Wandertipp
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Wandertipp

Von Mühlbach nach Meransen

Ein panoramareicher Aufstieg über die Jungfernrast aufs sonnenverwöhnte Hochplateau am Eingang zum Pustertal.
  • Kurzinfo

    Startpunkt: Vom Kirchplatz in Mühlbach (768 m) gehen wir am Hotel Café Lilie bergauf in die Sandbichl Gasse, an der Schule vorbei, und folgen nun den Wegweisern Meransen Nr. 12.

    Schwierigkeit: Mittelschwer, weil steil und grobes Steinpflaster. Durchgehend gut markiert. 

    Länge Aufstieg: 4,7 km

    Gehzeit: 2 h 20’

    Höhenmeter: 656


    Info: Tourismusbüro Gitschberg Jochtal, Mühlbach, 0472 886 048,

    www.gitschberg-jochtal.com

    Öffis: Fahrplan für Bahn, Bus oder Seilbahn unter suedtirolmobil.info.

  • Die Wanderung beginnt in Mühlbach im Talgrund und führt auf einem gut markierten Bergweg Richtung Meransen, vorbei an der „Jungfernrast“, einem aussichtsreichen Rastplatz mit Blick auf das Eisacktal. Der Name geht auf eine Sage zurück, nach der hier einst drei Jungfrauen vor einer Bedrohung Zuflucht fanden. Der Weg führt weiter durch Wald und dann Wiesen bis ins sonnenreiche Sonnenplateau am Fuße des Gitschberges mit dem aufstrebenden Tourismusort Meransen, wo Einkehrmöglichkeiten locken. Für den Rückweg bietet sich die Seilbahn von Meransen nach Mühlbach an. 

  • Zum Wegverlauf

    Vom Kirchplatz in Mühlbach gehen wir beim Hotel Cafè Weiße Lilie bergauf und folgen dabei den Wegweisern Meransen Nr. 12. Wir überqueren die Autostraße nach Meransen, es geht durch Wiesen und Mischwald steil über einen uralten, grob gepflasterten Weg auf das Hochplateau zu mit schöner Sicht auf Mühlbach im Tal, zum Stausee und zur Plose. Wir überqueren ein weiteres Mal die Autostraße, dann erreichen wir einen überdachten Rastplatz, die so genannte Jungfernrast. Immer weiter über den Pflasterweg, dann nach einer nochmaligen Straßenquerung, einem Wald- und dann Wiesenstück kommen wir zu den ersten Häusern von Meransen. An einer Wegkreuzung halten wir uns links und folgen den Wegweisern Rundweg Meransen bis ins Dorf, gehen über die Außereckerstraße auf die Kirche zu und kehren neben derselben im Bistro Mountain Treff zur Stärkung ein. Anschließend, nach Besichtigung der überaus interessanten Pfarrkirche, gehen wir die Hauptstraße einige Minuten bergab bis zur Bergstation der Seilbahn, die uns in wenigen Minuten nach Mühlbach zurückbringt. 

  • Die Heiligen Drei Jungfrauen von Meransen

    Die Legende von Aubet Cubet und Quere lautet folgendermaßen:

    „Der Hunnenkönig Attila, die Geißel Gottes, wütete mit Feuer und Schwert in Europa und vernichtete schonungslos alles, was nicht seinem Begehren huldigte. In großer Gefahr schwebten die genannten drei Jungfrauen. Doch ein guter Geist begünstigte ihre Flucht. Lange irrten sie im wüsten Lande herum, ertrugen frohen Mutes Hunger, Durst und alle Mühen der beschwerlichen Wege. Ihr einziges Streben war, ihre schönste Zierde, die jungfräuliche Reinigkeit, zu bewahren. Endlich sanken sie erschöpft mitten auf dem Berge, der von Mühlbach nach Meransen aufsteigt, zu Boden. Die Sommerglut brannte, die Zunge lechzte, und der Lebensfunke schien zu erlöschen. Da sprudelte plötzlich eine frische Quelle aus dem Felsen; der Kirschbaum, unter dem sie ruhten, neigte die fruchtbeladenen Äste, und kühler Schatten labte die frommen Dulderinnen. Diese Stelle, jetzt noch "Jungfrauenrast" genannt, bezeichnet eine kleine Kapelle. Viele Wunder geschahen am Orte, wo sie lebten.“

    Auszugsweise aus einem Artikel von Dr. Karl Gruber (1944-2022). Er war Priester, Kunsthistoriker und u. A. Leiter des Kirchlichen Denkmalamtes der Diözese Bozen-Brixen. 

    Bei den drei Jungfrauen handelt es sich nicht um historisch nachweisbare Personen, sondern um legendäre Gestalten, die ihre Wurzeln in mythologischen Überlieferungen haben. Im offizielle Heiligenkalender der Kirche sind sie nicht zu finden.

     

  • Die Pfarrkirche zum hl. Jakobus

    Die Pfarrkirche von Meransen ist dem hl. Jakob geweiht, auf dem Seitenaltar befinden sich die Statuen der drei hl. Jungfrauen Aubet, Cubet und Quere, hier Guere geschrieben. Auch das große Deckenfresko zeigt das Trio. Außen an der Südwand finden wir ein großes Fresko vom hl Christophorus. Er ist als Riese mit dem Christkind auf der Schulter und einem Baumstamm als Wanderstab dargestellt, der Name bedeutet Christusträger. Er ist der Schutzpatron der Reisenden. In alter Zeit war Reisen nicht ungefährlich, wer täglich den Christophorus sah, so der Volksglaube, sollten an diesem Tag nicht den gefürchteten unvorbereiteten Tod, also ohne geistlichen Beistand, sterben. Deshalb musste die Heiligenfigur so groß und deutlich dargestellt werden, dass er schon von Weitem zu sehen war! Bei dem Christophorus in Meransen fallen die Phantasiefische, Ungeheuer und zweischwänzigen Sirenen im Waser auf, Wasser barg für die Bergbewohner besondere Gefahren. 

  • Einkehr

    Mountain Treff 

    Bar-Bistro direkt am Kirchplatz gelegen. Kaffee, Kuchen, Snacks, mittags und abends Restaurant. Große Terrasse. Aussereckerstraße 15B, Meransen, Tel. 327 5421913, Di Ruhetag.

  • Der Wegverlauf.: Foto: O. Stimpfl