 45 Minuten Unterricht
- sind in Schulen raumlufttechnische Anlagen vorhanden, sollten diese bei der derzeitigen Pandemie möglichst durchgehend laufen
- mobile Luftreiniger können das aktive Lüften nicht ersetzen
- Frischluft ist unabhängig von weiteren Schutzmaßnahmen wie Mindestabständen und Hygieneregeln notwendig
CO2-Messgeräte könnten den Empfehlungen des UBA zufolge etwa in Schulen als “grober Anhaltspunkt” dafür dienen, ob gelüftet werden müsste. Der Konsumentenschutzverein Robin sieht in diesen CO2-Ampeln auch die Möglichkeit, die Schüler aktiver an der Coronavirus-Vorsorge zu beteiligen. “Sie können autonom für bessere Luft in den Klassenzimmern sorgen, wobei ihnen Experten eine Handlungsanleitung zusammenstellen. CO2-Melder kosten ab 60 Euro das Stück, ein Kostenfaktor, den die Schuldirektionen leicht verkraften dürften.”
Ein Blick nach Schweden,
Ein Blick nach Schweden, Dänemark, Island ... würde genügen ....