Der Filmclub Bozen zeigt ab dem 12. Oktober wieder verschiedene Filmklassiker, die jeweils samstags um 10.30 Uhr starten. Den Beginn macht der Film Divorzio all'italiana, der wohl auch anlässlich des 100. Geburtsjahres von Marcello Mastroianni eine Wiederaufführung erfährt. Darin spielt die italienische Ikone den sizilianischen Baron Ferdinando Cefalú, der genug von seiner Ehefrau hat und in Gedanken mit dem Mord an ihr spielt. Der Film stammt aus dem Jahr 1961, wurde von Pietro Germi inszeniert und wird im Filmclub am 12. Oktober in italienischer Sprache gezeigt.
 

„Das Original hat dennoch seinen ganz eigenen Charme.“

Zwei Wochen später, am 26.10. wird es, passend zum Herbst, schaurig. Der originale Nosferatu von Friedrich Wilhelm Murnau hat sogar noch mehr Jahre auf dem Buckel als Mastroianni, hat jedoch nichts von seiner expressiven Kraft verloren. Seine Wirkung ist noch immer spürbar, und diese lose und unautorisierte Interpretation von Bram Stokers Dracula hat einige Remakes, unter anderem von Werner Herzog nach sich gezogen. Das Original hat dennoch seinen ganz eigenen Charme. Im Filmclub gibt es dazu italienische Titel und Live-Musik von Michael Lösch, Helga Plankensteiner und Nelide Bandello.

Am 9. November geht es mit Wim Wenders und seinem deutschen Blick auf Amerika auf einen Roadtrip, den man nicht wieder vergisst. Paris, Texas ist ein Meisterwerk seines Genres und besticht neben Harry Dean Stanton in der Hauptrolle vor allem mit dichter Atmosphäre und Bildern aus der Linse von Robby Müller, die deutlich an Edward Hopper erinnern. Im Filmclub wird der Film in englischer Originalsprache und italienischen Untertiteln gezeigt.
Weitaus beklemmender wird es hingegen abermals am 23. November, wo The Night of the Hunter läuft. Der Streifen aus dem Jahr 1955 ist dem Film Noir zuzuordnen und erzählt die Geschichte des Wanderpredigers Harry Powell, wunderbar unvergesslich gespielt von Robert Mitchum, der sich an eine Witwe samt Kinder heranmacht, um an ihr Geld zu kommen. Der Film gilt als stilistisches Meisterstück und bleibt allein wegen Robert Mitchums Hand in Erinnerung. Jene, die ihn gesehen haben, wissen, wovon die Rede ist. Im Filmclub gibt es die englische Fassung mit italienischen Untertiteln.

„Die Geschichte spielt am Rande von Rom in der (kriminellen) Unterschicht.“

Den Abschluss macht am 7. Dezember ein weiterer Film mit Marcello Mastroianni. I soliti ignoti von 1958, Regie Mario Monicelli, ist eine Komödie im Gaunermileu, die nicht frei von Tragik ist. Die Geschichte spielt am Rande von Rom in der (kriminellen) Unterschicht. Der Film ist der „Commedia all´italiana“ zuzuordnen und gilt als Klassiker dieser Strömung. Neben Mastroianni und einer Vielzahl anderer ist übrigens auch Claudia Cardinale in einer Rolle zu sehen. Der Filmclub zeigt die originale, italienische Fassung.