Gesellschaft | Lebensmittel

In den Magen nicht in den Müll

Am 5. Februar feiert man den „Nationaler Tag gegen Lebensmittelverschwendung“. Zu diesem Anlass zieht der „Banco Alimentare-Landestafel“ erfolgreich Bilanz.

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Foto: banco alimentare
2021 war für Banco Alimentare-Landestafel ein Rekordjahr, was die Menge geretteter und an bedürftige Menschen weitergegebener Lebensmittel betrifft: 985 Tonnen Lebensmittel mit einem Gesamtwert von fast 4 Millionen Euro konnten im Großhandel, in der Lebensmittelindustrie, bei Unternehmen, Bäckereien, Geschäften und Restaurants gesammelt werden. Nach den pandemiebedingten Problemen des Jahres 2020, in dem der Schutz älterer Freiwilligen im Vordergrund stand und die Sammelmenge rückläufig war, konnte Banco Alimentare-Landestafel im vergangenen Jahr wieder an den positiven Trend der Vorjahre anknüpfen.
Das positive Ergebnis ist das Ergebnis einer guten Vernetzung mit Verbänden und Produzenten, aber auch das Ergebnis langjähriger Aufbauarbeit“, betont der stellvertretende Vorsitzende des regionalen Banco Alimentare-Landestafel Luca Merlino. 15 Jahre sind seit dem Start der Zusammenarbeit mit Despar vergangen. Damals, im Jahr 2006, sei nur wenig über Abfall, Lebensmittelverschwendung und Lebensmittelrettung gesprochen worden. Nichtsdestotrotz haben sich Jahr für Jahr neue Partnerschaften ergeben, die zu diesem positiven Ergebnis geführt haben.
 
 
 Banco Alimentare-Landestafel nutzt den Tag gegen Lebensmittelverschwendung am 5. Februar, um die Bevölkerung zum Thema zu sensibilisieren, um sie anzuregen, bewusst einzukaufen und um das eigene Verhalten im Umgang mit Lebensmitteln kritisch zu hinterfragen. Direktor Giovanni Vultaggio betont: „Für uns ist jeder Tag ein Tag gegen Lebensmittelverschwendung.“
 Mengenmäßig den größten Beitrag leistete im vergangenen Jahr der Großhandel mit 558 Tonnen an gesammelten Lebensmitteln und 131 beteiligten Verkaufsstellen. Aber auch landwirtschaftliche Genossenschaften und Lebensmittelproduzenten haben einen wertvollen Beitrag geleistet. Unter anderem wurden aus Bäckereien 18 Tonnen Brot gerettet, 14.000 Pizzen aus Pizzerias kamen in den Magen und nicht in den Müll, ebenso kamen viele Speisen aus Schulmensen zu bedürftigen Menschen im ganzen Land. 
18 Tonnen Brot, 14.000 Pizzen, 985 Tonnen Lebensmittel mit einem Gesamtwert von fast 4 Millionen Euro
Caritative Einrichtungen wie VinziMarkt und Tafeln der Vinzenzgemeinschaft oder Einrichtungen der Caritas sind EmpfängerInnen der Lebensmittel. Banco Alimentare-Landestafel sammelt und verteilt sowohl frische Lebensmittel kurz vor dem Verfallsdatum, als auch Lebensmittel kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums. Die Lebensmittel werden im Zentrallager in Trient und Bozen gelagert und im Monatstakt an die konventionierten karitativen Einrichtungen verteilt, frische Lebensmittel werden täglich abgeholt und geliefert.
 
 
 
Mehr als 500 Menschen beteiligen sich Woche für Woche an der Sammlung der Lebensmittel aus den Betrieben und an der Verteilung von Lebensmitteln durch den regionalen Banco Alimentare-Landestafel. Es handelt sich dabei vor allem um Freiwillige aus sozialen Organisationen, die ihre Zeit unentgeltlich zur Verfügung stellen, um den Dienst zu gewährleisten.
 Luca Merlino weist darauf hin, dass jeder Tag ein Präventionstag gegen Lebensmittelverschwendung sei: „Wir haben zu lokalen Produzenten und Händlern eine enge Verbindung aufgebaut. Dank des Engagements vieler Freiwilliger können wir Lebensmittel vor dem Müll retten und sie Hilfsorganisationen zur Verfügung stellen, die sie an bedürftige Menschen weitergeben.“ Aus dem Lebensmittelnetz sei ein Netzwerk der Solidarität geworden. Die Würde von Menschen in schwierigen Situationen stehe dabei im Mittelpunkt.