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„Viel Arbeit liegt nun vor uns“

Zwei Jahre hat es gedauert, um einen Aktionsplan für die Gleichstellung der Geschlechter zu erarbeiten. Bis 2028 sollen die Maßnahmen umgesetzt sein.
Gleichstellungsplan
Foto: LPA / Greta Stuefer
  • Ein Aktionsplan soll Südtirol darin unterstützen, die Gleichstellung der Geschlechter umzusetzen. Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen hat diesen Plan, gemeinsam mit rund 200 Interessierten, in einem partizipativen Prozess erarbeitet. „Zwei arbeitsintensive Jahre, in denen sich viel getan hat, liegen hinter uns, viel Arbeit liegt nun vor uns“, hob Beiratspräsidentin Ulrike Oberhammer (SVP) bei der Vorstellung des Planes am Freitagabend (29. September) hervor. „Geschlechtergleichheit muss ein alltägliches Thema werden. Der Plan kann dazu beitragen einen kulturellen Wandel auszulösen, mit dem dieses Vorhaben gelingt“, hielt Donatella Califano, Vizepräsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit und Generalsekretärin des Gewerkschaftsbundes SGBCISL, fest. Man müsse dafür jede Möglichkeit nutzen und jene unterstützen, die sich für diesen kulturellen Wandel einsetzen. Die nächste Gelegenheit dazu biete sich bei der anstehenden Landtagswahl am 22. Oktober, ist sich das Führungsduo des Landesbeirates für Chancengleichheit einig.

    Bewusstseinsbildung schaffen, Frauen stärken und Vereinbarkeit fördern, soziale Sicherheit und politische Gleichheit schaffen;

    Der Gleichstellungsaktionsplan sei das Ergebnis der Arbeit vieler, führte der Landeshauptmann an, der diesen Prozess gemeinsam mit der Landeshauptmannstellvertreterin, mit der Präsidentin und der Vizepräsidentin des Landesbeirates sowie mit Gleichstellungsrätin Michela Morandini im Lenkungsausschuss des Planes begleitet hat. Der 29. September sei ein wichtiger Tag für die Frauengeschichte Südtirols: „Ab heute heißt es aber auch: Noch mehr Gas geben, noch mehr anpacken. Denn der Plan muss bekannt gemacht werden, er muss in alle Landesteile gebracht werden – und dafür braucht es personelle, aber auch finanzielle Ressourcen“, forderte Beiratspräsidentin Oberhammer ein.

  • Vorstellung im NOI Techpark in Bozen: Es ist das erste Dokument dieser Art in Südtirol. Foto: LPA / Greta Stuefer
  • Auf 150 Seiten werden im Gleichstellungsaktionsplan Æquitas die acht anzugehenden Handlungsfelder beschrieben, es wird der rechtliche Rahmen aufgezeigt und gelungene Beispiele aus der Praxis benannt. Zentraler Bestandteil eines jeden Kapitels sind eine Reihe von Maßnahmen. Diese werden beschrieben, auf Zielgruppen und Verantwortungstragende hin ausgerichtet und mit einem Zeitplan versehen.

    So soll beispielsweise im Bereich des Handlungsfeldes „Arbeit, Beschäftigung und Wirtschaft“ bei der Unterkategorie „Einkommen“ die Lohntransparenz erhöht werden. Dies soll u.a. über Vorzugsschienen bei der Wirtschaftsförderung für Betriebe erfolgen, die ihre Lohn- und Gehaltsabrechnungen transparent machen sowie überdurchschnittlich viele Frauen in Führungspositionen vorweisen können. Die Umsetzung dieser und weiterer Punkte des Maßnahmenpaketes sollen ab 2024 angegangen und bis 2028 verwirklicht werden.

  • Acht Handlungsfelder bis 2028: Die Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Foto: LPA / Greta Stuefer
  • Für alle Maßnahmen der Handlungsfelder gibt es ein Umsetzungsmanagement mit Sitz im Frauenbüro des Landes, das die Zielerreichung kontrolliert und sicherstellt. Projektleiterin Sabine Fischer und die Leiterin des Frauenbüros, Renate Kerschbaumer, gaben einen Überblick über 30 priorisierte Maßnahmen. Diese hätten gemeinsam, dass sie sensibilisieren und gesellschaftliche Bewusstseinsbildung schaffen, Frauen stärken und Vereinbarkeit fördern, soziale Sicherheit und politische Gleichheit schaffen.