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Wirtschaft | Alpinica

(Fast) Vom Berg verschluckt

Über den Berg. Und den Tourismus
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Berglandschaft
Foto: © Mg
  • Gestern haben sie den Wanderer gefunden. Er war über den Alpenhauptkamm gekommen und wollte hier ins Tal absteigen. Er war bergerfahren Berg und gut ausgerüstet, trotzdem seit einer Woche abgängig. Die Bergretter waren immer wieder oben. Soweit es das Wetter zuließ. Einen ganzen Tag mussten sie aussetzen, weil es so geschüttet hat. Dann haben sie doch noch eine Spur gefunden. Der Wanderer war über das Schneefeld unter dem Kar ins Tal gerutscht. Muss lustig gewesen sein. Ein Stück weiter unten das zweite Schneefeld. Wieder eine Rutschspur. Beim dritten Schneefeld verliert sich die Spur. Dort ist der Wanderer eingebrochen. Unter dem Schneefeld verläuft ein reißender Bach. Die Schneeschmelze ist weit fortgeschritten und das Schneefeld schon sehr dünn. Zu dünn für den Wanderer. Unten im Bachbett hat es ihn mitgerissen. Schließlich stürzte er den Wasserfall hinunter.

    Gut, dass man die Leiche noch vor der Hauptsaison gefunden hat, meinen sie im Ort. Denn schon bald bricht die Schneedecke über dem Bach ganz zusammen. Dann würde die Leiche erst im Hochsommer ausapern. Irgendwann von Wanderern gefunden werden. Und das wäre schlecht für das Image der heilen Tourismus-Bergwelt.  (Mg, 04.06.2024)

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Profil für Benutzer Alessandro Stenico
Alessandro Stenico Mi., 05.06.2024 - 13:48

Wenn ich von einem Unfall in den Bergen höre, tut mir das immer weh, aber ich ziehe es vor, zu schweigen und keinen Kommentar abzugeben, denn da ich nicht dabei war, fühle ich mich wie der letzte Mensch, der etwas zu sagen hat.
Ihr etwas makabrer Beitrag, den manche als typisch für einen „Tastenlöwen“ bezeichnen würden, scheint mir fehl am Platz zu sein

Mi., 05.06.2024 - 13:48 Permalink