Der Unnachgiebige

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Andreas Leiter Reber ist ein alter Hase im Südtiroler Landtag und kennt das politische Parkett wie seine Westentasche – ebenso wie man Debatten anstößt. Bereits im vergangenen September brachte der Abgeordnete der freien Fraktion einen Beschlussantrag ein, der Einheimischen ermäßigte Konditionen für die Nutzung touristischer Freizeiteinrichtungen sichern sollte. Damals scheiterte der Antrag knapp mit 17 zu 15 Stimmen.
„Es ist höchste Zeit, dass die rund 500.000 Menschen, die hier leben und sich ihre Heimat jährlich mit fast neun Millionen Gästen teilen – mit allen positiven wie negativen Folgen des Tourismus – bei den Tarifen entlastet werden.“
Auch dieses Mal fand er keine Mehrheit. Doch das Thema schlug hohe Wellen in der Öffentlichkeit – ganz nach dem Motto: Auch Herr und Frau Südtiroler sollen vom Tourismus profitieren und nicht nur dessen Lasten tragen. In der Bevölkerung blieb der Eindruck zurück, dass Touristen bevorzugt werden, während Einheimische nicht nur höhere Eintrittspreise zahlen, sondern über ihre Steuergelder auch noch den Ausbau der touristischen Infrastruktur mitfinanzieren. Und davon gibt es in Südtirol etliche: von Seilbahnen über Thermen bis hin zu Schwimmbädern. „Es ist höchste Zeit, dass die rund 500.000 Menschen, die hier leben und sich ihre Heimat jährlich mit fast neun Millionen Gästen teilen – mit allen positiven wie negativen Folgen des Tourismus – bei den Tarifen entlastet werden“, betonte Leiter Reber. Zumal es die Einheimischen seien, die über Steuermittel massiv zum Erhalt und Ausbau dieser Strukturen beitrügen.
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Er untermauerte seine Forderung mit Zahlen: So erhielt die Meran 2000 Bergbahnen AG im Jahr 2022 knapp fünf Millionen Euro für den Neubau der 10er-Kabinenbahn „Naifjoch“. Die Klausberg Seilbahnen AG bekam 2023 rund vier Millionen Euro für den neuen „Sonnenlift“. Besonders üppig fiel der Zuschuss bei der Tierser Seilbahn S.p.A. aus: Über 11,3 Millionen Euro flossen aus der Landeskasse in den Neubau der Zweiseilpendelbahn „Tiers–Frommeralm“. „Wer so großzügig mit öffentlichen Geldern unterstützt wird, sollte auch einen gesellschaftlichen Beitrag leisten“, forderte Leiter Reber. Seine Idee: ein „Freizeitticket“, das Südtirolern vergünstigte Preise für Aufstiegsanlagen und andere Freizeitangebote sichert. Die Landesregierung soll dafür gemeinsam mit Sozialpartnern und Stakeholdern konkrete Vereinbarungen für faire Einheimischentarife erarbeiten.
„Wer so großzügig mit öffentlichen Geldern unterstützt wird, sollte auch einen gesellschaftlichen Beitrag leisten.“
Doch der Antrag stieß erneut auf Ablehnung (17 Nein, 15 Ja) – nicht nur bei SVP-Fraktionssprecher Harald Stauder und Tourismuslandesrat Luis Walcher, sondern auch bei Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Letzterer kritisierte, dass Leiter Reber den Antrag bereits zum zweiten Mal eingebracht habe und verwies darauf, dass Südtirol im Vergleich zu anderen Alpenregionen bereits sehr günstige Tarife für Einheimische biete. „Ich werde den Antrag so lange einbringen, bis sich etwas tut“, versprach der freie Fraktionär. „Wir freuen uns darauf“, so der trockene Kommentar von Landtagspräsident Arnold Schuler.
Nicht nur vergünstigte…
Nicht nur vergünstigte Tarife für die Südtiroler Bevölkung, die bereits mit den Belastungen durch den Tourismus leben muss + mit der Steuern die viel zu großzügigen Landes-Beiträge mit-finanziert, "auch die -a b s u r d e- Abschreibe-Politik die Investitionen in die unsinnigsten Werte zulässt um Steuern zu vermeiden, sollte gründlich ausgemistet werden!"