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EU-Handel im Jahr 2020

Als Folge von COVID fielen die internationalen Exporte der EU 2020 um -9,2%, die Importe um -10,8%. China löste erstmals die USA als wichtigsten Handelspartner der EU ab.
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Foto: Pixabay

Die EU zählt neben China und den USA zu den weltweit größten Handels-Mächten. Diese 3 Handelsblöcke machten laut Eurostat im Jahre 2019 43% des weltweiten Handelsvolumens aus.

Mit einem Rückgang von 9,2% bei den internationalen Exporten und 10,8% bei den Importen war die EU im Jahr 2020 besonders stark betroffen.  Auch die USA verzeichneten starke Einbußen, die Exporte gingen um -12,9% zurück, die Importe fielen um -6,4%. China konnte als einziges von den großen Wirtschaftsländern trotz Krise bei den Exporten ein Plus von 4% erzielen, die Importe fielen um 0,7%.

Das Handelsvolumen (Exporte und Importe) der EU mit China erreichte im vergangenen Jahr 586 Milliarden Euro, während der Handel mit den USA 555 Milliarden Euro betrug. Zum ersten Mal löste China die USA als größten Handelspartner der EU ab.

Während der EU-Außenhandel (Handel mit nicht-EU-Ländern) in den vergangenen 10 Jahren mit Ausnahme von 2013 und 2016 immer positive Wachstumsraten verzeichnen konnte, kam es 2020 als Folge der Covid-19-Pandemie zu starken Rückgängen. Die Exporte machten 1931,7 Milliarden aus, das ist ein Rückgang von -9,2%, die Importe betrugen 1714,2 Milliarden Euro, was einer Verringerung von -10,8% entspricht. Die Handelsbilanz (trade balance) erreichte ein Plus von 217 Milliarden Euro.

Laut Eurostat machten Maschinen und Fahrzeuge 39% der internationalen Exporte und 34% der internationalen Importe aus.

Der Binnenhandel der EU nahm um -8,8%, verglichen mit 2019, ab. Der Anteil am Binnenhandel in den einzelnen EU-Ländern ist unterschiedlich, macht jedoch in den meisten Ländern weit über 50% aus. Das Land mit dem höchsten Anteil am EU-Binnenhandel in 2020 ist Luxemburg, während Irland den höchsten Anteil am Extra-EU-Handel hatte, das liegt vor allem an Irlands starken Handels-Verbindungen mit dem Vereinigten Königreich. Auch die Niederlande hatten 2020 einen Anteil von über 60 % beim Handel mit Nicht-EU-Ländern.

China lag mit 22% bei den EU-Importen an erster Stelle vor den USA mit 12%. Die dritte Stelle nahm das Vereinigte Königreich mit 10% ein, gefolgt von der Schweiz (6%), Russland (6%) und der Türkei (4%). Die meisten EU-Exporte gingen in die USA (18%), an zweiter Stelle folgte das Vereinigte Königreich mit 14% vor China mit 11%. 7% der EU-Exporte gingen in die Schweiz und je 4% nach Russland und in die Türkei.

Während die EU mit den USA einen Handelsüberschuss erzielte, importierten die EU-Länder wesentlich mehr aus China, als sie nach China exportierten.

Italien: Außenhandel im Jahr 2020

2020 ist auch Italiens Handel empfindlich zurückgegangen. Laut Daten der Eurostat nahmen die Importe um -13 % ab, während die Exporte um -10 % sanken. Deutschland war mit 16% das wichtigste Importland, vor China mit 9%, Frankreich (8%), den Niederlanden mit 6% und Spanien mit 5%. Auch bei Italiens Exporten rangiert Deutschland mit 13% an erster Stelle, vor Frankreich (10%), den USA (10%), der Schweiz (6%) und Großbritannien (5%).

Bei den EU-Importen aus China stand Italien im Jahr 2020 mit einem Warenwert von 32,1 Milliarden an 4. Stelle, nach Frankreich (36,0 Milliarden), Deutschland (82,0 Milliarden) und den Niederlanden (91,1 Milliarden). Bei den EU-Exporten nach China nahm Italien mit einem Warenwert von 12,9 Milliarden Platz 4. ein, die Niederlande belegten Platz 3 (15,7 Milliarden) vor Frankreich (17,5 Milliarden) und Deutschland (96,4 Milliarden).

Ausblick 2021

Laut neuesten Schätzungen der WTO (World Trade Organisation) wird der Welthandel im heurigen Jahr um circa 8% wachsen, nach einem drastischen Rückgang von -5,3% im Jahr 2020. Die Schätzung basiert auf der Annahme, dass die Impfkampagnen zügig vorangehen und es zu keinen neuen Infektionswellen kommt. Der Handel in 2021 wird sich in den verschiedenen Weltregionen unterschiedlich entwickeln, wobei vor allem Exporte aus dem Asiatischen Raum stark zunehmen werden. Als Folge des gigantischen Corona-Hilfspakets von 1,9 Billionen US-Dollar wird es in den USA zu einer starken Nachfrage nach Handelsgütern kommen. Ab 2. Quartal wird sich auch die Wirtschaft der EU wieder erholen und im 3. und 4. Quartal wieder stärker wachsen und zu einem Aufschwung des Handels führen, wenn es gelingt die Pandemie einzudämmen.