Umwelt | Langkofel
Ausgesetzt im Sinne der Sache
Foto: Fabian Dalpiaz
Mit dem Beschlussantrag, eingereicht von Erstunterzeichner Franz Ploner vom Team K, sollte die Landesregierung dazu verpflichtet werden, der Unterschutzstellung der Langkofelgruppe mit dem Wasserschutzgebiet Cunfinböden prinzipiell zuzustimmen. Ziel sollte die Eingliederung in den Naturpark Schlern-Rosengarten und die Verhinderung einer wie auch immer gearteten Bahnverbindung zwischen Saltria auf der Seiseralm und dem Hochplateau Monte Pana sein. Es sollten nur solche Verkehrsmittel für den Personentransport befürwortet werden, die den strengen Umweltauflagen zum Schutz des Wasserschutzgebietes und der Biodiversität der Cunfinböden und des Naturschutzgebietes Langkofel Rechnung tragen.
„Wir haben keine Zeit mehr und der Umweltschutz muss daher bei jeder politischen Entscheidung mitberücksichtigt werden“, betonte Ploner in seiner Stellungnahme und forderte, dass den Festivals und Reden nun konkrete Taten folgen müssten. Das fragile ökologische Gleichgewicht im Wasserschutzgebiet der Cunfinböden sei durch die übermäßige Erschließung und die Errichtung verschiedener Aufstiegsanlagen in der unmittelbaren Nähe bereits hochgradig gefährdet. Damit werde deutlich, dass dieses Naturdenkmal mit seiner geologischen Einzigartigkeit, unvergleichbaren Schönheit, aufgrund seiner Bedeutung für das kollektive Gedächtnis und als wertvoller Lebensraum für Flora und Fauna bewahrt und zum Naturpark erklärt werden sollte. „Das erwarten sich die Bürgerinnen und Bürger Südtirols“, so der Abgeordnete des Team K. Auch die Sprecherin der Grünen, Brigitte Foppa, wies darauf hin, dass die Cunfinböden ein unberührter und magischer Ort seien, der unter Schutz gestellt werden müsse. „Vor 13 Jahren haben die Gemeinden St. Ulrich und St. Christina Grundsatzbeschlüsse bezüglich Unterschutzstellung des Gebiets gefasst. Ich frage mich nun, wie lange man mit der Unterschutzstellung dieses Gebietes noch warten wolle. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat sich bei den Nachhaltigkeitstagen klar dazu geäußert“, so Foppa.
Das erwarten sich die Bürgerinnen und Bürger Südtirols.
Wie die Fraktionssprecherin der SVP, Magdalena Amhof, erklärte, befinde sich die Volkspartei in ständigem Austausch mit den beteiligten Gemeinden. Gerade für heute sei ein Treffen der Initiativgruppe mit der Gemeinde Kastelruth - diese verfügt über den größten Grundanteil an den Cunfinböden - anberaumt worden, wo das weitere Vorgehen besprochen wird. Amhof schlug vor, den Antrag auf die September-Sitzung zu vertagen, um diesen Prozess in Gang kommen zu lassen.
Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte, dass er sich für die Unterschutzstellung der Langkofelgruppe ausspreche - auch hinsichtlich der Bahn zur Langkofelscharte stelle sich die Frage, ob es diese überhaupt noch brauche. In Kastelruth sei heute die Einsetzung einer Arbeitsgruppe mit Beteiligung der Gemeindeverwaltung, der Initiativgruppe und anderen Umweltverbänden beschlossen worden; es sollen in dieser Fragen rund um den Gebietsplan diskutiert werden, das Wasserschutzgebiet und anderes mehr. Man habe dies in gutem Einvernehmen vereinbart, deshalb schlage er das Aussetzen des Antrags vor. Dies sei auch eine Frage des Respekts vor einem laufenden Prozess. Wenn man glaube, es gehe irgendwie in die falsche Richtung, könne man sich im Landtag immer noch bewegen.
Auch hinsichtlich der Bahn zur Langkofelscharte stellt sich die Frage, ob es diese überhaupt noch braucht.
Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer ergänzte, man wisse, dass das Gebiet nicht nur landschaftlich besonders sei und dass es es zu schützen gelte. Es sei bereits vor rund 50 Jahren als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen worden, vor 38 Jahren folgte dann das Wasserschutzgebiet. „Welche Art des Schutzes ist für das Gebiet angebracht? Unesco-Welterbe? Natura 2000? Es wurde in den Landesämtern und auch vor Ort bereits mit der Initiativgruppe Nosc Cunfin darüber diskutiert. Auch ich stehe persönlich hinter der Unterschutzstellung dieses Gebiets, nun muss die passende Form gefunden werden“, so Landesrätin Hochgruber Kuenzer, die wie ihre Vorredner ein Aussetzen des Antrags bis September vorschlug - andernfalls könne sie dem Antrag nicht zustimmen. Damit zeigte sich Erstunterzeichner Franz Ploner (Team K) einverstanden und betonte, dass man beobachten wolle, ob das, was heute angekündigt worden sei, in den nächsten zwei Monaten auch umgesetzt wird. Brigitte Foppa erklärte, dass sie ihren Antrag zur Unterschutzstellung der Langkofelgruppe und Cunfinböden, der gemeinsam mit jenem des Abgeordneten Franz Ploner behandelt wird, ebenfalls aussetzen werde.
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Wieso aussetzen?
Wieso aussetzen?
Antwort auf Wieso aussetzen? von Dietmar Nußbaumer
Um bis zu den Wahlen Ruhe zu
Um bis zu den Wahlen Ruhe zu haben, und im besten Fall von beiden Seiten Stimmen zu holen.
Der neue Lift wird dann erst Anfang 2024 genehmigt, wegen Kurzzeitgedächtnis der Wähler- und innen wahrscheinlich ohne grosse Probleme.*
*Soweit der Plan unserer Nachhaltigkeitspartei, der hoffentlich so nicht aufgeht.
Antwort auf Um bis zu den Wahlen Ruhe zu von Manfred Gasser
Herr Gasser beschreibt die
Herr Gasser beschreibt die armselige Einstellung der Politiker sehr treffend.
Statt mutig Zukunfts-weisende Entscheidungen zu treffen, bewaffnet man man sich gerne mit allerhand Experten (... denen man bei Misserfolg Schuld zuschiebeni kann) und entscheidet an den Marionetten-Fäden hängend, für die Großen + Mächtigen die nie genug kriegen können.