Wirtschaft | Wachstum

Spitzenreiter bei Krisenbewältigung

Daten zu Export und Beschäftigung belegen: Südtirol hat italienweit die Wirtschaftskrise am besten gemeistert. Stefan Pan ist “stolz auf unsere Betriebe”.

Stefan Pan ist stolz. Auf die heimischen Betriebe und wie sie die Wirtschaftskrise gemeistert haben. “Südtirol ist die Region Italiens, der dies am besten gelungen ist”, teilt der Unternehmerverband Südtirol (UVS), dessen Präsident Pan ist, am Donnerstag Vormittag mit. Als Beleg nennt der UVS die jüngsten Daten zur Entwicklung des Exports und der Beschäftigung. Zwischen 2008 und 2015 sind beide Werte gewachsen – jener der unselbstständig Beschäftigten um 20.000 (von 169.000 auf 189.000). Und das auch dank des Anstiegs der Exporte.

Südtirol zählt damit neben Trient, Latium, Toskana, Emilia-Romagna und der Lombardei zu den einzigen Regionen und Autonomen Provinzen Italiens, in der die Beschäftigung in den Krisenjahren ab 2008 angestiegen ist. “Südtirol ist dabei Spitzenreiter”, zeigt der heimische Unternehmerverband auf: Das Wachstum betrug 11,9 Prozent, im Latium 6,7 und im Trentino 4,6 Prozent.

Auch von 2014 auf 2015 hat die Beschäftigung angezogen: um 2,5 Prozent. Grafik: Arbeitsmarkt news
 

Internationaler Erfolg sorgt für mehr Arbeitsplätze

Etwas, was die Regionen, in denen auch während der Krise neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, gemeinsam haben, ist die starke Internationalisierung der Unternehmen. “Die beiden Regionen, in denen die Beschäftigung am stärksten gestiegen ist, sind zugleich jene Regionen, die sich am dynamischsten auf den ausländischen Märkten bewegen”, so die Auskunft des UVS. Wie der unten stehenden Grafik zu entnehmen ist, ist der Export in Latium in den Krisenjahren um 39,5 Prozent und in Südtirol um 34,5 Prozent von 3,2 auf 4,4 Milliarden Euro gestiegen.

Daher rührt der Stolz von Stefan Pan: “Der Erfolg unserer Betriebe auf den internationalen Märkten ist die beste Garantie für den Erhalt der Beschäftigung und Schaffung neuer Arbeitsplätze.” Gleichzeitig sieht er noch viel Potential, um im Bereich Export besser zu werden. 80 Prozent des Südtiroler Exports wird nämlich von “nur” 100 Unternehmen geschaffen.


Übrigens schneidet Südtirol nicht nur im nationalen Vergleich, sondern auch auf europäischer Ebene bei wichtigen Arbeitsmarktindikatoren durchaus gut ab. Wie aus der jüngsten Ausgabe von “Arbeitsmarkt news”, die von der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt des Landes Südtirol herausgegeben wird, hervorgeht, befindet sich Südtirol mit einer Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent an 31. Stelle der rund 300 Regionen Europas. Der Abstand zu den beiden besten Regionen – Freiburg und Niederbayern – beträgt allerdings nur 1,3 Prozentpunkte. Das Bundesland Tirol liegt mit 3,0 Prozent an siebter Stelle, die Ostschweiz gleichauf mit Südtirol und das Trentino mit 6,8 Prozent an 137. Stelle.