Für die volkstumspolitischen Kreise und die Attentäter ist er auch heute noch ein Reizfigur. Mario Martin (1926–2009) verkörpert – wie sonst kein anderer – die strafrechtliche Verfolgung der Bombenleger durch den Staat. Martin hat vom Bezirksrichter in Meran, über den Untersuchungsrichter bis hin zum Oberstaatsanwalt am Landesgerichts Bozen eine eindrucksvolle Karriere in der Südtiroler Justiz gemacht. In diesen Funktionen hat er auch die Ermittlungen gegen den „Befreiungsausschuss Südtirol“ geleitet, die später zu den Prozessen in Mailand, Bologna, Brescia oder in Florenz geführt haben.
Mario Martin war ein Diener des Staates, der sich nur sehr selten öffentlich geäußert hat. Nach seiner Pensionierung hat er dem Autor ein langes Interview zu den Bombenjahren gegeben. Es ist ein exklusives Dokument der Zeitgeschichte, das Einblick in jene Welt erlaubt, die von Amtswegen gegen die illegale Untergrundbewegung vorgehen musste. 
In der ersten Folge seiner Erinnerung erzählt Mario Martin von seinem persönlichen Werdegang, die ersten Ermittlungen gegen den Bergisel Bund, die Verhaftung und Freilassung von Viktoria Stadlmayer und die Folgen dieser Entscheidung für ihn persönlich.