Wirtschaft | Landesvermögen

Der Besitz des Landes

Vermögenslandesrat Florian Mussner wäre ein reicher Mann, gehörten ihm die Besitzungen des Landes. Jetzt wurde der Bestand erhoben, um das Einsparungspotential zu finden.

Die Landhäuser und Schulgebäude, die Uni und das Museion, das Haus des Sports am Verdiplatz und das Konservatorium am Dominikanerplatz, der neue Verbrennungsofen, Sanitätseinheiten, Schutzhütten und Bahnhöfe, Schlösser, Burgen und Kirchen, von Wäldern und Feldern und Weinbergen gesäumt, die ebenfalls im Besitz des Landes Südtirol sind: ein Vermögen aus Immobilien, aber auch aus sogenannten beweglichen Gütern, wie etwa der Kunstsammlung des Landes, dazu die Landesparkplätze und die Stromlieferverträge.

Landesrat Florian Mussner hat den Bestand an Immobilien einer Revision unterzogen, um herauszufinden, wo Einsparungspotenzial besteht. Und er wurde fündig, vor allem bei den angemieteten Objekten durch die Abteilung Vermögen, die insgesamt jährlich 5,2 Millionen Euro betragen. "Gemietet wird möglichst nur vorübergehend, wenn der eigene Immobilienbesitz nicht ausreicht, um bestimmte Dienste unterzubringen oder andere zeitweise ausgesiedelt werden müssen, weil ihr Sitz umgebaut oder saniert wird", so Mussner. Hier liege auch schon die Strategie zur Kosteneinsparung: "Ein Ziel der Landesregierung ist, die Zeiträume zu verkürzen, in denen wir Räumlichkeiten anmieten müssen", so die Sparformel des Landesrats. Dafür bräuchte es genauere Planung im Hochbauprogramm, wie der neue Sitz der Personalabteilung in der Rittnerstraße zeige. Mit dem Neubau spare man 840.000 Euro Mietkosten anderweitig, der Bau rechne sich also, so Mussner. Eingespart werden könne aber auch durch die Adaption eines Staatsgesetzes, das vorsieht, alle Mieten öffentlicher Institutionen um 15 Prozent zu senken

Nicht nur bei den Mieten sind Effizienzsteigerungen möglich, auch bei den Verkäufen landeseigener Güter. "So sind von den rund 2700 Parzellen, die vom Militär abgetreten worden sind, mittlerweile nicht weniger als 1178 verkauft worden", so Landesrat Mussner. Weitere 391 sind unentgeltlich an Gemeinden oder Vereinigungen übergegangen, die diese für öffentliche und gemeinnützige Zwecke nutzen."Insgesamt haben wir bis Ende 2013 durch den Verkauf von ehemaligen Militärarealen, also von Bunkern, Schießständen, Kasernen, Munitionsdepots, Straßen und all den zugehörigen Flächen rund 14,375 Millionen Euro eingenommen", so Mussner.

Schneller verkaufen ist Mussners Devise für die Zukunft, wann immer ein Gebäude nicht mehr gebraucht werde.

 

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Willy Pöder Di., 16.09.2014 - 17:17

Aus dem Verkauf von ehemaligen Militärarealen habe das Land 14,3 Millionen Euro eingenommen. Die Aussage soll vom Landesminister Dr. Florian Mussner stammen. Ok. Und wieviel Geld musste in Kompensation dieser Grund- und Immobilienübereignungen ausgegeben werden? Zum Beispiel betreffend die Errichtung von Dienstwohnungen für Soldaten? Es soll außerdem so sein, dass die Provinzverwaltung ihrerseits die übernommenen Verpflichtungen der Militärverwaltung gegenüber nicht eingehalten habe. Das trifft zumindest auf den Bau von Unterkünften für rund 200 Soldaten auf den Gelände der Kaserne Lugramani in Bruneck zu. Es wurde vor gut einem Jahr dort zwar die Baustelle eingerichtet. Sie wurde dann jedoch wieder abgebrochen, nachdem über das beauftragte Unternehmen der Konkurs verhängt worden war. Diesbezüglich wird der Provinzregierung fahrlässiges Handeln vorgeworfen. Die äußerst prekäre Situation des Unternehmens war allgemein bekannt. Dessen ungeachtet wurde es trotzdem mit der Bauausführung beauftragt.

Di., 16.09.2014 - 17:17 Permalink