Politik | Gemeindewahl

Dreimal rechts für Leifers

Bürgermeister Giovanni Seppi hat heute seine Koalitionspartner präsentiert. Der ehemalige Landtagsabgeordnete Giuliano Vettorato ist nicht Teil des Gemeindeausschusses.
Mehrheit Leifers
Foto: SALTO
  • Es gab drei Möglichkeiten für eine Mehrheit im Leiferer Gemeinderat. Die SVP hätte sich entweder mit der Bürgerliste Uniti per Laives von Ex-Bürgermeister und Neo-Landtagsabgeordnetem Christian Bianchi, dem Mitte-Rechts Dreiergespann aus Fratelli d’Italia, Forza Italia und Lega oder der Mitte-Links Konstellation aus PD und der Bürgerliste der Kandidatin Sara Endrizzi zusammentun können. Es kam wie erwartet: Die SVP entschied sich für die gleiche Konstellation wie in der Landesregierung. Somit besteht die Mehrheit im Gemeinderat von Leifers künftig aus SVP, Fratelli d’Italia, Forza Italia, Lega und La Civica und kommt auf insgesamt 15 Sitze. „Wir haben intensive Gespräche geführt. Die Entscheidung wurde stark durch die vergangenen neun Jahre, in denen immer Mitte-Rechts in Leifers regiert hat, beeinflusst“, erklärt Leifers neuer Bürgermeister Giovanni Seppi. Man habe gut mit dem Lager zusammengearbeitet und kenne die Arbeitsweise der Parteien. Aufgrund dessen wolle man die Arbeit auch so weiterführen. Eine Beeinflussung vonseiten der Volkspartei aus Bozen oder der Provinz in diese Richtung habe es nicht gegeben. 

     

    „Wir wollen die Arbeitsweise der letzten Jahre fortführen.“

  • Bürgermeister Govanni Seppi:: „Wir haben intensive Gespräche geführt.“ Foto: SALTO

    Gegen eine Koalition mit der Fraktion Uniti per Laives Variante sprach Seppi zufolge, dass die Bewegung versucht habe, die Bevölkerung zu spalten und einen ethno-politischen Wahlkampf geführt habe. Dass man sich gegen Mitte-Links, die Seppi als Person unterstützt hatten, als Partner entschieden hat, kommt laut dem Bürgermeister daher, dass man keinen zu großen Regierungswechsel haben wollte. „Wir möchten die Arbeitsweise der letzten Jahre fortführen.“ Deshalb liege der Schritt in Richtung jener Parteien, die in den vergangenen Legislaturperioden an der Macht waren, nahe. Das Ziel, aus dem klassischen Lager-Denken der Politik in Leifers auszubrechen und eine größere Mehrheit zu bilden, welches Seppi nach eigener Aussage vor den Wahlen verfolgte, wurde somit nicht erreicht. „Das Parteidenken hatte Vorrang. Es wurde der Wille deponiert, nicht diese Vermischung vorzunehmen“, so Seppi. 

  • Der Ausschuss

    Was die künftigen Jahre betrifft, so gelte es aktiv zu werden, meint der Bürgermeister. „Wir müssen das Vereinswesen wieder in Schuss bringen und neue Projekte umsetzen.“ Er ist überzeugt, dass die neue Regierung gut für alle Bürger in Leifers arbeiten wird. Der Gemeindeausschuss wird in den kommenden Jahren aus zwei deutschsprachigen und vier italienischsprachigen Räten bestehen. Außer Forza Italia wird die gesamte Mehrheit vertreten sein. Das Amt der Bürgermeisterstellvertreterin wird Debora Pasquazzo von der Bürgerliste, mit der die SVP gleich zu Beginn eine Vereinbarung fand, übernehmen. Der Ex-Landeshauptmannstellvertreter Giuliano Vettorato hat es nicht in den Gemeindeausschuss geschafft, stattdessen wird Zenorini Paolo die Lega vertreten. Die Kompetenzen der Mitglieder werden in den nächsten Tagen ausgearbeitet und bekannt gegeben werden.

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Hartmuth Staffler

Antwort auf von Cicero

Weil nun auch Seppi scharf rechts abgebogen ist. Auch wenn das der Wille der zu einer postfaschistischen Partei mutierten SVP war, so hätte er sich doch dank seines Wahlerfolges dem Diktat aus der Brennerstraße widersetzen können.

Mi., 03.07.2024 - 15:57 Permalink