Kultur | Salto Weekend

Der kleine Cowboy

Der Kurzfilm "Der kleine Cowboy" wurde vor wenigen Jahren vom jungen Bozner Tobias Gruber produziert. Salto zeigt den Film und hat nachgefragt was bei ihm heute so läuft.
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Foto: topfilmentertainment

Im Juli 2019, Tobias Gruber hatte gerade seine Matura in der Tasche, war die junge Regisseurin Lisa Maria Kerschbaumer mit dem Kurzfilmprojekt Der kleine Cowboy an den selbstbewussten Produzenten herangetreten. Kerschbaumer war bereits in den Startlöchern, hatte die Schauspieler gecastet, die Crew zusammengestellt und den Drehtermin für Ende August festgelegt. Das einzige was ihr fehlte: eine Produktionsfirma und das Budget, ihre Filmidee zu produzieren. Mit überschaubaren Geldmitteln – alle Beteiligten waren bereit für „ein Taschengeld“ zu arbeiten –, wurde das Filmprojekt mit Geld verschiedener Firmen, Privatpersonen und einer Crowdfunding-Kampagne zusammengekrazt, umgesetzt und an nur sechs Drehtagen abgedreht. Nach Drehschluss kam eine weitere Unterstützung vom Amt für Film und Medien und Der kleine Cowboy konnte abgeschlossen und durchaus erfolgreich hergezeigt werden.
 

Der kleine Valentin möchte gerne Autor werden, kommt aber jedes Mal ins Stottern, wenn er etwas Vorlesen soll. Ihm erscheint ein mysteriöser Cowboy (Thomas Hochkofler), der ihn mit auf eine Reise nimmt und zum Cowboy ausbildet…


„Eigentlich war es fast ein kleines Wunder, dass der kleine Cowboy in dieser Form überhaupt gemacht werden konnte“ erinnert sich Gruber an den Cowboy-Sommer 2019. Bereits 2018 hatte der junge Produzent seine Firmentätigkeit eröffnet und zunächst den Kurzfilm Kein Hund, Keine Kamera, Kein Licht produziert, der im Rahmen des IDM Racconti Local Plus-Programmes entwickelt wurde. 
 


Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen und Gruber führt mit den befreundeten Geschäftspartnern Moritz Kluth und Lorenz Klapfer, ein Produktions-Büro in Bozen und in Berlin. „Das hat sich so ergeben“, erzählt er, „die Kombination Berlin und Bozen ist insbesondere für uns von Vorteil, weil es uns die beiden Sitze ermöglichen, sowohl in Deutschland als auch in Italien zu produzieren, für Förderungen anzufragen und Leute zu beschäftigen.“ Zudem haben die jungen Produzenten und Filmemacher begonnen, neben Spielfilm-Projekten, auch Werbespots und Musikvideos zu produzieren, so etwa den Videoclip Fieber/Glatteis von Nina Chuba, der im vergangenen Herbst in Südtirol gedreht wurde und  am vergangenen Freitag in der Sendung Kulturzeit auf 3Sat zu sehen war. Zur (fast) besten Sendezeit.
 

Südtirolbilder im hippen Videoclip: Tobias Grubers Geschäftspartner in Berlin ist Moritz Kluth. Er ist Kameramann, der viel im Bereich Musikvideo gearbeitet hat und von Tokio Hotel über Sido fast alles aus der Deutschen Musikwelt vor der Kamera hatte. 


Gegenwärtig arbeitet das Trio an drei sehr spannenden Filmprojekten, die sich derzeit in der Vorproduktion, bzw. Film-Entwicklung befinden: zum einen soll der Kurzfilm Nura (von Lorenz Klapfer) realisiert werden, der in der Zukunft spielt und Mitteleuropa als verkommene Wüste zeigt, zum anderen wird an der Teen-Comedy-Serie Amateurs gearbeitet, welche die Geschichte von drei Nerds in einem kleinen Dorf erzählt, die einen Pornofilm drehen wollen, aber keine Ahnung haben, wie sie das anstellen sollen. Beim dritten Filmprojekt handelt es sich um die Doku-Serie Artist, die verschiedene internationale Künstler portraitiert. Einen ersten Teaser mit dem Südtiroler Künstler Peter Senoner gibt es bereits. 

Salto zeigt den Film Der kleine Cowboy für eine Woche. Gute Unterhaltung!
 

[Streaming abgelaufen]