Gesellschaft | Flugrettung

Schneller zum Notfall

Seit dem Wochenende fliegt Pelikan 3 für den Vinschgau. Der Stützpunkt in Laas umfasst 350 Quadratmeter, geflogen wird saisonal.
Pelikan 3
Foto: HELI-Flugrettung Südtirol

Manchmal geht es schnell – weil es manchmal schnell gehen muss. Am 30. Dezember hat die Landesregierung beschlossen, einen dritten Stützpunkt für die Landesflugrettung samt dazugehörigem Rettungshubschrauber einzurichten. Nur gut einen Monat später hat sich der Pelikan 3 das erste Mal in die Luft erhoben. Die neue Flugrettungsbasis befindet sich in Laas und kommt zu den beiden Stützpunkten in Bozen und Brixen dazu, wo Pelikan 1 und Pelikan 2 stationiert sind. Die Erreichbarkeit der westlichen Landeshälfte verbessern – das ist das Ziel der Landesregierung, die für das Pilotprojekt, das von 2020 bis 2022 läuft, sieben Millionen Euro ausgibt.

Hintergrund der Entscheidung: Im Vinschgau lag die durchschnittliche Eintreffzeit des Notarzthubschraubers 2018 bei 27,10 Minuten; im Pustertal betrug sie 18,21 Minuten und im Burggrafenamt 18,38 Minuten.

 

Im Auftrag der Landesregierung wird Pelikan 3 wie 1 und 2 vom Verein “HELI-Flugrettung Südtirol” geführt: Vereinsmitglieder sind der Landesrettungsverein Weißes Kreuz, der Alpenverein Südtirol, die Bergrettungsdienste im AVS und CNSAS sowie der CAI. Das medizinische Personal wird vom Dienst für Rettungs- und Notfallmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebs und vom Weißen Kreuz gestellt.

“In der dreijährigen Projektphase wird Pelikan 3 als saisonales Rettungsmittel eingesetzt und vor allem in den einsatzstarken Monaten der Landesnotrufzentrale zur Verfügung stehen”, erklärt der Verein “HELI” in einer Aussendung. Als Betriebszeiten wurden vorerst folgende Zeiträume festgelegt: vom 1. Februar bis 26. April 2020, vom 30. Mai bis 4. Oktober 2020 und vom 30. November bis 18. April 2021. Der Notarzthubschrauber wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Dienst sein.

Der Stützpunkt in Laas umfasst ein rund 350 Quadratmeter großes Areal samt Tankstelle und Hangar, das das Land angemietet hat. “Das Gelände liegt strategisch optimal, um schnellstmöglich jeden Ort im Einzugsgebiet zu erreichen, welches den gesamten Vinschgau mit Schwerpunkt Vinschgauer Oberland umfasst”, heißt es von “Heli”. Und weiter: “Bei Bedarf fliegt der Hubschrauber natürlich auch über die Grenzen dieses Gebiets hinaus. Eingesetzt wird ein Hubschrauber samt Winde des bewährten Typs Airbus H145 (BK-117D2) – so wie beim Pelikan 1 und Pelikan 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten und leistungsstärksten Helikopter, die der Flugrettung weltweit zur Verfügung stehen.”

 

Mit Pelikan 1, Pelikan 2, Pelikan 3 und dem Aiut Alpin hat Südtirol nun vier Hubschrauber, die für eine schnellere Notfallversorgung sorgen.